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Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Eine Chance für die Zukunft (German Edition)

Titel: Eine Chance für die Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Greine
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Aber ich bin nicht mehr so richtig
bei der Sache, Chris Worte zwingen mich zum Nachdenken. Den Rest des Abends bin
ich mit meinen Gedanken beschäftigt und nachts finde ich keinen Schlaf.

Kapitel 16
     
    Kaum sind wir am nächsten
Tag wieder zu Hause, fängt Lilly an zu drängeln, dass sie Colin sehen will. Sie
hat ihn in der einen Woche anscheinend sehr vermisst. Sie fragt mich den ganzen
Nachmittag über so oft, dass ich irgendwann nachgebe und mein Handy hole, um
Colin eine SMS zu schreiben. Huch, 22 Anrufe in Abwesenheit. Alle von Colin.
Hm, mein Bruder hatte wohl recht, er hat sich Sorgen gemacht.
    Ein paar SMS sind auch im
Postfach. Er fragt wo ich bin, warum ich nicht zu Hause bin und schreibt, dass
er Lilly vermisst und sich Sorgen macht, wo wir stecken.
    Okay, nachdem er Lilly in
den letzten Wochen so oft getroffen hat, hätte ich ihm vielleicht sagen sollen,
dass ich in den Urlaub fahre.
    Ich schreibe ihm: „Bin
wieder zu Hause. Hast du Lust, Lilly zu treffen?“
    Fast sofort nach dem
Abschicken, klingelt mein Handy. Colin ruft an. Ich zögere erst und gehe dann
ran.
    „Hey, du bist wieder da.“,
seine Stimme klingt ganz weich und auch ein bisschen besorgt.
    „Ja, ich war bei meinen
Eltern. Lilly würde dich gerne sehen. Hast du Lust?“
    Er lacht auf.
    „Natürlich habe ich Lust!
Ich habe den kleinen Spatz seit fast anderthalb Wochen nicht gesehen. Ich habe
sie vermisst.“
    Ob ihm bewusst ist, dass
er denselben Spitznamen für sie benutzt, wie ich?  Wir verabreden uns für den
nächsten Nachmittag und Colin scheint sich wirklich zu freuen. Ich dagegen bin
jetzt schon nervös, bei der Vorstellung ihn morgen wieder zu sehen.
    Am Sonntag ist Lilly total
aufgeregt und will sogar einen Kuchen für Colin backen. Also verbringen wir den
Vormittag in der Küche.
    Nach ihrem Mittagsschlaf
kommt Colin. Lilly springt ihm wie immer sofort in die Arme und lässt sich durch
die Luft wirbeln. Dann erzählt sie ihm, was sie alles bei Oma und Opa erlebt
hat und, dass es jetzt einen Kuchen gibt, den sie alleine gebacken hat. Naja,
was man mit drei Jahren so alleine nennt. Er kommt zum Glück nicht dazu mich
großartig zu begrüßen und mustert mich nur lächelnd, bevor Lilly ihn in den
Garten zieht.
    Ich habe unseren
Gartentisch unter einem großen Baum auf dem Rasen aufgestellt. Langsam folge
ich den beiden mit der Kaffeekanne in der Hand. Während wir den Kuchen essen,
erzählt Lilly immer noch, sodass wir beide nicht wirklich zu Wort kommen. Ich
habe das Gefühl, der Kuchen schmeckt wie Sägespäne und bringe kaum etwas
runter, so nervös bin ich. Ich habe Angst, dass er mich auf unseren letzten
Streit anspricht, aber er hat nur Augen für Lilly und wirft mir nur ab und zu
einen intensiven Blick zu, bei dem ich jedes Mal wegsehen muss, weil mir die
Röte ins Gesicht schießt.
    Nachdem meine Tochter satt
ist, rennt sie zur Sandkiste, um ihren Puppen auch einen Kuchen zu backen. Ich
vermeide es, Colin anzusehen und stehe auf, um den Tisch abzudecken.
    Da legt er seine Hand auf
meine und ich blicke automatisch hoch.
    „Du siehst gut aus, Annie.
Erholt.“
    Er lächelt freundlich,
aber ich glaube einen Funken Unsicherheit in seinen Augen zu sehen.
    „Äh… Danke.“, stottere ich
und will meine Hand unter seiner wegziehen. Er umschließt meine Finger und
lässt mich nicht los. Seufzend lasse ich mich wieder auf den Stuhl fallen.
    „Bitte Annie, wir müssen
reden. Für Lilly.“
    Okay, damit hat er mich.
Für Lilly mache ich alles. Seufzend sehe ich auf die Tischplatte vor mir.
    „Ich weiß.“, flüstere ich.
    „Aber nicht heute, nicht
vor Lilly. Ich erkläre dir alles, aber lass mir ein bisschen Zeit.“
    Noch einmal drückt er kurz
meine Hand und lässt mich dann los, weil Lilly auf ihn zu rennt und auf seinen
Schoß krabbelt. Über ihren Kopf hinweg sieht er zu mir herüber und nickt.
    „Ich warte.“
     
    Am nächsten Morgen bleibe
ich mit meinem üblichen Kaffee vom Coffeeshop an der Hafenmauer stehen und
betrachte das  Meer, während ich mit mir hadere, was ich machen soll. Soll ich wirklich
das Gespräch mit Colin suchen oder lieber doch nicht. Ich habe es ihm
versprochen und er hat Recht, für Lilly müssen wir alles Ungesagte klären. Aber
heute? Oder warte ich noch? Ich habe Angst davor, ihm alles zu erzählen, ich
will sein Mitleid nicht, könnte es nicht ertragen, wenn er mich dadurch anders
behandelt.
    Es ist gerade erst halb
neun, aber ich beschließe, das Schicksal entscheiden zu lassen und

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