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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und lief ihr voraus, um die wollene Decke auf die flache Oberfläche des Felsens zu legen, damit sie sich darauf setzen konnte.
    Sie dankte ihm für seine Fürsorge, als sie sich setzte.
    »Können wir sonst noch etwas für Euch tun, Mylady?«, fragte Fingal.
    »Nein, danke«, antwortete sie. »Ihr wart alle sehr freundlich zu mir«, fügte sie noch hinzu.
    »Ihr braucht uns nicht zu danken, nur weil wir unsere Pflicht erfüllen, Mylady«, wehrte Ossian ab.
    »Bitte, nennt mich doch Gillian.«
    Er schien entsetzt von ihrem Vorschlag. »Das kann ich nicht, Mylady.«
    »Nein, das kann er nicht«, erklärte Brodick und kam zu ihr hinüber. »Lasst uns jetzt allein«, befahl er ruhig.
    Einer nach dem anderen verbeugten sich die Soldaten vor Gillian, dann gingen sie zum See. Sie sah ihnen nach, bis sie alle ihrem Blick entschwanden. Die ganze Zeit über versuchte sie, ihre Gedanken zu sammeln, denn sie wusste, dass jetzt die Zeit gekommen war für eine genaue Erklärung all dessen, was geschehen war. Himmel, es erschöpfte sie, wenn sie daran dachte, die Vergangenheit noch einmal in Gedanken erleben zu müssen.
    Sie reckte die Schultern, faltete die Hände im Schoß und wartete darauf, dass Brodick sie aufforderte, mit ihrer Geschichte zu beginnen. Dylan blieb neben ihr stehen, die Arme hatte er vor der Brust verschränkt.
    »Wie habt Ihr Alec getroffen?«, fragte Brodick.
    »Ich bin mir nicht sicher, wo ich überhaupt beginnen soll.«
    »Ganz am Anfang«, befahl er.
    Sie nickte. »Der Wahn hat schon vor langer Zeit begonnen.«
    »Wahn?«, fragte Dylan.
    »Lass sie ohne Unterbrechung erklären«, schlug Brodick vor. »Danach können wir beide unsere Fragen stellen.«
    »Ich habe eine Schwester«, erzählte Gillian. »Ihr Name ist Christen, und als wir noch kleine Mädchen waren, wurde unser Zuhause überfallen, und unser Vater wurde getötet.«
    Der aufkommende Wind heulte durch die Tannen, es klang unheimlich und melancholisch. Gillian verkrampfte ihre Hände miteinander, als sie in lebhaften Einzelheiten diese schwarze Nacht beschrieb, obwohl sie in Wirklichkeit gar nicht sicher war, dass sie sich daran erinnerte oder ob es Lieses Geschichten waren, die sie als Erinnerung in sich trug. Die Geschichte von Ariannas Schatz und dem Wahn des Königs, den Mann zu finden, der seine Liebste ermordet hatte, faszinierte Brodick, doch er störte sie nicht mit Fragen. Er nickte nur, wenn sie zögerte, und ermunterte sie so weiterzuerzählen.
    »Wenn der Baron vor jemand anderem den Schatz findet, wird er eine großartige Belohnung bekommen. Sein Motiv ist die reine Habgier«, erklärte sie. »Und dennoch glaube ich, dass er nicht sicher ist, ob Christen die Schatulle bei sich hatte, als sie England verließ. Anderenfalls hätte er viel eifriger nach Christen gesucht.«
    Brodick unterbrach ihre Erzählung, als er die Decke nahm und sie ihr um die Schultern legte. »Ihr zittert«, erklärte er brummig.
    Überrascht von seiner Fürsorge, stotterte sie einen Dank.
    »Erzählt weiter«, befahl er und wehrte ihren Dank mit einem Schulterzucken ab.
    »Der Baron hat erfahren, dass Christen sich in den Highlands versteckt.«
    »Und woher hat er diese Information bekommen?«
    »Von dem Highlander, der mit einem Vorschlag zu ihm gekommen ist. Denkt daran«, fügte sie hastig hinzu, »über die Jahre hinweg hat der Baron Anfragen an alle Clans geschickt, doch keiner hat ihm geantwortet, bis vor einem Monat, als der Highlander zu ihm kam. Er hat dem Baron erzählt, dass er weiß, wo Christen ist, und dass er dem Baron die Information geben kann, doch dass er im Gegenzug auch etwas von ihm wollte.«
    »Und was wollte dieser Highlander von ihm?«, fragte Brodick.
    »Er wollte, dass Laird Ramseys Bruder von dem Fest entführt wurde, damit er so Ramsey aus seinem Gebiet herauslocken und ihn dann umbringen konnte. Er möchte, dass sie beide sterben.«
    Dylan konnte nicht länger den Mund halten. »Aber der Maitland-Junge wurde entführt.«
    »Ja, sie haben das falsche Kind entführt.«
    Jetzt begannen die Fragen, eine nach der anderen, bis Gillians Kopf dröhnte. Man hörte Alecs Lachen vom See. Gillian wusste, dass die Soldaten mit ihm spielten, damit er Brodicks Befragung nicht störte.
    »Und wie kommt Ihr nun in die ganze Sache hinein, Gillian?«, fragte Brodick.
    »Man hat mir befohlen, meine Schwester zu finden und den Schatz und dann beides zurück zu dem Baron zu bringen, ehe die Feierlichkeiten zu unserem Herbstfest beginnen.«
    »Und wenn

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