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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zurückkomme?«
    Verärgert darüber, dass sie noch immer nicht genügend Mut aufbrachte, ihm eine direkte Frage zu stellen, antwortete er: »Jawohl.«
    Sie nickte, dann lief sie schnell hinter Judith her. Sie versuchte nicht länger, ihre Erleichterung zu verbergen, dass Brodick noch ein wenig länger bleiben würde, und dann war sie plötzlich wütend auf sich selbst, weil sie fühlte, was sie fühlte. Sie benahm sich wie ein Dummkopf, denn sie hatte es zugelassen, von ihm abhängig zu werden, und sie hatte kein Recht dazu, sich an ihn zu lehnen. Nein, sie durfte von ihm nicht noch mehr verlangen. In der nächsten Stunde, während sie badete und sich das Haar wusch, versuchte sie mit aller Macht, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen. Judith brachte ihr ein blassgelbes Kleid. Es war ein wenig zu eng um ihren Oberkörper und zeigte dementsprechend zu viel von ihren wohl gerundeten Brüsten, doch Judith fand, dass es anständig aussah. Brodick hatte ein Plaid der Buchanans nach oben geschickt, und Judith zeigte Gillian, wie sie es um die Taille falten musste. Dann legte sie ein Ende des Plaids über Gillians linke Schulter und steckte es unter den Gürtel. »Ich habe lange gebraucht, um herauszufinden, wie man das macht«, erklärte sie. »Endlose Zeit konnte ich die Falten nicht richtig legen. Der einzige Weg, es richtig hinzukriegen, ist genügend Übung«, meinte sie.
    »Das Plaid ist für die Highlander sehr wichtig, nicht wahr?«
    »O ja«, stimmte ihr Judith zu. »Sie … ich will sagen, wir … wir sind sehr fantasievolle Menschen. Das Plaid muss immer das Herz bedecken«, fügte sie hinzu. »Wir tragen unsere Farben voller Stolz.« Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete Gillian. »Ihr seht bezaubernd aus«, erklärte sie. »Und jetzt kommt, setzt Euch ans Feuer und lasst mich Euer Haar bürsten. Es ist schon beinahe trocken. Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich Euch ein paar Fragen stelle?« Sie lachte. »Ich gebe zu, ich bin schrecklich. Meinen Mann lasse ich warten, und jetzt bin ich selbst ungeduldig.«
    »Es macht mir nichts aus, Eure Fragen zu beantworten. Was wollt Ihr denn wissen?«
    »Wie habt Ihr Alec denn getroffen? Wart Ihr auch gefangen?«
    »Ja, das war ich.«
    »Aber warum? Ihr seid doch Engländerin, und Ihr konntet Euch doch sicher an Euren König wenden und ihn um Hilfe bitten.«
    »Mein König ist gut befreundet mit den Männern, die für die Schwierigkeiten verantwortlich sind, in denen Alec und ich gesteckt haben. In gewisser Weise ist John sogar dafür verantwortlich.«
    Während Judith ihr das Haar bürstete, erzählte ihr Gillian von »der Schatulle von Arianna«. Judith war gefangen von der Geschichte, und als Gillian ihr dann vom Tod ihres Vaters erzählte, sah Judith wirklich traurig aus.
    »Prinz John hat sich in Arianna verliebt, und auch wenn das sehr romantisch klingt, war er doch zu diesem Zeitpunkt mit einer anderen Frau verheiratet. Es ist tragisch, dass Arianna ermordet worden ist, aber für meinen König kann ich kein Mitleid empfinden. Er hat seinen Schwur seiner Frau gegenüber gebrochen.«
    »Er ist jetzt bereits zum zweiten Mal verheiratet, nicht wahr? Und wenn ich richtig gehört habe, so lebt seine erste Frau noch immer.«
    »Ja, das ist wahr«, antwortete Gillian. »John hat nach vielen Jahren mit Hadwisa eine Annullierung der Ehe erwirkt. Sie hatten keine Kinder«, fügte sie hinzu. »Und sie waren Cousins zweiten Grades. Der Erzbischof von Canterbury hatte die Ehe verboten, doch John bekam einen Dispens von Rom.«
    »Wenn Johns erste Ehe von der Kirche anerkannt wurde, wie ist es ihm dann gelungen, noch ein zweites Mal zu heiraten?«
    »Der Erzbischof von Bordeaux und die Bischöfe von Poitiers und Saintes haben erklärt, dass die Ehe nicht gültig war.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Blutsverwandtschaft.«
    »Weil sie als Cousins zweiten Ranges zu nahe verwandt waren?«
    »Ja«, antwortete Gillian. »John hat sofort Isabella geheiratet und hat sich selbst damit in zahlreiche Schwierigkeiten gebracht, weil sie bereits mit einem anderen Mann verlobt war. Sie war erst zwölf Jahre alt, als sie heirateten.«
    »John nimmt sich, was er will«, meinte Judith. »Stimmt doch, oder?«
    »Ja, das tut er«, nickte Gillian.
    Judith schüttelte den Kopf. »England hat sich beträchtlich verändert seit der Zeit, als ich noch dort lebte.«
    »John ist schuld an all den unschönen Änderungen. Er hat die Beziehungen zu vielen der mächtigen Barone zerstört, und es gibt Gerüchte

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