Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
Antrag ablehnte, bliebe ihr nur ihr altes Leben mit den langen Arbeitstagen und gelegentlichen Abendveranstaltungen mit anderen Winzern, zumeist alten Männern. Würde ihr das genügen? Würde sie je aufhören, sich nach einer weiteren Berührung Vittorios zu sehnen, nach noch einem Kuss?
    Niemals! Bereits jetzt vermisste sie das Gefühl seiner Lippen auf ihrem Mund, seiner Hände auf ihrem Körper. Wie herrlich wäre es, seine Frau zu sein, ihn umarmen zu können, wann immer ihr der Sinn danach stand, mit ihm zu leben – notfalls auch ohne Liebe. Darauf konnte sie verzichten.
    Überrascht blieb sie mitten auf dem Weg stehen. Dann steht mein Entschluss also schon fest?
    Nein! Eine derart folgenschwere Entscheidung durfte sie nicht so rasch fällen, auch wenn sie sich aus tiefstem Herzen nach ihm verzehrte.
    Langsam schlenderte sie weiter. In der Ferne tauchte die Villa Rosso auf, in deren Fenstern sich die letzten Strahlen der bereits hinter den Hügeln versinkenden Sonne spiegelten. Nach ihrer Hochzeit würde sie nicht mehr hier wohnen, ihr Vater bliebe allein zurück. Konnte sie ihm das antun? Konnte sie ihn verlassen, nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten? Doch er hatte ihr bereits seinen Segen gegeben.
    Erneut wurde sie sich der weitreichenden Konsequenzen ihrer Entscheidung bewusst.
    In der Auffahrt vor der Villa parkte ein dunkelblauer Sportwagen, Vittorios Auto. Das hieß, sie würde ihm gleich begegnen! Ihr Herz tat vor Freude förmlich einen Satz. Sie hatte ihn schon viel früher erwartet und sogar auf seinen Besuch gehofft, wie sie sich jetzt eingestand.
    Vor der Haustür strich sie sich das Haar aus dem Gesicht und wischte den Staub von ihren Schuhen. Dann erst trat sie ein.
    Stimmen aus dem Arbeitszimmer verrieten ihr, wo die Männer sich aufhielten. Rasch ging sie zu ihnen. Enrico lächelte ihr zur Begrüßung zu: „Wir haben gerade von dir gesprochen.“
    Vittorio erhob sich höflich und sagte ohne Umschweife: „Darf ich dich zum Dinner ausführen?“
    Sie zögerte einen Moment. Einerseits wollte sie gern mit ihm ausgehen, andererseits machte er sie schrecklich nervös. „Ich bin nicht entsprechend gekleidet …“
    „Das ist egal.“
    Skeptisch blickte sie an sich herab. Zu einer grauen Hose trug sie eine schlichte weiße Bluse. Einfach und langweilig. „Wirklich?“
    „Ja.“ Vittorio betrachtete sie prüfend, und um seine Lippen spielte ein Lächeln.
    Bestimmt glaubt er, dass sich in meiner gesamten Garderobe kein einziges attraktives Kleidungsstück befindet, dachte sie resigniert. Damit hatte er sogar recht! Immerhin war das, was sie trug, sauber und gebügelt. Und weshalb sollte ich mich für ein ‚Geschäftsessen‘ auch hübsch machen? fragte sie sich in einem Anflug von Trotz.
    „Gut. Ich wasche mir rasch Gesicht und Hände.“
    Er nickte, und sie verließ hastig den Raum. Dass ihm ihr Aussehen gleichgültig war, tat ihr weh. Sie wünschte, es wäre ihm wichtig, mehr noch, sie wollte ihm gefallen!
    Wenn ich ihn wirklich heiraten will, muss ich mich an sein Desinteresse gewöhnen, ermahnte sie sich.
    Wenig später saß Ana neben Vittorio im Auto. „Wohin fahren wir?“, erkundigte sie sich.
    „Nach Venedig.“
    „Oh, dann hätte ich mich besser doch umgezogen!“
    „Überlass das mir.“
    Sie hatte keine Ahnung, was er damit meinte, wagte aber nicht, danach zu fragen.
    In Fusina parkten sie den Wagen und nahmen eine Fähre, die sie innerhalb von Minuten nach Venedig übersetzte. Als die prächtigen alten Steinvillen, die engen Kanäle mit den typisch venezianischen Gondeln und die geschwungenen Brücken in Sicht kamen, erzitterte Ana erwartungs- und sogar ein wenig hoffnungsvoll. Venedig war die romantischste Stadt der Welt. Hatte Vittorio sie vielleicht aus einem bestimmten Grund hierhergebracht?
    An der Anlegestelle am Markusplatz gingen sie von Bord. Hier herrschte das übliche bunte Treiben. Unzählige Touristen fütterten die noch zahlreicheren Tauben, fotografierten den prächtigen Dom und drängten sich an den Tischen vor den zahlreichen Straßencafés und Weinstuben, die den Platz, den Kaiser Napoleon einmal als den ‚schönsten Festsaal Europas‘ bezeichnet hatte, einrahmten.
    Doch Vittorio ließ Ana keine Zeit zum Verweilen. Schnell überquerten sie den Domplatz, dann führte er sie in die Frezzeria, eine enge Gasse, in der sich eine elegante Boutique an die andere reihte. Die meisten davon waren bereits geschlossen, doch als er an die Tür eines der

Weitere Kostenlose Bücher