Eine (fast) perfekte Hochzeit
wieder in seinem Sessel zurück.
Nach einigen Sekunden hörte er laute Hintergrundgeräusche und die Stimmen eines Mannes und einer Frau, die sich unterhielten. Zuerst redeten sie über banale Dinge wie die Speisekarte. Doch nachdem der Kellner die Bestellung aufgenommen hatte, wurde das Gespräch intimer.
Die Frau sprach Carter mehrmals mit dem Vornamen an, während er sie „Sondra“ oder noch öfter „Baby“ nannte.
Griffin verdrehte die Augen, als die Frau das letzte Treffen mit Carter in aller Ausführlichkeit beschrieb. Schließlich beschwerte sie sich jedoch darüber, dass er zu wenig Zeit für sie hatte.
Ja klar, dachte Griffin. Wenn Carter nicht ständig zu der reichen Erbin müsste, um sie zu umgarnen, hätte die Geliebte wohl eine reelle Chance, mehr Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen.
Griffin hörte zu, wie Carter versuchte, seine Freundin zu beschwichtigen. Er versprach ihr, bald mit ihr in Mexiko Urlaub zu machen. Außerdem deutete er an, einen unverhofften Gewinn in Aussicht zu haben, über den er keine Details verraten wolle.
Allmählich konnte Griffin seine Wut nicht mehr unterdrücken. Ihm war klar, was Carter mit dem Gewinn meinte: die bevorstehende Hochzeit. Offensichtlich wollte Newell seiner Geliebten nicht auf die Nase binden, dass er sie mit einer reichen Erbin betrog. Schließlich wollte er nicht erpressbar sein.
Carter ist erledigt, dachte Griffin. Wenn ich diesem Kerl noch einmal begegne, muss er sich in Acht nehmen.
Die Tonbandaufnahme lief weiter. Nachdem das Paar gegessen hatte, begann Carter, detailliert zu beschreiben, was genau er im Bett mit Sondra machen wollte. Er versprach ihr die wundervollsten Stunden ihres Lebens für das nächste Treffen.
Nachdem er das Band abgehört hatte, dachte Griffin darüber nach, welche Möglichkeiten ihm nun offenstanden. Ihm gefiel keine der Optionen, die ihm einfielen.
Wie zum Teufel sollte er das Ganze Eva beibringen? Sie würde ihn ein Leben lang hassen, falls das jetzt noch nicht der Fall war.
Später an diesem Tag begegnete Griffin zufällig ihrem Vater.
„Hast du schon etwas von Ron gehört?“, fragte Marcus.
„Nein, er hat sich noch nicht gemeldet“, hörte Griffin sich sagen.
Mit dieser Behauptung hatte er nicht einmal gezögert. Doch es war das erste Mal in seinem Leben, dass er nicht ehrlich zu Marcus war.
3. KAPITEL
Eva hatte es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Während sie mit ihrer Mutter telefonierte, blätterte sie in einem der vielen örtlichen Gesellschaftsmagazine. Es gehörte zu ihrer Arbeit, sowohl über ihre Kunden als auch über die Konkurrenz auf dem Laufenden zu bleiben.
Der Dienstag war der einzige Abend in der Woche, an dem Eva sich normalerweise zurücklehnen und ausruhen konnte. Weil sie Events und Partys organisierte, arbeitete sie in der Regel, wenn die meisten anderen ihre Freizeit genossen.
In der Mitte der Woche konnte sie relaxen, doch am Wochenende hatte sie immer viel zu tun. Oft richtete sie dann für ihre Auftraggeber Spendenaktionen oder andere Wohltätigkeitsveranstaltungen aus. Und während der Feiern war Eva meistens die Ansprechpartnerin für die Angestellten. Ihre Aufgabe bestand darin, dafür zu sorgen, dass alles reibungslos ablief. Und darin war Eva sehr gut.
An diesem freien Tag beschäftigte sie sich jedoch mit den Vorbereitungen der eigenen Hochzeit.
„Wie wäre es mit dem ‚Fairmont‘?“, fragte ihre Mutter.
„Ich bin mir nicht sicher, ob es genau das ist, was ich suche …“
Ihr war schnell klar geworden, was ihrer Mutter vorschwebte: eine riesige Hochzeit, auf der die ganze Familie, Freunde und Geschäftspartner feierten. Das historische Fairmont-Hotel verfügte über mehrere Säle, war opulent ausgestattet und bestach mit klassischer Eleganz. Es wäre der ideale Ort für eine große Hochzeitsfeier.
Das Problem war nur, dass Eva sich mehr nach einer kleineren Party sehnte. Carter schien allerdings ähnliche Vorstellungen zu haben wie ihre Mom.
„Und was hältst du vom ‚Palace of fine Arts‘?“, schlug ihre Mutter vor. Der „Palace of fine Arts“ war ein anderes edles Etablissement, in dem oft Bälle stattfanden.
Eva seufzte.
„Das habe ich gehört.“
„Ach, tatsächlich?“, fragte Eva abwesend.
„Es ist zu schade, dass deinem Vater nur Bürogebäude gehören“, bemerkte ihre Mutter. „Vielleicht bekommen wir mal einen Insidertipp und können ein Hotel oder so kaufen.“
„Ich bin nicht sicher, ob Dad überhaupt zur Hochzeit kommen
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