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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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fragte sie höflich, nachdem sie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.
    „Nein danke.“
    Ihr entging nicht, wie er sich in ihrem loftartigen Apartment umsah. Vom marmorgefliesten Flur konnte man in die mit eleganten Möbeln ausgestattete Küche blicken. Dort glänzten Granitoberflächen und Edelstahlgeräte. Der Essbereich bestand aus einem Tresen, vor dem einige Barhocker standen.
    Eva fiel auf, dass Griffins Blick auf dem Arrangement frischer Blumen auf dem Tisch hängen blieb. Sie liebte frische Sträuße.
    Seine Anwesenheit in ihrer Wohnung machte sie nervöser, als sie gedacht hatte. Erleichtert stellte Eva fest, dass keine persönlichen Dinge herumlagen. Ihr Schlafzimmer, das Gästezimmer, zwei Bäder und die Terrasse befanden sich ein Stockwerk höher. Dorthin würde sie Griffin vorsichtshalber nicht führen.
    Unvermittelt erinnerte Eva sich daran, dass er immer noch nicht erklärt hatte, warum er bei ihr aufgetaucht war. „Ist es wegen Dad?“, platzte sie heraus. „Ist mit meinem Vater alles in Ordnung?“
    Griffin hatte zwar behauptet, nicht von ihrem Vater hergeschickt worden zu sein. Sein Erscheinen konnte trotzdem mit ihrem Vater zu tun haben. Warum sollte Griffin sich sonst die Mühe machen? Für gewöhnlich ging er Eva doch eher aus dem Weg.
    Ihr Vater war Ende sechzig. Und sie fürchtete den Tag, an dem ihm etwas zustoßen würde. So angespannt ihre Beziehung zuweilen auch war, Eva liebte ihren Vater von ganzem Herzen. Und sie kannte ihn gut genug, um eines zu wissen: Er würde jedes gesundheitliche Problem so lange wie möglich vor ihr verheimlichen, nur damit sie sich keine Sorgen um ihn machte.
    „Nein, keine Angst“, antwortete Griffin beruhigend. Dann fragte er unvermittelt: „Weißt du, was Carter vorgestern Nacht gemacht hat?“
    Völlig überrumpelt sagte sie: „Nein. Warum?“
    Er betrachtete sie aufmerksam. Und obwohl seine Miene völlig reglos blieb, entdeckte Eva da einen Ausdruck in seinen Augen, der ihr nicht gefiel. Ein ungutes Gefühl beschlich sie.
    „Warum erkundigst du dich nach Carter?“, wiederholte sie ihre Frage.
    Sein eindringlicher Blick ging ihr durch und durch. „Carter Newell hat dich mit einer anderen Frau betrogen. Vorgestern Nacht ist er mit ihr zusammen gewesen.“
    Sekundenlang sah Eva ihn verständnislos an, bevor sie begriff, was er ihr gerade erzählt hatte. Dann trafen seine Worte sie mit voller Wucht.
    Ihr Mund bewegte sich, aber sie brachte kein Wort heraus. Sie war unfähig, den Blick von Griffin abzuwenden. Und irgendwie schien es das Einzige zu sein, was sie aufrecht hielt. Panische Angst überkam Eva.
    „Woher … woher weißt du das?“, brachte sie schließlich hervor. Angestrengt bemühte sie sich, Ruhe zu bewahren. Am liebsten hätte Eva laut aufgeschrien.
    „Spielt das eine Rolle?“, fragte er und schob dabei die Hände in die Hosentaschen.
    Da er auf die Frage vorbereitet zu sein schien, wurde Eva nun misstrauisch.
    „Wie hast du es herausgefunden?“, fragte sie jetzt in schärferem Tonfall. „Du und Carter, ihr verkehrt nicht in den gleichen Kreisen.“
    Griffin zuckte mit den Schultern.
    „Mein Vater hat dich darauf angesetzt, nicht wahr?“
    Als er sie weiterhin unbeirrt ansah, wurde Eva energischer. „Antworte mir, Griffin. Er hat dich angeheuert, ist es nicht so?“
    Herausfordernd musterte er sie. „Dein Vater hat den Stein ins Rollen gebracht. Er hat mich darum gebeten, der Sache auf den Grund zu gehen, ja.“
    „Du meinst, er hat dich dazu aufgefordert, Carter beschatten zu lassen. Red bitte nicht um den heißen Brei herum, Griffin Slater. Er wollte, dass du den Detektiv, der manchmal für Tremont REH arbeitet, auf ihn hetzt, richtig?“
    Ihr war bewusst, dass sie ihn geradezu verhörte. Und er sah nicht so aus, als ob ihm das gefiel.
    Selbst schuld, dachte sie. Da er freiwillig gekommen war, um ihr die Botschaft zu überbringen, hatte er es so gewollt und auch nicht anders verdient.
    „Ist es so wichtig, wie ich es herausgefunden habe?“, fragte er ruhig.
    „Hast du meinem Vater erzählt, dass du herkommen wolltest?“
    Er zeigte immer noch nicht die geringste Regung. „Ich habe deinem Vater gar nichts erzählt … schon gar nicht das, was mir der Detektiv gesagt hat. Ich dachte, das solltest du als Erste erfahren.“
    „Ist deine Höflichkeit jetzt nicht etwas unangebracht, Griffin?“, fragte sie spöttisch.
    Sein Blick verfinsterte sich. „Ich habe eigentlich erwartet, du würdest mir dafür dankbar

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