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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Billigung ihrer Ehe und den ausdrücklichen Verzicht auf Sarah. Doch er brachte die Worte nicht über die Lippen.
    Englemere trank sein Glas leer und stellte es auf das Seitentischchen. "Ich danke Ihnen für den Wein. Sarah empfängt gewöhnlich am Nachmittag. Sie wird bald erfahren, dass die Zehnten zurückgekehrt sind. Ich erwarte also, Sie umgehend bei uns zu sehen."
    Sandiford erhob sich, als sein Besucher aufstand, und ging mit ihm zur Tür.
    Der Marquess streckte ihm die Hand entgegen, die er unwillig nahm. "Willkommen zurück in England, Oberst."
    Obgleich er versucht hatte, Haltung zu wahren, stand Sandiford doch mit zitternden Händen neben der Tür, nachdem Englemere gegangen war. Er hatte zwar die Tatsache, dass Sarah verheiratet war, inzwischen akzeptiert, aber noch lange nicht die Vorstellung, dass sie das Kind eines anderen Mannes trug. Er konnte noch immer nicht begreifen, dass sich dasselbe Mädchen, das sich ihm vor vielen Jahren in der Nacht vor seiner Abreise in die Arme geworfen, sein Gesicht mit Küssen bedeckt und ihm ewige Liebe und Treue geschworen hatte, nun Englemere zugewandt hatte.
    Doch sie war dazu gezwungen worden. Und er sollte eigentlich dem Himmel danken, dass der Mann, der damals gerade zur Verfügung gestanden hatte, ein so vornehmer, anständiger Mensch wie Englemere gewesen war.
    Sandiford ging zu der Kommode und goss sich mit zitternden Händen noch ein Glas Wein ein. Dann trat er ans Fenster und blickte in den grauen Londoner Himmel.
    Sechs Jahre. Seitdem hatte er Hunger und Durst, die brennende Hitze eines Sommers in Spanien und die klirrende Kälte eines Winters in den Pyrenäen ertragen. Er hatte die Erregung und das Grauen eines Schlachtfelds, die Qual des Verwundet seins und die Angst sterbender Männer erlebt. Es war wahrhaftig an der Zeit, unter einen Traum, der in den romantischen Tagen eines englischen Sommers aufgeblüht war, einen Schlussstrich zu ziehen.
    Doch zuerst wollte er sie noch einmal sehen.

3. Kapitel
     
    Am nächsten Morgen wählte Sandiford seine Garderobe sorgfältig aus. Schließlich entschied er sich für eine cremefarbene taillierte Weste, eine gelbbraune Hose und einen azurfarbenen Rock. Trotz des blauen Rocks erschien ihm die Gestalt, die sich ihm mit einem gestärkten Halstuch im Spiegel zeigte, noch immer wie ein Fremder.
    Er hatte nie sehr auf sein Aussehen geachtet, doch nun hielt er inne und betrachtete sein Spiegelbild. Seine Haut war noch immer um eine Nuance dunkler als die seiner englischen Landsleute, wenn sie auch nicht mehr so braun war wie noch vor ein paar Monaten. Das Rot der Narbe über seinem rechten Auge – ein Überbleibsel des Säbelhiebs bei Corunna – verblasste allmählich, verlieh ihm jedoch mit den Linien um die Augen, dem schmalen Mund und der spitzer wirkenden Nase ein härteres Gesicht als jenes vor drei Jahren.
    Würde Sarah darin den jungen Mann wieder entdecken, den sie früher einmal geliebt hatte?
    Schon bald würde er es herausfinden. Obgleich Englemere gesagt hatte, dass sie am Nachmittag empfing, wollte er es nicht riskieren, sie nach drei Jahren in einem Salon voller Besucher wieder zu sehen. Er wollte sie am heutigen Morgen aufsuchen. und zwar unangekündigt – wenn er es an Glendenning vorbei schaffte. Hoffentlich hatte sie noch nichts von seiner Rückkehr nach England erfahren, so dass sie sich nicht auf sein Kommen vorbereiten konnte. Denn er war gespannt, wie sie auf sein unerwartetes Auftauchen reagierte. Er wollte mit eigenen Augen sehen, dass sie tatsächlich zufrieden war, wie ihr Gatte behauptet hatte. Und auch wenn es sehr selbstsüchtig von ihm sein mochte, so wollte er doch erfahren, ob seine Liebe für sie inzwischen keine Erwiderung mehr fand.
    Wie es der Zufall wollte, führte sein früher Besuch dazu, dass Glendenning gerade nicht auf seinem Posten war. Der junge Lakai, der Sandiford einließ, war viel einfacher zu überzeugen, und mit dem gebieterischen Auftreten eines Oberst erstickte er jeden Widerspruch.
    Lady Englemere befand sich im hinteren Salon. Als der Diener ihn durch die Eingangshalle führte, kehrten bei Sandiford Erinnerungen an das letzte Mal zurück, als er in diesem Haus gewesen war.
    Sarah war im Bett gewesen, um sich von den Verletzungen zu erholen, die ihr der inzwischen verstorbene Schurke Findlay zugefügt hatte. Ihre grauen Augen waren von einem Schleier überzogen, und ihr hellblondes Haar fiel ihr offen über die Schultern. Sie nahm seine Hand und küsste sie, um ihm

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