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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Cherubs, und die kleine Gillian, mit den strahlend grünen Augen ihrer Mutter und ihrer blassen Haut. Beide sahen aus, als würden sie im nächsten Augenblick in Tränen ausbrechen.
    »Geht jetzt, und Gott behüte euch«, befahl der Baron mit rauer Stimme.
    Damit war er verschwunden. Die Soldaten liefen zu dem geheimen Gang. Tom ging vor, um die Tür am Ende des Tunnels aufzuschließen und sicherzugehen, dass der Feind noch nicht in die Tunnel eingedrungen war. Lawrence nahm Christen an die Hand und führte sie in den dunklen Korridor, der von seiner Fackel erhellt wurde. Gillian war gleich hinter ihrer Schwester, sie klammerte sich an Williams Hand. Spencer folgte ihnen, dann griff er durch die Öffnung und zog den Schrank wieder vor, ehe er die Tür schloss.
    »Papa hat mir gar nicht gesagt, dass er eine Geheimtür hat«, flüsterte Gillian Christen zu.
    »Mir hat er es auch nicht gesagt«, flüsterte ihre Schwester zurück. »Vielleicht hat er das vergessen.«
    Gillian zog an Williams Hand. »Christen und ich haben eine geheime Tür, aber sie ist in unseren Schlafzimmern. Wir dürfen niemandem etwas davon verraten, denn es ist ein Geheimnis. Papa hat gesagt, er wird uns den Popo versohlen, wenn wir es jemandem erzählen. Wusstest du, dass es ein Geheimnis ist, William?« Der Soldat antwortete ihr nicht, doch sie ließ sich durch sein Schweigen nicht erschüttern. »Weißt du, wohin unser Gang geht? Papa sagt, wenn wir aus unserem Tunnel herauskommen, können wir die Fische in ihrem Weiher sehen. Gehen wir jetzt dorthin?«
    »Nein«, antwortete William. »Dieser Tunnel führt uns unter die Weinkeller. Wir sind gleich an den Stufen, und ich möchte, dass du jetzt ganz leise bist.«
    Gillian betrachtete mit besorgtem Blick die Schatten, die ihr an der Wand entlang folgten. Sie drängte sich näher an William und wandte dann ihre Aufmerksamkeit ihrer Schwester zu. Christen presste die Schatulle mit den Juwelen gegen ihre Brust, doch ein Ende der Tunika hing an ihrem Ellbogen hinunter, und Gillian konnte der Versuchung nicht widerstehen, danach zu greifen.
    »Ich darf die Schatulle jetzt auch einmal halten. Papa hat das gesagt.«
    Christen wurde wütend. »Nein, das hat er nicht gesagt«, quietschte sie. Sie drehte sich zu Lawrence, damit Gillian die Schatulle nicht erreichen konnte, dann petzte sie. »Lawrence, Gillian hat gelogen. Papa hat gesagt, dass ich die Schatulle haben soll und nicht sie.«
    Gillian war entschlossen. »Aber ich darf sie auch einmal halten«, erklärte sie ihrer Schwester und zupfte noch einmal an dem Zipfel der Tunika. Sie ließ aber los, weil sie glaubte, hinter sich ein Geräusch gehört zu haben. Sie wandte sich um. Die Treppe hinter ihr war stockdunkel, und sie konnte nichts erkennen. Doch sie war sicher, dass in den Schatten Gespenster lauerten, die darauf warteten, sie zu packen, vielleicht sogar ein feuriger Drache. Verängstigt umklammerte sie die Hand des Soldaten und drängte sich an seine Seite.
    »Mir gefällt es hier nicht«, rief sie. »Trag mich, William.«
    Gerade in dem Augenblick, als der Soldat sich bückte, um sie auf seinen freien Arm zu nehmen, löste sich ein Schatten von der Wand und sprang auf sie zu. Gillian schrie erschrocken auf, stolperte und fiel gegen Christen.
    Ihre Schwester schrie: »Nein, es gehört mir« und wandte sich zu Gillian um, als der Schatten sich auf William warf. Der Schlag traf William in die Knie und warf ihn gegen Lawrence. Die Stufen waren glatt vor Feuchtigkeit, die von den Wänden tropfte, und die Männer waren viel zu nahe am Rand der Treppe, um sich halten zu können. Sie fielen gemeinsam mit den beiden Mädchen kopfüber in das schwarze Loch. Funken flogen um sie herum, als die Fackeln wie Feuerbälle vor ihnen die Treppe hinuntersprangen.
    William versuchte verzweifelt, das Kind mit seinem Körper zu schützen, während sie zusammen die unebenen Steinstufen hinunterstürzten, doch es gelang ihm nur unvollkommen. Gillian knallte mit dem Kinn auf die Steine auf.
    Benommen von dem Schlag rappelte sie sich langsam auf und sah sich um. Blut floss über ihr Kleid, und als sie das Blut an ihren Händen sah, begann sie zu schreien. Ihre Schwester lag neben ihr auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten, und rührte sich nicht.
    »Christen, hilf mir«, schluchzte Gillian. »Wach auf. Mir gefällt es hier nicht. Wach auf.«
    William kam auf die Beine, er nahm das hysterische Kind auf seinen Arm und lief durch den Tunnel. »Sei still, Kind, sei

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