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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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werde es niemandem verraten«, versprach sie ihm.
    »Ich werde es auch niemandem verraten«, erklärte Gillian heftig und nickte, um ihren Worten vehement Bedeutung zu verleihen.
    Ihr Vater schenkte seiner jüngeren Tochter noch immer keine Aufmerksamkeit, denn momentan war er damit beschäftigt, Christen die Dringlichkeit dessen deutlich zu machen, was er ihr sagte. »Niemand darf je wissen, dass du diese Schatulle besitzt, Kind. Und jetzt pass auf, was ich tue«, befahl er ihr. »Ich werde das Kistchen in diese Tunika wickeln.«
    »Damit niemand es sieht?«, fragte Christen.
    »Das ist richtig«, nickte er. »Damit niemand es sieht.«
    »Aber ich habe die Schatulle doch schon gesehen, Papa«, platzte Gillian heraus.
    »Ich weiß, dass du sie gesehen hast«, stimmte er ihr zu. Dann blickte er zu Lawrence hoch. »Sie ist zu jung … ich verlange viel zu viel von ihr. Lieber Gott, wie kann ich meine Babys nur gehen lassen?«
    Lawrence trat einen Schritt vor. »Ich werde Christen mit meinem Leben schützen, und ich werde dafür sorgen, dass niemand die Schatulle sieht.«
    William beeilte sich, ebenfalls seine Treue zu versichern. »Lady Gillian wird kein Leid geschehen«, schwor er. »Ich gebe Euch mein Wort, Baron Ranulf. Mein Leben werde ich geben, um sie in Sicherheit zu bringen.«
    Die Aufrichtigkeit seiner Worte tröstete den Baron, und er nickte, um die beiden Soldaten wissen zu lassen, dass sein Vertrauen in sie vollkommen war.
    Gillian zupfte am Ellbogen ihres Vaters, um endlich seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie wollte nicht leer ausgehen. Als ihr Papa die hübsche Schatulle in eine seiner Tuniken einwickelte und sie dann Christen reichte, legte Gillian voller Erwartung die Hände zusammen, denn sie nahm an, da ihre Schwester ein Geschenk bekommen hatte, würde auch sie eines bekommen. Selbst wenn Christen die Erstgeborene und drei Jahre älter war als Gillian, so hatte ihr Vater doch noch nie die eine der anderen vorgezogen.
    Es fiel ihr schwer, geduldig zu sein, doch Gillian versuchte es. Sie sah zu, wie ihr Vater Christen in seine Arme nahm, ihr einen Kuss auf die Stirn gab und sie dann fest drückte. »Vergiss deinen Papa nicht«, flüsterte er. »Vergiss mich nicht.«
    Als Nächstes streckte er Gillian die Hände entgegen. Sie warf sich in seine Arme und küsste ihn auf seine stoppeligen Wangen. »Papa, hast du nicht auch ein hübsches Kästchen für mich?«
    »Nein, meine Süße. Du wirst jetzt mit William gehen. Nimm seine Hand …«
    »Aber Papa, ich muss auch so eine Schachtel haben. Hast du nicht noch eine, die ich tragen kann?«
    »Die Schatulle ist kein Geschenk, Gillian.«
    »Aber Papa …«
    »Ich liebe dich«, sagte er und drängte die Tränen zurück, als er sie fest gegen das kalte Kettenhemd seiner Rüstung drückte. »Gott behüte dich.«
    »Du zerquetscht mich, Papa. Darf ich die Schachtel später auch einmal halten? Bitte, Papa.«
    Ector, der oberste Vogt ihres Vaters, kam ins Zimmer gelaufen. Sein Rufen erschreckte Christen, und sie ließ den Schatz fallen. Die Schatulle rollte aus der Tunika auf den Boden und klirrte auf die Steine. Im Licht der Fackelflammen erwachten die Rubine, Saphire und Smaragde, mit denen das Kistchen besetzt war, zum Leben, sie glänzten und glitzerten so hell wie funkelnde Sterne.
    Ector blieb schlagartig stehen, wie geblendet von der leuchtenden Schönheit, die ihm vor die Füße gepurzelt war.
    »Was gibt es, Ector?«, fragte ihr Vater.
    In der Absicht, seinem Baron die dringende Botschaft von Bryant zu übermitteln, schien der bewaffnete Kommandant Ector kaum zu bemerken, was er tat, als er sich bückte, die Schatulle aufhob und sie Lawrence reichte. Sein Blick kehrte zu seinem Herrn zurück. »Mylord Bryant hat mir befohlen, Euch zu sagen, dass der junge Alford der Rote und seine Soldaten bis in den inneren Schlosshof vorgedrungen sind.«
    »Hat man Baron Alford gesehen?« William war mit dieser Frage herausgeplatzt. »Oder versteckt er sich noch immer vor uns?«
    Ector sah den Soldaten an. »Das weiß ich nicht«, gestand er, ehe er sich wieder dem Baron zuwandte. »Bryant hat mich gebeten, Euch zu sagen, dass Eure Männer nach Euch rufen, Mylord.«
    »Ich werde sofort zu ihnen gehen«, erklärte der Baron und stand auf. Er bedeutete Ector, das Zimmer zu verlassen, dann folgte er ihm. An der Tür blieb er noch einmal stehen, um ein letztes Mal seine wunderhübschen Töchter anzusehen: Christen, mit ihren goldenen Locken und den Wangen eines

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