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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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unterbrach Paola ihre trüben Gedanken und reichte ihr eine flache weiße Schachtel, die mit einer elfenbeinfarbenen Seidenschleife geschmückt war.
    „Oh?“ Neugierig griff Ana danach, löste das Band und öffnete das Paket. Darin befand sich das schönste Nachthemd, das sie je gesehen hatte. Es bestand aus hauchzarter Seide und war an den Säumen mit erlesenen Spitzen besetzt.
    „Wie herrlich!“, rief Paola, und Ana konnte ihr nur zustimmen. Doch beim Blick auf das Etikett sank ihr das Herz.
    „Es ist drei Nummern zu groß!“
    „Männer haben von so etwas einfach keine Ahnung!“, warf Paola schnell ein – etwas zu schnell.
    „Du hast recht.“ Ana faltete das kostbare Kleidungsstück zusammen und legte es zurück in die Schachtel. „Das ist nicht weiter schlimm.“ In Wahrheit war sie zutiefst verletzt, den Tränen nahe und verspürte mit einem Mal den überwältigenden Wunsch, allein zu sein. „Ich denke, Vittorio kommt gleich. Du gehst jetzt besser.“
    „Ana …“
    „Mir geht es gut“, versicherte sie der Freundin nachdrücklich und umarmte und küsste sie auf die Wangen. „Ich bin froh, dass du meine Brautjungfer warst. Vielen Dank für alles. Ich weiß, es kam sehr überraschend …“
    „Gern geschehen.“ Paola drückte sie einen Moment lang fest an sich, ließ sie dann los und trat einen Schritt zurück. „Ist auch wirklich alles in Ordnung? Ich kann gern warten …“
    „Danke, ich brauche ein paar Minuten für mich.“ Ana lächelte und straffte die Schultern. „Keine Sorge, alles wird gut.“ Wenn sie es nur oft genug sagte, würde sie irgendwann selbst daran glauben.
    Als Paola fort war, lief sie unruhig im Zimmer auf und ab. Angst und Zweifel hatten die Ruhe und Entschlossenheit verdrängt, die sie vor der Trauung erfüllt hatten. Dass Vittorio das Negligé drei Nummern zu groß gekauft hatte, verriet ihr, wie er über sie dachte: Er hielt sie für langweilig und übergewichtig. Vermutlich begehrte er sie nur dann, wenn er eine ordentliche Menge Whisky getrunken hatte.
    In dem Maß, in dem sie vor sich hin brütete und neue, schmerzhafte Schlussfolgerungen zog, sank ihr das Herz tiefer, und ihre Selbstachtung erhielt einen Schlag nach dem anderen.
    Eine Stunde verging quälend langsam. Ana sehnte Vittorio herbei, gleichzeitig fürchtete sie die Begegnung mit ihm. Sie wollte ihm gegenübertreten und sich im selben Moment vor ihm verstecken. Diese Zerrissenheit verärgerte sie zutiefst, so kannte sie sich selbst nicht!
    Als es schließlich an der Tür klopfte, seufzte sie erleichtert auf. Alles erschien ihr besser, als noch länger zu warten. Von Kopf bis Fuß in einen Frotteebademantel gehüllt, den sie im Schrank entdeckt hatte, blickte sie erwartungsvoll zur Tür.
    „Wo warst du so lange?“, fragte sie vorwurfsvoll, noch ehe Vittorio diese hinter sich geschlossen hatte.
    „Ich dachte, du brauchst ein wenig Zeit für dich“, erwiderte er ruhig.
    „Vielen Dank.“ Ihr Tonfall war eisig.
    „Anscheinend habe ich mich geirrt“, stellte er sachlich fest.
    „Ich habe mich nur gewundert, wo du bleibst.“
    In dem prächtigen Schlafzimmer wirkte Vittorio ganz in seinem Element. Er hatte Jackett und Krawatte bereits abgelegt und die beiden obersten Knöpfe an seinem immer noch makellos weißen Hemd geöffnet. Sein Haar war ein wenig zerzaust, und Ana entdeckte einen leichten Bartschatten an seinem Kinn. Er sah unglaublich sexy aus, und die Knie drohten unter ihr nachzugeben. Halt suchend lehnte sie sich an die geschlossene Tür.
    „Ich habe dir ein Hochzeitsgeschenk mitgebracht“, sagte Vittorio und zog eine Flasche hinter dem Rücken hervor.
    „Oh?“ Ana las das Etikett. „Whisky. Vielen Dank.“ Sie lächelte.
    „Den trinkst du doch gern“, fuhr Vittorio in dem nüchternen Ton fort, den er ihr gegenüber oft anschlug und den sie gar nicht leiden konnte. Während sie vor Nervosität zitterte, wirkte er gelassen und leidenschaftslos.
    „Ich habe dich damals angelogen“, gestand sie und beobachtete interessiert die Wirkung ihrer Worte: Für einen Augenblick stand ihm vor Überraschung der Mund offen. „Ich mochte ihn nicht und hatte ihn vorher auch nur selten getrunken.“ Sie durchquerte den Raum und nahm ihm die Flasche aus der Hand. „An jenem Abend bemerkte ich, wie wichtig es dir war, eine geschäftsmäßige Atmosphäre zu schaffen. Ich dachte, die könnten wir mit Whisky erreichen.“
    „Wir hätten ebenso gut Kaffee trinken können.“
    „Kaffee und Billard –

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