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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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mir.«
    Sie nickte und reichte mir das Buch der Monde .
    Das Buch, das zuerst Ethan und dann Onkel Macon fast getötet hatte. Das Buch, das mehr verlangte, als es zu geben bereit war. EinTeil von mir wollte es in Flammen aufgehen sehen, obwohl ich mir kaum vorstellen konnte, dass so etwas Banales wie Feuer dem Buch etwas anhaben konnte.Trotzdem wäre es einenVersuch wert gewesen, und sei es auch nur, um jemanden davon abzuhalten, mit diesem Buch einen anderen zu verletzen – oder sich selbst.Aber Ethan brauchte das Buch, und ich wusste, dass er es niemals dazu benutzen würde, jemandem wehzutun. Und was ihn selbst anging, so bezweifelte ich, dass das Buch ihm jetzt noch etwas anhaben konnte.
    » Wir müssen es zu Lilas Grab bringen.«
    Onkel Macon sah mich forschend an, in seinem Blick lag eine für ihn ganz ungewohnte Mischung aus Kummer und Sorge. »Einverstanden.«
    Ich kannte diesenTonfall. Mein Onkel zeigte sich unerwartet nachgiebig.
    Ich ging zum Grab von Ethans Mutter, direkt neben der leeren Grabstätte, in der die unwissenden Gatliner meinen Onkel zur letzten R u he gebettet wähnten.
    Ridley seufzte dramatisch. »Na großartig.Also lungern wir noch ein bisschen länger auf dem Grusel-Friedhof herum.«
    Link legte ihr betont beiläufig denArm um die Schulter. »KeineAngst, Babe. Ich beschütze dich.«
    Ridley schob ihre Sonnenbrille in die Stirn und sah ihn mitleidig an. »Du und mich beschützen? Dir ist schon klar, dass ich wieder eine Dunkle Caster bin?«
    »Ich stelle mir eher vor, dass du auf der Grauen Seite stehst.Aber ich will es heute mal nicht so genau nehmen. Ich hab nämlich gerade den Galactus der Inkubi zur Strecke gebracht.«
    Rid warf ihre blond-pinkfarbenen Haare zurück. »Ich verstehe keinWort, ist aber auch egal.«
    Ich hörte dem Geplänkel nicht länger zu, sondern suchte mir einenWeg zwischen den Gräberreihen hindurch, das Buch mit dem abgegriffenen Lederband fest an die Brust gepresst. Die sengende Hitze, die von ihm ausging, drohte mich fast zu verbrennen.
    Ich kniete mich vor das Grab von Ethans Mutter, genau an der Stelle, an der ich meinen schwarzen Steinanhänger für Ethan hingelegt hatte. Ich konnte nur hoffen, dass es auch diesmal klappte. Das Buch der Monde war bestimmt noch wichtiger für Ethan als mein Stein.
    Mein Onkel starrte gedankenverloren auf den Grabstein. Unwillkürlich fragte ich mich, wie lange seine Liebe zu ihr wohl anhalten würde.Vermutlich für alle Ewigkeit.
    Hier an diesem Ort war eine Schwelle zwischen denWelten, die ich nicht überschreiten konnte. Deshalb war es ja auch so wichtig, dass Ethan es tat.
    Ich wünschte es mir so sehr.
    Ich legte das Buch auf das Grab und berührte es zum – hoffentlich – allerletzten Mal.
    Ich weiß nicht, wozu du es brauchst, Ethan. Aber hier ist es. Bitte komm zurück zu mir .
    Ich wartete, in der unwahrscheinlichen Hoffnung, dass es wie von Zauberhand vor meinenAugen verschwand.
    Aber nichts geschah.
    » Wie wär’s, wenn wir uns zurückziehen«, schlug Link vor. » Wer weiß, vielleicht kann Ethan bei seinen Gespenster-Tricks keine Zuschauer gebrauchen.«
    »Er ist kein Gespenst«, fauchte ich ihn an.
    Link hob die Hände. »Tut mir leid. Dann eben seine Schemen-Tricks.«
    Er begriff nicht, dass es nicht auf die Bezeichnung ankam, sondern auf dieVorstellung, die ich damit verband. Einen blassen, leblosen Ethan.Tot. So wie in der Nacht meines Sechzehnten Mondes, nachdem Sarafine ihn mit dem Messer angegriffen hatte. Die Erinnerung daran versetzte mich in Panik. Ich bekam keine Luft mehr, jemand schien mit beiden Händen meine Lunge zu zerquetschen.
    »Lassen wir das Buch also liegen und warten ab, was passiert«, sagte John.
    »Das ist völlig ausgeschlossen.« Onkel Macons Nachgiebigkeit war aufgebraucht. »Tut mir leid, Lena, aber –«
    » Was würdest du tun, wenn es hier nicht um Ethan, sondern um Lila ginge?«
    Bei der Erwähnung ihres Namens verdüsterte sich sein Gesicht. Die Frage schwebte zwischen uns und wir beide kannten dieAntwort darauf.
    Wenn die Frau, die er liebte, ihn bräuchte, würde er alles tun, um ihr zu helfen – auf dieser Seite oder jenseits des Grabes.
    Ich wusste das so gut wie er.
    Er sah mich lange an. Dann nickte er seufzend. »Also schön. Lassen wir es auf einenVersuch ankommen.Aber wenn es nicht klappt –«
    »Ja, ja, schon gut.Wir können das machtvollste Buch sowohl der Caster als auch der Sterblichen nicht einfach hier herumliegen lassen und davonspazieren.« Ridley setzte

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