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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Wirst du deine Ehefrau in einen gläsernen Käfig sperren? Glaub mir, darin lebt es sich nicht angenehm.“
    „Ich werde sie nirgends gegen ihren Willen festhalten.“
    Einen Moment lang schwieg sie. Dann fuhr sie in einem ruhigen, beschwichtigenden Ton fort: „Sie liebt dich. Zumindest könnte sie dich lieben.“
    „Das geht dich nichts an, Mutter!“
    „Nein?“ Sie hob das Kinn und warf ihm einen herausfordernden Blick zu. „Hast du eine Ahnung, was es heißt, zu lieben und nicht wiedergeliebt zu werden? Weißt du, wozu dich das treiben kann?“ Ihre Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich verklang.
    Vittorio runzelte nachdenklich die Stirn. Was sie sagte, und wie sie es tat, ergab in seinen Augen keinen Sinn. Plante sie vielleicht ihren nächsten Coup? „Wovon sprichst du?“
    Doch sie schüttelte nur den Kopf. „Warum willst du sie heiraten? Einzig, um mich zu ärgern?“
    „So wichtig bist du nicht.“
    „Du hast nie auch nur an Heirat gedacht, ehe ich das Thema angesprochen habe.“
    Er zuckte die Schultern. „Du hast mich an meine Pflicht als Conte de Cazlevara und Geschäftsführer von Cazlevara Wein erinnert. Ich muss einen Erben zeugen.“
    „Damit Bernardo nicht deinen Platz einnimmt.“
    Es ärgerte Vittorio, dass sie nicht einmal versuchte, ihr wahres Motiv zu verbergen. Doch das hatte sie noch nie getan. „Jeder Mann wünscht sich einen Sohn.“
    „Warum ausgerechnet sie? Eine Frau wie sie kannst du niemals lieben!“
    „Ich suche nicht nach Liebe.“
    „Ganz wie dein Vater“, zischte Constantia, und wieder war Vittorio verwirrt.
    „Dieses Gespräch führt zu nichts“, erwiderte er knapp, wandte sich um und ging schnell davon. Erst viel später, als er sich zum Schlafen bereit machte, dachte er wieder an die Worte seiner Mutter. Hatte sie recht? Wäre er jemals in der Lage, Ana zu lieben? Das wollte er zwar nicht, aber wäre es ihm überhaupt möglich?

7. KAPITEL
    Ana stand vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer und betrachtete sich skeptisch. Auch wenn sie ihren Entschluss nicht bereute, an ihrem Hochzeitstag das Brautkleid ihrer Mutter zu tragen, hätte sie an ihrem Ehrentag lieber besser ausgesehen.
    Das Kleid saß wie angegossen, es war nach der Reinigung auf ihre Maße geändert worden. Doch immer noch war es überladen mit Spitzen und Rüschen, sodass sie darin plump und unförmig wirkte. Was wird Vittorio denken, wenn er mich so sieht? fragte sie sich betrübt.
    Nachdenklich strich sie mit der Hand über den kostbaren Seidensatin. Sie wollte sich ihren großen Tag nicht von trüben Gedanken verderben lassen, doch seit dem Dinner mit Constantia wurde sie von ständigen Zweifeln gequält. Hätte sie den Heiratsantrag nachträglich ablehnen sollen? Ein richtiges Glücksgefühl, wie es jede Braut erfüllen sollte, wollte sich bei ihr nicht einstellen.
    In den letzten vierzehn Tagen hatte sie ihren Bräutigam häufig zu Gesicht bekommen. Er hatte sie in ihrem Büro aufgesucht, wann immer er in der Nähe war, um ihr einen Zeitschriftenartikel über die neuesten Anbaumethoden zu bringen, mit ihr durch die Weinberge zu schlendern oder einfach nur Hallo zu sagen.
    Sie wusste seine Versuche, ihre Beziehung möglichst normal und angenehm zu gestalten, durchaus zu schätzen. Dennoch gewann sie bei diesen Gelegenheiten oft den Eindruck, er empfände seine Besuche lediglich als einen Punkt auf einer Liste, den es abzuarbeiten galt.
    Mehr darf ich nicht von ihm erwarten, wir heiraten schließlich nicht aus Liebe, ermahnte sie sich.
    Es klopfte, dann wurde die Tür auch schon geöffnet, und Paola kam herein. „Bist du fertig?“, fragte sie. Sie hatte sich bei den letzten Hochzeitsvorbereitungen als unschätzbare Hilfe erwiesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ana ihr allerdings nicht verraten, dass sie im Begriff stand, eine Vernunftehe einzugehen. „Der Wagen, der dich aufs Schloss bringen soll, ist vorgefahren.“
    „Ich muss nur noch den Schleier anlegen.“
    Paola half Ana, den spinnwebzarten Brautschleier auf der eleganten Hochsteckfrisur zu befestigen. „Du siehst …“, begann sie, und Ana lächelte schief.
    „Schrecklich aus“, vollendete sie den Satz.
    Die Blicke der Frauen kreuzten sich im Spiegel. „Das wollte ich nicht sagen!“, protestierte Paola.
    „Dieses Kleid steht mir nicht!“
    „Ich finde es wunderbar, dass du das Brautkleid deiner Mutter trägst. Jeder, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, wird mir beipflichten. Außerdem ist es völlig egal, was du

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