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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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einfach durch diese Wand dort gehen.«
    Sein Lächeln verschwand. »Ich glaube nicht, dass wir das können.«
    Er klang so verloren, dass sie den Wunsch verspürte zu lachen. Trotz ihrer Schmerzen war sie recht euphorisch, denn sie würde diesen kleinen Jungen nicht in Alfords Höhle zurücklassen. Es war ein großes Glück, dass Alford das Kind nicht vor ihr versteckt hatte, und sie hatte vor, seinen Fehler zu ihrem Vorteil zu nutzen.
    Sie konnte dem Wunsch nicht widerstehen, Alec in ihre Arme zu ziehen und ihn an sich zu drücken. »Oh, Alec, Gott passt ganz sicher auf uns auf.«
    Er erlaubte ihr, ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben und ihm das Haar aus dem Gesicht zu streichen, ehe er sich aus ihrer Umarmung löste. »Wie kommt es, dass du glaubst, dass Gott auf uns aufpasst?« Er war viel zu ungeduldig, um auf ihre Antwort zu warten. »Wird Gott uns auch helfen, durch die Wand zu gehen?«
    »Das wird er«, antwortete sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich denke, der Baron hat dich blöd gemacht, als er dich geschlagen hat.«
    »Nein, er hat mich nicht blöd gemacht. Er hat mich böse gemacht, sehr, sehr böse.«
    »Aber Gillian, Menschen können nicht durch Wände gehen.«
    »Wir werden eine Geheimtür öffnen. Dies hier war mein Schlafzimmer, als ich noch ein kleines Mädchen war«, erzählte sie ihm. »Das Zimmer meiner Schwester war gleich nebenan, und immer wenn ich Angst hatte oder einsam war, habe ich die geheime Tür geöffnet und bin in ihr Zimmer gelaufen. Mein Vater war dann sehr böse auf mich.«
    »Aber warum denn?«
    »Weil man diesen Gang nur bei äußerster Gefahr benutzen durfte, und er wollte nicht, dass jemand etwas davon wusste, nicht einmal seine treuesten Diener. Meine Zofe Liese wusste aber von dem Gang, und sie hat mir erzählt, dass sie oft am Morgen mein Bett leer vorfand. Liese hat sich gedacht, dass es eine Geheimtür geben musste, denn ich habe mich vor der Dunkelheit gefürchtet und wäre niemals nachts allein über den finsteren Flur gelaufen. Siehst du diese Anrichte vor der Wand? Mein Vater hat sie dorthin gestellt, um mir den Weg zu der Geheimtür zu versperren. Er wusste, dass die Anrichte zu schwer war für mich, um sie wegzuschieben, aber Liese hat mir erzählt, dass ich mich einfach dahinter gezwängt habe, um an die Tür zu gelangen.«
    Seine Augen waren ganz groß. »Du warst ungehorsam deinem Vater gegenüber?«
    »Es scheint so«, antwortete sie.
    Er fand ihr Geständnis äußerst komisch und lachte, bis ihm die Tränen in die Augen traten. Besorgt, dass der Wachmann vor ihrer Tür das hören würde, legte sie ihm einen Finger auf den Mund und bedeutete ihm, leise zu sein.
    »Aber wenn die Tür in das Zimmer deiner Schwester führt«, flüsterte er laut, »wie werden wir dann da wieder herauskommen?«
    »Der Gang führt auch zu einer Treppe, von der aus man einen Tunnel unter dem Schloss erreicht. Wenn die äußere Tür nicht abgeschlossen ist, werden wir außerhalb der Schlossmauern herauskommen.«
    »Können wir dann jetzt gehen?«, bat er. »Bitte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir müssen warten, bis der Baron ins Bett gegangen ist. Er hat so viel Wein getrunken, dass er schon bald einschlafen wird. Er könnte nämlich noch vor der Nacht einen Diener schicken, der nach uns sehen soll, und wenn wir nicht hier sind, wird der Alarm auslösen.«
    Er verschränkte seine Finger mit ihren und hielt sie fest, dabei starrte er die ganze Zeit zu der Wand und versuchte herauszufinden, wo die Tür sein konnte. Als er sich wieder zu Gillian wandte, hatte er die Stirn gerunzelt. »Und wenn der Baron die Tür nun abgeschlossen hat?«
    »Dann werden wir uns einen anderen Weg überlegen, wie wir fliehen können.«
    »Aber wie?«
    Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, aber sie wusste, dass sie Alec aus Dunhanshire wegbringen musste, ehe der Highlander auftauchte. »Wir könnten zum Beispiel die Wache dazu bringen hereinzukommen …«
    Aufgeregt unterbrach er sie. »Und ich könnte ihm einen Schlag auf den Kopf versetzen und ihn zu Fall bringen«, meinte er und unterstrich seinen Plan, indem er mit den Fäusten auf das Bett hämmerte. »Ich würde so fest zuschlagen, dass es blutet«, versicherte er ihr. »Und wenn ich mich auf die Anrichte stelle, könnte ich vielleicht sogar sein Schwert packen, und weißt du was? Ich könnte ihn aufschlitzen und ihn dazu bringen, dass er laut schreit. Ich bin sehr stark«, prahlte er.
    Sie musste dem Wunsch widerstehen, ihn noch einmal in ihre Arme zu

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