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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Bisher hatte sie sich für einen glücklichen Menschen gehalten. Dennoch sehnte sie sich nach einigen der Dinge, die er aufgezählt hatte: Kinder, ein eigenes Heim. Und danach, Vittorio erneut zu küssen …
    Dann gewann ihr gesunder Menschenverstand wieder die Oberhand. „Wir sprechen hier über eine lebenslange Verpflichtung, nicht irgendein Geschäft!“
    „Was spricht dagegen?“ Wie üblich versuchte Enrico, einem Problem durch logisches Denken auf den Grund zu gehen. Er hatte Vittorios Angebot nüchtern erwogen und alle Argumente, die dafür- und dagegensprachen, gründlich durchdacht.
    In dieser Hinsicht ähnelte sie ihm. Auch sie zog es vor, rational statt aus dem Gefühl heraus zu handeln, was daran liegen mochte, dass sie den größten Teil ihres Lebens allein mit ihrem Vater verbracht hatte. Ich denke nicht einmal wie eine Frau! stellte Ana traurig fest. „Mir widerstrebt es, eine Heirat als Geschäft zu betrachten.“
    „Eine Ehe sollte man mit klarem Kopf und ohne überzogene Erwartungen eingehen“, hielt er dagegen.
    „Was ich nicht verstehe, ist, wieso Vittorio ausgerechnet mich heiraten will“, platzte sie heraus, nur um sich im selben Moment über sich selbst zu ärgern. Wie ihr Vater hasste auch sie es, Verletzlichkeit zu zeigen. Aus Erfahrung wusste sie, wie weh es tat, sich jemandem zu öffnen und dann zurückgewiesen zu werden.
    „Ein Mann seines Alters muss an die Zukunft denken, an Erben …“
    „Aber warum ich? Er könnte jede haben!“
    „Wieso nicht dich? Jeder Mann, der dich zur Frau bekommt, kann sich glücklich schätzen.“
    Unwillkürlich musste sie lächeln. Natürlich war ihr geliebter Vater dieser Meinung! Das hieß jedoch nicht, dass sie oder jemand anders sie teilte.
    „Es wäre eine Ehe ohne Liebe!“
    „Die kommt mit der Zeit.“
    Nervös spielte sie mit dem Brötchen auf ihrem Teller. Der Appetit war ihr völlig vergangen. „Das bezweifle ich.“ Ihre Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. Schon vor Jahren hatte sie beschlossen, dass sie keine Liebe brauchte. Sie wünschte sie sich nicht einmal! Warum hatte sie dann das Thema ihrem Vater gegenüber angeschnitten?
    „Dafür werdet ihr einander Zuneigung und Respekt entgegenbringen. Beides ist enorm wichtig, wichtiger, als du dir heute vorstellen kannst.“
    „Aber du hast Mutter doch geliebt!“
    Traurig nickte ihr Vater und schwieg einen Moment, dann schenkte er sich Kaffee nach und trank. „Ich habe sie geliebt, doch mit dieser Art von Liebe zu leben ist nicht einfach oder bequem.“
    „Um Bequemlichkeit geht es mir nicht!“
    „Das glaubst du nur, weil du es nicht anders kennst.“
    „Warst du denn mit Mutter nicht glücklich?“ Dieser Gedanke war ihr noch nie zuvor gekommen. Sie hatte immer geglaubt, ihre Eltern hätten ineinander den perfekten Partner gefunden und sich grenzenlos geliebt.
    „Das war ich durchaus, und ich habe sie vergöttert. Doch das Zusammenleben mit ihr war nicht immer einfach. Deine Mutter war eine wunderbare Frau, allerdings sehr gefühlsbetont – ganz im Gegensatz zu mir.“
    Unvermittelt erinnerte Ana sich an Szenen aus der Vergangenheit: ihr Vater im Gespräch mit einem Arzt, ihre Mutter, die sie weinend umarmte und ihr ins Ohr flüsterte, sie würde für immer ihr einziges Kind bleiben. Liebe schützt nicht vor Kummer, dachte sie jetzt traurig. Vielleicht konnte sie jedoch die Schläge des Lebens abmildern.
    Enrico stellte die Tasse ab und sah seiner Tochter in die Augen. „Du solltest dir gut überlegen, was du verpasst, wenn du ihn nicht heiratest.“
    „Heißt das, ich soll den Antrag annehmen, weil ein besserer Mann kaum zu erwarten ist?“, fragte sie gekränkt.
    „Natürlich nicht. Aber Vittorio hat dir viel zu bieten.“
    Obwohl sie ihrem Vater noch ein wenig grollte, musste sie ihm recht geben. Mit ihrem Einwand hatte sie lediglich ihre Befürchtung zum Ausdruck bringen wollen, nie einen anderen Heiratsantrag zu erhalten. Wäre es nicht besser, an Vittorios Seite durchs Leben zu gehen als allein, einsam und ohne Kinder?
    „Er ist ein guter Mann“, stellte Enrico ruhig fest.
    „Woher weißt du das? Immerhin war er die letzten fünfzehn Jahre auf Reisen.“
    „Ich kannte seinen Vater, dem er sehr ähnelt. Arturo war ein anständiger Mensch, doch hart bis an die Grenze der Gnadenlosigkeit.“
    „Und wenn ihm Vittorio in dieser Hinsicht gleicht?“ Sie erinnerte sich an die Kälte und Härte, die er gelegentlich schon gezeigt hatte. Dann fielen ihr das Mitgefühl

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