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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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darüber nachdenken!“
    Darauf blieb sie ihm die Antwort schuldig. Vittorio schien hocherfreut über das Resultat, das er mit dem Kuss erzielt hatte. Er hatte sich bereits wieder völlig im Griff, während sie noch mit den Nachwirkungen seiner Umarmung kämpfte. Vermutlich hatte es ihm auch nicht so viel bedeutet wie ihr, wenngleich seine Erregung offensichtlich gewesen war. Vielleicht reagieren Männer immer körperlich, wenn sich ihnen eine Frau an den Hals wirft? dachte Ana. Denn genau das hatte sie getan!
    Bei Roberto hatte es allerdings nicht funktioniert. Er war kalt und unbewegt wie eine Statue geblieben, und als sie sich endlich von ihm gelöst hatte, war er einen Schritt vor ihr zurückgewichen und hatte gesagt: „Ich wollte nie mehr als deine Freundschaft!“
    Dennoch fragte sich Ana, ob ein umwerfender Kuss, Zuneigung und Respekt genügten, um eine Ehe darauf zu gründen. Sie warf Vittorio einen verstohlenen Blick zu. „Das werde ich“, versprach sie schließlich und führte unwillkürlich die Hand an die Lippen. Dann ließ sie sie rasch wieder sinken. Die Geste war zu verräterisch. „Ich möchte jetzt nach Hause fahren.“
    „Dann gebe ich dem Chauffeur Bescheid.“ Er lächelte entschuldigend. „Ich habe zu viel Whisky getrunken, um dich sicher nach Hause zu bringen.“
    Er drückte auf den Klingelknopf. Innerhalb von Sekunden erschien der Butler. Nachdem er ihm seine Anweisungen erteilt hatte, wandte Vittorio sich wieder an Ana. „Ich begleite dich zur Tür.“
    Den ganzen Weg durch die langen Korridore zur Eingangshalle schwiegen sie. An der Haustür wartete bereits ein uniformierter Fahrer.
    „Dann also auf Wiedersehen“, meinte Ana, der nichts Besseres einfiel.
    Vittorio streckte die Hand aus und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, dann ließ er die Finger über ihre Wange gleiten. Alle Selbstzufriedenheit war aus seinem Blick gewichen, wenn auch nur für den Augenblick, und er lächelte sie freundlich an. „Bis bald.“
    Seine Berührung brachte sie erneut aus dem Gleichgewicht. Sie fühlte sich entsetzlich unsicher, und der Kuss vor wenigen Minuten erschien ihr wie ein Traum. Hatte er, vom Whisky ermutigt, seinen Instinkten nachgegeben, um ihr zu beweisen, dass eine Ehe zwischen ihnen funktionieren würde?
    Das war ihm beinahe gelungen.
    Zu müde, um einen klaren Gedanken fassen zu können, ließ sie sich von ihm in die Limousine helfen. Kurz darauf startete der Fahrer in Richtung Villa Rosso.
    Zufrieden sah Vittorio dem sich entfernenden Wagen hinterher. Mit dem Kuss hatte er Ana für sich gewonnen. Sie würde ihm gehören, es war lediglich eine Frage von einigen Tagen oder Wochen. Dann war sie seine Braut, seine Frau, davon war er überzeugt.
    Der Vorgeschmack des Sieges schmeckte besser als der edelste Wein.
    Er überlegte, wie seine Mutter auf seine Pläne reagieren würde. In Gedanken eilte er weiter zur Geburt seines Sohnes und sah den zornigen Bernardo vor sich, dem aufging, dass er nun nie Conte und Herr über das Weingut werden konnte. Auch seiner Mutter stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
    Dann veränderte sich das Bild in seinem Geist, und die Contessa beugte sich lächelnd über die Wiege ihrer Enkelin. Hastig verdrängte er diesen Gedanken wieder. Seit jeher war seine Beziehung zu seiner Mutter von Abneigung geprägt, im besten Fall von Gleichgültigkeit. Wieso sollte sie sich über eine Enkelin freuen? Zudem wünschte er sich einen Sohn, keine Tochter.
    Dennoch ertappte er sich dabei, wie er sich das Bild seiner glücklich strahlenden Mutter erneut vor Augen rief.
    Schnell wandte er sich praktischen Dingen zu. Natürlich barg sein Heiratsantrag gewisse Risiken – wie jedes interessante Geschäft. Möglicherweise konnte Ana nicht schwanger werden oder brachte nur Mädchen zur Welt. Doch damit würde er sich beizeiten befassen. Zumindest den heutigen Abend hatte er erfolgreich hinter sich gebracht.
    Natürlich hätte er schon vor Jahren heiraten sollen. Stattdessen hatte er es vorgezogen davonzulaufen. Bis heute quälten ihn Erinnerungen an seine Kindheit: Wie seine Mutter den Blick abwandte, sobald er ins Zimmer kam, wie sie ihn beiseiteschob, wenn er versuchte, auf ihren Schoß zu klettern. Nach einer Weile hatte er es aufgegeben. Bereits im Alter von vier Jahren, Bernardo war gerade erst geboren, hatte er gelernt, sich seiner Mutter nur mit äußerster Vorsicht zu nähern. In seinen Augen war sie wunderschön und faszinierend, doch überaus gefährlich

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