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Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Eine Braut zu viel: Roman (German Edition)

Titel: Eine Braut zu viel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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würde ihn wohl kaum als klein bezeichnen.« Dad trocknet sich mit dem Taschentuch die Augen. »Was ist das, Fliss?«
    »Ein Hund«, verteidige ich ihn.
    »Bist du sicher? Er sieht mir mehr nach einem Hängebauchschwein aus.« Er lacht schallend, ehe er mir einen entschuldigenden Blick zuwirft, als er meine verkniffene Miene sieht.
    »Ich finde ihn wundervoll«, sagt Florrie und lächelt mir aufmunternd zu. »Offensichtlich ein guter Charakter.«
    Auch Florrie hat meiner Meinung nach einen guten Charakter. Eric belohnt sie mit einem schlabberigen Kuss auf die Innenseite des Handgelenks.
    »Es macht euch doch nichts, dass ich ihn mitgebracht habe, oder?«, frage ich unsicher.
    »Überhaupt nicht, nicht wahr, Liebling?« Dad drückt Florries Arm. »Was aber Roger zu ihm sagt, weiß ich noch nicht!«
    Wir kehren in den Garten zurück. Erics Nase sucht sofort die Bekanntschaft mit Rogers Hinterteil.
    Würdevoll entzieht Roger sich Erics nasaler Aufdringlichkeit und umkreist ihn wie ein fetter schwarzer Geier, wobei er langsam und abwartend mit dem Schwanz wedelt.
    »Wir machen zusammen mit ihnen einen Spaziergang«, schlägt Dad vor. »Mal sehen, wie sie miteinander klarkommen. Dann kann ich dir auch gleich ein bisschen die Umgebung zeigen. Kommst du mit?« Er sieht Florrie an, die den Kopf schüttelt.
    »Geht ihr nur, ich kümmere mich um das Abendessen.«
    Dad und ich betreten durch ein Tor weiter hinten den Wald, der an den Garten grenzt. Wir folgen einem gewundenen, mit Blättern übersäten Pfad, die in der ungewohnten Wärme trocken und brüchig geworden sind. Dann durchqueren wir die wunderschöne Parklandschaft des Gutssitzes.
    Stattliche Rasenflächen, riesige Eichen, weite Ausblicke. Wie schön das alles ist. Stolz zeigt Dad mir die Besonderheiten der Gegend.
    Er bedrängt mich nicht, das Neueste von zu Hause zu berichten, sondern plaudert einfach über die Umgebung, über seinen neuen Garten und darüber, wie glücklich Roger ist, auf dem Land zu leben. Wir werden uns aussprechen müssen, aber im Augenblick bin ich ihm dankbar für seine Zurückhaltung.
    Arm in Arm schlendern wir zum Haus zurück, während die Sonne langsam hinter den Bäumen untergeht, wobei sie den Rasen und die verfärbten Blätter in ein warmes Licht taucht. Florries pfeilschnelle Mauersegler haben den Fledermäusen Platz gemacht, die blind über uns hinwegschießen wie kleine schwarze Schatten. Allmählich wird es kühl. Als wir uns dem Haus nähern, schimmern die erleuchteten Fenster von Bluebell Cottage hinter den Bäumen auf wie die willkommenen Lichter eines Hafens am Meer.
    Vor dem Haus bleibt Dad stehen und ergreift meine Hand.
    »Dieser Ort ist für mich viel mehr ein Heim, als es The Beeches jemals war«, erklärt er. »Vergiss nie, dass es nicht die Steine und der Mörtel sind, sondern die Menschen, die einem Ort eine Seele verleihen. Florrie und ich wollen, dass du das Cottage als deine zweite Heimat betrachtest, Fliss.«
    Sie erwartet uns mit einem einladenden Lächeln. Ich bin ihr gegenüber immer noch befangen. Wir umkreisen uns, lächelnd, höflich, unsicher.
    Nach dem Essen trinken wir Kaffee am offenen Feuer, das tanzende Schatten an die Wände wirft. Aus dem alten Grammophon ertönt Mozart. Dad und Florrie versuchen, mich ins Gespräch zu ziehen, doch mein Gehirn und mein Mund harmonieren einmal mehr alles andere als gut miteinander. Dabei habe ich nicht einmal getrunken!
    Roger hat sich auf dem Teppich vor dem Kamin ausgestreckt. Ich sitze auf dem Boden, den Rücken gegen das blumige Chintzsofa gelehnt. Eric ruht schwer auf meinen Beinen und schnarcht friedlich. Dad und Florrie sitzen nebeneinander und halten diskret Händchen. Sie lehnen aneinander wie Buchstützen ohne Bücher dazwischen. Als die Kaminuhr schließlich Mitternacht schlägt, wird mir plötzlich bewusst, wie erschöpft ich bin.
    Ich denke daran, wo ich vor vier Tagen um diese Zeit war, und seufze schwer. Könnte ich nach Belieben durch die Zeit reisen, so würde ich ständig zu eben diesem Augenblick zurückkehren, als ich nackt in den Armen eines ebenso nackten Alexander Christian lag.
    Aus irgendeinem Grund denke ich an Sashs »Wow«, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hat. Ich frage mich, wo sie im Moment gerade alle sind? Was machen sie? Ist es ihr gelungen, Niall aus seiner selbstgewählten Enthaltsamkeit zu locken? Vielleicht mit Hilfe eines essbaren Massageöls und eines scharfen Schulschwesternoutfits? Ist Richard zu Hause bei Sally-Anne oder

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