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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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für ihre Rettung zu danken. Er hatte damals die schlanken Finger gehalten, und seine Augen hatten jede Linie ihres Gesichts in sich aufgenommen, da er bereits damals wusste, dass dies das letzte Mal sein würde, dass er sie sah.
    Wenn er die Augen schloss, konnte er noch immer ihr Gesicht vor sich sehen, wie er das in zahllosen Nächten in seinem Soldatenzelt getan hatte. In jenem Zustand zwischen Traum und Wirklichkeit vergaß er die Jahre seiner Abwesenheit, die Entfernung, die sie trennte, und die harte Wirklichkeit ihrer Ehe und seiner Armut. Stattdessen erschien sie ihm für ein paar Momente, als wäre sie noch immer seine einzig wahre Liebe.
    Es war ein wunderschöner Traum, der ihn durch die einsamen, gefahrvollen Jahre getragen hatte. Ein Traum, aus dem er heute endlich aufwachen wollte, um ihn für immer begraben zu können.
    Der Lakai blieb vor einer getäfelten Tür stehen. "Sind Sie sich sicher, Mylord …"
    "Ja, danke. Das ist alles." Er winkte dem Jungen ungeduldig, und dieser zog sich schließlich zögernd zurück. Sandifords Lippen zuckten, als er dessen Schritte nicht mehr vernahm. Der Bursche hatte wahrscheinlich vor, zurückzuschleichen und an der Tür zu lauschen und das erste Mädchen, das vorbeiging, anzuweisen, Glendenning zu holen.
    Trotz seiner Entschlossenheit zögerte Sandiford einen Augenblick. Er holte noch einmal tief Luft, bevor er die Tür öffnete.
    Sarah saß mit einem Federhalter in der Hand hinter einem Schreibtisch, der vor einem Fenster stand mit Blick in den Garten. Sie beugte sich gerade über ein Kontobuch.
    Für einen Augenblick stand Sandiford wie verzaubert da. Sie hatte das Haar hochgesteckt und trug es unter einer kleinen Spitzenhaube. Ihre blasse Haut hob sich gegen das meergrüne Kleid ab, und ihre Haltung zeigte Gelassenheit und innere Zufriedenheit. Dann schaute sie auf.
    Ihre grauen Augen mit den goldenen Flecken darin wurden größer, der Federhalter fiel ihr aus der Hand, und sie öffnete die Lippen. "Michael?"
    "Hallo, Sarah."
    Dann sah er, dass sich Freude in ihren Augen widerspiegelte, und sein verletztes Herz jubelte. "Wie wunderbar, dich zu sehen, Michael!"
    Ihr Gesicht erhellte sich, als sie aufsprang und mit ausgestreckten Armen auf ihn zukam. Auf halbem Weg jedoch hielt sie inne, und ein zartes Rot überzog ihre Wangen. Sie senkte die Arme und verschränkte sie hinter dem Rücken.
    "Du Halunke! Dich so hereinzuschleichen! Ich werde Glendenning eine Standpauke halten müssen."
    Sandifords Sehnsucht, sie in die Arme zu nehmen, war so stark, dass er beinahe anfing zu stottern. "D…du kannst es ihm nicht vorhalten. Ich bin mehr oder weniger heimlich hereingeschlichen, denn ich wollte einen Blick auf dich werfen, ohne dass du mich bemerkst. Du hast wundervoll ausgesehen."
    "Du siehst ebenfalls sehr gut aus, auch wenn du mich fast zu Tode erschreckt hast. Bist du endlich aus der Armee entlassen! Wie gut, dass wir dich zurückhaben."
    Noch immer lächelnd, streckte sie ihm beide Hände hin. Er nahm sie, führte sie an die Lippen und schloss die Augen, um Sarahs Nähe zu genießen. Ach, ihre zarte Haut und der süße Duft nach Lavendel!
    Die hohe Stimme eines Kindes riss ihn aus seinen Träumen. "Mama! Aubrey Soldat weg. Mama haben?"
    Sarah machte sich schnell los, um den kleinen Jungen, der zu ihr lief, in die Arme zu nehmen. Sie drehte ihn dem Besucher entgegen und sagte: "Aubrey, mach einen Diener vor Mamas und Papas gutem Freund Lord Sandiford. Er ist gerade von den Soldaten zurückgekehrt."
    Das Kind deutete eine kleine Verbeugung an und betrachtete den Gast aus neugierigen grünen Augen – Englemeres Augen. "Soldat?" fragte der Junge zweifelnd.
    Obgleich er wusste, dass sie ein Kind hatte, verwirrte ihn Aubreys Anblick doch so sehr, dass er nicht weiter auf die leise Erklärung der Mutter hörte. Eine Welle unterschiedlichster Gefühle stieg in ihm auf, während er auf Sarahs Sohn blickte – das Kind, das im Grunde das seine hätte sein sollen. Ihr gemeinsamer Sohn.
    Er musste genauso gequält ausgesehen haben, wie er sich fühlte, denn nach einem kurzen Moment wies Sarah das Kind an, unter dem Tisch nach dem verschwundenen Zinnsoldaten zu suchen. Dann wandte sie sich wieder Sandiford zu.
    "Ich habe dir von Aubreys Geburt geschrieben. Du hast doch den Brief bekommen?" fragte sie, während sie auf einen Stuhl wies.
    "Ja. Ja, ich wusste es. Aber ihn tatsächlich zu sehen, das ist etwas ganz anderes." Er schluckte. "Es ist nicht leicht." Ganz im Gegenteil,

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