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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nach vorn, genau in seine Arme. Als er sie erst einmal in seinen Armen hielt, entschloss er sich, sie auch dort zu behalten. Als hätte er das Recht dazu, legte er seine Arme um ihre Schultern, sein Gewicht drückte sie dabei fast zu Boden, dann zog er sie an sich. Sie versuchte, ihn vorsichtig von sich zu schieben, doch das klappte nicht, deshalb sah sie zu ihm auf, um ihm zu sagen, er solle sie loslassen. Er wartete darauf, dass sie etwas sagte, und, o Himmel, der Blick dieser dunklen, eindringlichen Augen erfüllt mit solchem Mitleid und Zärtlichkeit, ließ ihr Herz schneller schlagen, und ihre Knie wurden weich.
    Hatte er überhaupt eine Ahnung, wie er auf sie wirkte? Die Wärme seiner Haut weckte in ihr den Wunsch, sich an ihn zu schmiegen. Seine Wärme war besser als zehn Decken. Und auch seine Stimme war so tief und rau und herrlich sinnlich. Wirklich, sogar die Art, wie er ging, mit dieser unverhüllten Arroganz, als würde er glauben, dass die ganze Welt ihm gehörte, seine Hüften, die sich mit lässiger Anmut bewegten, und seine muskulösen Schenkel …
    Gillian schob diese unpassenden Gedanken schnell von sich. Sie sollte nicht auf solche Dinge achten. Es stimmte, einem Mann wie ihm war sie noch nie zuvor in ihrem Leben begegnet, und auch eine solche Reaktion auf einen Mann hatte sie noch nie zuvor gefühlt. Alles, was sie wollte, war, ihren Kopf an seine Schulter zu legen, nur für ein paar Minuten, und die Augen zu schließen. Wenn sie in seiner Nähe war, fühlte sie sich nicht so verletzlich und auch nicht so unsicher. Brodick schien ein Mann zu sein, der sich vor nichts fürchtete. Glaubte er etwa, er sei unbesiegbar? Und genügte allein dieser Gedanke, um ihn auch unbesiegbar zu machen? Woher kamen seine Arroganz und sein Selbstvertrauen, fragte sie sich, und oh, wie sehr wünschte sie sich, dass ein wenig davon auch auf sie abfärbte.
    Die Erschöpfung forderte wirklich ihren Tribut. Sie blickte zu ihm auf und lächelte. Eigenartig, dass sie ihn noch nicht einmal einen ganzen Tag kannte und sich bereits so fühlte, als wäre sie schon Jahre bei ihm. Sie gingen zum See. Wie alte Freunde lehnten sie sich gegeneinander, ihre Nähe und ihr Schweigen empfanden sie als angenehm. Doch gleichzeitig waren sie auch wie Liebende, überlegte Gillian, die atemlos darauf wartete, was passieren würde.
    Aye, seine Wirkung auf sie war wirklich eigenartig. Er ließ sie glauben, dass sie nicht allein war. Würde er ihr helfen, die Monster zu erlegen? Nein, entschied sie sofort. Sie konnte und wollte ihn nicht in ihre Schlachten einbeziehen. Sie begriff ihre Verantwortung. Sie würde allein gegen ihre Drachen kämpfen, und wenn sie versagte …
    »Ist Euch kalt, Gillian?«
    »Nein.«
    »Ihr zittert.«
    »Ich dachte gerade an meinen Onkel. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    »Ist er Eure Sorgen denn auch wert?«
    »O ja, das ist er.«
    Er beugte sich ganz nahe zu ihr. »Könnt Ihr heute Abend etwas tun wegen Eures Onkels?«
    »Nein«, antwortete sie und versuchte nicht darauf zu achten, wie sein warmer Atem ihre empfindsame Haut streichelte.
    »Dann lasst es für den Augenblick ruhen. Es wird ihm nicht helfen, wenn Ihr Euch Sorgen macht.«
    »Das ist leichter gesagt als getan.«
    »Vielleicht«, gab er zu.
    Alec lief an ihnen vorbei und zog einen Stock hinter sich her. Das Kind war barfuß, sein Oberkörper war nackt, und er schien sich herrlich zu amüsieren. Sein Lachen hallte von den Bäumen wider.
    »Er ist viel zu aufgeregt, um zu schlafen.«
    »Er wird tief und fest schlafen«, orakelte er.
    Brodick ließ sie erst los, als sie am Ufer angekommen waren. »Könnt Ihr es allein schaffen oder braucht Ihr Hilfe?«, fragte er.
    »Ich schaffe das schon, danke.«
    »Macht Euren Arm nicht nass«, rief er ihr ins Gedächtnis und ging dann zurück zum Lager.
    »Wartet.«
    Er wandte sich zu ihr um. »Ja?«
    »Ihr …«
    Sie hielt plötzlich inne. Brodick wunderte sich, dass sie nicht weitergesprochen hatte, deshalb machte er einen Schritt auf sie zu. Sie senkte den Kopf und faltete die Hände wie zum Gebet. Sie sah sehr verletzlich aus … und süß … dachte er.
    »Ja?«, wiederholte er noch einmal.
    »Ihr gebt mir das Gefühl, dass ich in Sicherheit bin. Dafür danke ich Euch.«
    Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Schließlich nickte er knapp und ging dann davon.
    Auch wenn Gillian wusste, dass sie ihn erstaunt hatte, so war sie doch froh darüber, dass sie ihm gesagt hatte, was sie fühlte. Sie wusste, sie

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