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Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Eine fabelhafte Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gehrke
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die seine orange schwarzen Streifen total bedeckten. Er musste wohl schrecklich aussehen!
    Und genauso fühlte er sich auch.
    Der allmorgendliche Blick in den Spiegel erschreckte ihn total, schließlich hatte er unfassbare Ähnlichkeit mit einem Puma. Wildkatzen stehen in einer besonderen Konkurrenz zueinander. Man ist verwandt, vielleicht verbrüdert, doch freundschaftlich geht es selten zu. Vor allem mit Pumas und Löwen hatte er große Probleme.
    Mit Seife und Wasser schrubbte er sein Gesicht so lange, bis langsam wieder seine Bestreifung zu sehen war. Noch schnell provisorisch Krallen und Zähne geputzt, um mit einem guten Gefühl die Maus empfangen zu können.
    Wie jeden Morgen kam sie aus ihrem Unterschlupf geflitzt, doch diesmal nahm das Geschehen eine andere Wendung. Mit einer Kanne aus dem frisch gebrühten Kaffee grinste der Tiger das wundervolle Geschöpf an. Auch sie hatte ein Lächeln im Gesicht. In bester Laune gaben sich die beiden gegenseitig die Hand. Der Tiger war beeindruckt von der Schönheit der Maus. Dabei ging es ihm eigentlich weniger um ihr Äußeres, sondern vielmehr um ihre besondere Ausstrahlung.
    Ihr Körper war klein und unscheinbar. Sie hatte einige Sommersprossen auf ihrer Schnauze und Haselnuss braune Augen. Ihr Fell war gut gepflegt. Zwei wunderbar schöne Zähne dominierten ihr Lächeln.
    Nach den ersten gegenseitigen Blicken eröffnete der nervöse Tiger das Gespräch.
    „Ich habe Kaffe gekocht! Nur leider konnte ich keine richtigen Kaffeebohnen fin..“
    “Wow! Ist das etwa Haselnusskaffe? Das ist mein absoluter Lieblingskaffee! “ unterbrach die Maus und fiel ihm vor Freude fast um den Hals.
    Sie schaute sich ein bisschen in der Höhle des Tigers um und erkannte die ungewöhnliche Ordnung. An diesem Tag wirkte die Behausung ein bisschen wie eine Möbelausstellung. In einer erstaunlichen Konsequenz stand jeder Stuhl, jeder Tisch und jeder Schrank parallel zueinander. Seine karge Buchsammlung schien nach Autoren geordnet zu sein, der Boden glänzte, als wäre er frisch verlegt worden.
    Während die Maus die Höhle begutachtete, kam der Tiger mit zwei Tassen feinduftendem Kaffee wieder. Für gewöhnlich brauchte er nur eine Tasse und hatte deshalb auch nur eine vorrätig. Notgedrungen trank er aus einer Konservendose, die er zuvor schnell mit einigen Blättern eingewickelt hatte. Die Maus entdeckte natürlich die ungewöhnliche Tasse und warf dem Tiger einen liebevollen Blick zu.
    „Wie möchtest du deinen Kaffee?“ sprach der Tiger nervös. Doch die Maus mochte es nicht bedient zu werden und schnappte sich selbst Milch und Zucker.
    Sie goss einen Spritzer Milch in den frischgebrühten Haselnusskaffee. Die braune Oberfläche nahm Farbe und Konsistenz der Milch an. Eine dicke Schicht Milchschaum bedeckte den Haselnusskaffee und verbarg jeglichen Unterschied zu einem normalen Kaffee. Nun griff sie ihren Löffel und verteilte einen Berg Zucker auf ihrem Besteck. Ohne umzurühren träufelte sie den Zucker auf den üppigen Milchschaum. Der Tiger beobachtete die Prozedur genau und fühlte sich in diesem Moment zu der Maus hingezogen. Sie begann den gezuckerten Milchschaum zu löffeln bis nur noch Kaffee zu sehen war. Nun nahm sie erneut Milch und Zucker, um den restlichen Trunk schmackhafter zu machen.
    In diesem Moment hatte der Tiger bereits seine halbe Tasse leer getrunken und blickte befremdet in seine Konservendose. Die Blattverkleidung verlor ihren Halt, klebriger Zucker bedeckte den Tisch und sowieso hatte er sein Getränk nur runtergewürgt.
    Wie unglaublich gegensätzlich die beiden doch ihre Kaffees tranken!
    „Was hat dich denn in meine Höhle geführt?“ fragte der Tiger.
    „Wenn ich ehrlich bin, nur die ganzen Nüsse. Ich bin eigentlich ständig unterwegs auf der Suche nach dem nächsten Nussbaum. Doch hier habe ich gleichzeitig ein guter Schlafplatz für den Winter. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich wohl einige Zeit hier verbringen.“
    „Ganz im Gegenteil! Du musst wissen, dass ich hier sehr wenig Besuch bekomme. “
    „Du bist auch ziemlich angsteinflößend!“
    Die Maus und der Tiger redeten noch stundenlang über die verschiedensten Dinge. Er erfuhr sehr viel über sie. Laut ihrer Beschreibung war sie fast ununterbrochen unterwegs und hatte dadurch Freunde im ganzen Tierreich. Man merkte die Begeisterung, die sie für ihr rastloses Leben hegte.
    „Ich will erst mal überall gewesen sein! Sonst weiß ich ja gar nicht wo es am schönsten ist.“ Es fiel

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