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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Depalo
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sein.“
    Fassungslos sah sie ihn an. „Dankbar? Dankbar, dass du jemanden hinter meinem Verlobten herschnüffeln lässt? Dankbar, weil du der anmaßenden Bitte meines Vaters nachgekommen bist und bei seinem kleinen schmutzigen Spiel mitgemacht hast?“
    Ungerührt blieb er vor ihr stehen. Statt zu antworten, kniff er nur die Augen zusammen.
    „Oh, ich bin dankbar. Ich weiß nur nicht, wem ich zuerst danken soll! Carter, meinem Vater oder dir.“
    „Weichst du jetzt nicht dem eigentlichen Problem aus?“
    Sie ignorierte seine Bemerkung und sagte stattdessen provozierend: „Und was ist, wenn ich dir sage, dass ich dir nicht glaube?“
    Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Du kannst dir sicher denken, dass der Detektiv Beweisstücke vorgelegt hat, die die Vorwürfe untermauern.“
    Zum ersten Mal richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf den Umschlag in seiner Hand. „Lass mich mal sehen.“
    „Nein.“
    „Nein?“
    „Einen Teil davon werde ich dir zeigen. Ich habe einige Fotos mitgebracht … und Belege dafür, dass Carter keinen Dollar besitzt.“
    Mehr gab er nicht preis. Aber Eva verstand seine Andeutungen auch so. Wenn Carter kein Geld hatte und sie zu allem Überfluss auch noch betrog, gab es eigentlich nur einen Grund, warum er sie heiraten wollte.
    Nur widerwillig überlegte sie, ob ihr Vater doch recht hatte. Sicher, Carter hatte vorgeschlagen, einen Ehevertrag aufzusetzen. Wenn sie genauer darüber nachdachte, hatte er jedoch beinah erleichtert reagiert, als Eva es abgelehnt hatte. War sie tatsächlich so dumm und hoffnungslos romantisch gewesen? Ehevertrag oder nicht, natürlich hätte Carter durch die Hochzeit einen Gewinn gemacht. Er hätte den Lebensstil genossen, den ihr Einkommen und ihr Treuhandvermögen ihnen beiden ermöglichen konnten.
    Und als ob das noch nicht genug wäre, stand jetzt Griffin vor ihr. Edelmütig wollte er ihr ersparen, sich die schmutzigen Beweise für Carters Betrug ansehen zu müssen. Am liebsten wäre Eva im Erdboden versunken, um dieser Situation zu entkommen.
    Aber nein, sie war eine kluge Geschäftsfrau und schon mit ganz anderen Dingen zurechtgekommen. Tief atmete Eva ein.
    „Versuchst du, mich zu schonen, Griffin?“, fragte sie herausfordernd. „Denkst du nicht, dass es dafür ein wenig zu spät ist?“
    „Du benimmst dich nicht gerade wie eine Frau, die soeben erfahren hat, dass ihr Zukünftiger fremdgeht …“
    „Stellst du etwa die Ernsthaftigkeit meiner Gefühle zu Carter infrage? Willst du womöglich behaupten, ich liebe ihn nicht?“
    Er sah sie nur kühl an und schwieg.
    „Du bist wirklich ein Mistkerl, weißt du das?“, rief sie. „Zuerst spionierst du meinem Verlobten hinterher, dann stellst du meine Gefühle infrage. Streust du immer Salz in die Wunden?“
    „Ich stelle nur Tatsachen fest.“
    „Erwartest du etwa, dass ich zusammenbreche und in deiner Gegenwart anfange zu heulen?“, warf sie ihm an den Kopf.
    „Ich nehme an, dass die Tränen fließen, wenn deine Wut verraucht ist.“
    Jetzt reichte es ihr. Mit hoch erhobenem Kopf ging sie auf ihn zu, um ihm den Umschlag zu entreißen. Griffin reagierte leider prompt.
    Blitzschnell hielt er den Umschlag hoch. Und als sie sich reckte, um an die Fotos zu kommen, stieß Eva unsanft gegen ihn. Verzweifelt bemühte sie sich, den Umschlag zu erreichen, aber es gelang ihr nicht.
    „Verfluchter Mistkerl!“, presste sie wütend hervor. Tränen stiegen ihr in die Augen. Waren denn alle Männer in ihrem Leben gegen sie?
    „In Ordnung, ich bin ein Mistkerl“, gab er zurück.
    „Du hast noch nie eine Abfuhr erhalten, nicht wahr? Nein, natürlich nicht. Denn du bist ja Mister Perfekt, der alles bekommt, was er will.“
    „Du hast doch überhaupt keine Ahnung.“
    „Oh, ich vergaß“, entgegnete sie mit zitternder Stimme und wischte sich verstohlen eine Träne fort. „Du bist ein Mann. Du musst dir keine Gedanken darüber machen, dass deine biologische Uhr tickt und dir vielleicht eine vorzeitige Menopause droht. Dir bereitet es keine schlaflosen Nächte, dass du über dreißig, fast fünfunddreißig Jahre alt bist. Du verschwendest keine Sekunde an den Gedanken, dass du vielleicht keine Kinder bekommen kannst, weil der Zeitpunkt vorbei ist, ehe du dich versiehst.“
    Während sie ihm das alles ins Gesicht schleuderte, stand er unbeweglich wie ein Fels vor ihr.
    „Jetzt werde ich nie ein Baby bekommen!“ Obwohl sie sich schämte, konnte sie nicht verhindern, dass sie jetzt schluchzend in

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