Eine (fast) perfekte Hochzeit
Falle einer Scheidung die Hälfte von allem an sie zu verlieren. Die Hälfte von allem, was er besaß.
Und seinem amüsierten Gesichtsausdruck entnahm sie, dass er das Gleiche dachte.
„Wir werden also keinen Ehevertrag unterschreiben. Da ich es deinem Vater zu verdanken habe, dass ich da bin, wo ich jetzt bin, mache ich mir keine Sorgen, wenn mein Geld in Tremont-Hände fällt.“
Tja, was sollte sie darauf noch erwidern? Wenn er mit seinem Geld spielen wollte, war das seine Sache. Es ging sie nichts an.
„Wo werden wir denn leben?“, griff sie ein anderes Thema auf.
Fragend schaute er sich um. „Denkst du, dass das hier groß genug für uns beide ist?“
Schon seit sie das Haus das erste Mal gesehen hatte, liebte sie es. „Okay, ich werde mein Apartment vermieten und dann auf den richtigen Zeitpunkt warten, um es zu verkaufen.“
„Praktisch denkend und fügsam, eine Frau nach meinem Geschmack“, scherzte er.
Auch wenn sie wusste, dass er es nicht ernst meinte, erschauerte sie. Wenn sie sich an die Nacht mit ihm erinnerte … Man konnte sagen, dass sie sich mehr als fügsam benommen hatte. Heißes Verlangen stieg in ihr auf.
Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, verpatzte Griffin seinen nächsten Stoß. Sie war an der Reihe.
Während ihres Spiels drehte sich die Unterhaltung noch um profane Details, die vor der Hochzeit geklärt werden mussten. Sie besprachen die Gästeliste und entschieden sich für einen Priester. Weil beide in ihrem Terminkalender keinen längeren Zeitraum freischaufeln konnten, beschlossen sie, als Hochzeitsreise nur ein paar Tage in Griffins Ferienhaus in Napa Valley zu verbringen.
Während das Gespräch über die Hochzeit nun langsam abebbte, kündigte Griffin schon seinen nächsten Treffer an. Die Kugel mit der Nummer dreizehn verschwand in einer Seitentasche.
Auf dem Tisch lagen jetzt nur noch Evas siebte und damit letzte Kugel sowie die schwarze Kugel und natürlich die weiße. Griffin musste nur noch die schwarze Kugel versenken, um zu gewinnen.
Sie lag Kopf an Kopf mit Griffin, und es war ein knappes Spiel. Aber sie wollte unbedingt gewinnen. Eva schloss die Augen. Sie wollte nicht zusehen, wenn Griffin seinen Siegtreffer landete.
„Kugel sieben und acht in die Ecken.“
Erstaunt riss sie die Augen wieder auf. Sie fragte sich, ob sie nach Regeln spielten, die sie nicht kannte.
Rechtzeitig richtete sich ihr Blick auf Griffin, der mit voller Absicht ihre letzte Kugel und die schwarze gleichzeitig versenkte. Danach richtete er sich langsam auf und schenkte ihr ein sexy Lächeln. „Ich behaupte mal, wir haben beide gewonnen.“
„Warum?“
Er legte sein Queue ab, ging um den Tisch herum und schlenderte auf sie zu. Dann nahm er ihr das Queue aus der Hand und stellte es beiseite. „Die Kunst, jemanden vollständig zu erledigen, liegt darin, ihn dazu zu bringen, sein letztes Hemd herzugeben.“
Sie sah ihn verblüfft an.
Mit einem schiefen Lächeln fuhr er fort: „Hast du das nicht gerade versucht?“
Sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. „Ich …“
„Darum habe ich beschlossen, dir und mir einen Gefallen zu tun. Das hier brennt ein Loch in meine Hosentasche, seit du durch die Tür gekommen bist.“
Mit diesen Worten zog er einen Ring aus seiner Tasche, griff nach ihrer Hand und steckte ihr das kostbare Schmuckstück an den Finger.
Es war ein brillant geschliffener Diamant in einer filigranen Fassung. Er funkelte ihr entgegen und hatte mindestens fünf Karat. Es verschlug ihr die Sprache.
Oh, mein …
Plötzlich hatte sie das unerklärliche Gefühl, weinen zu müssen.
Von Carter hatte sie bis zu dem Tag, als sie von seinem Betrug erfahren hatte, keinen Verlobungsring bekommen. Offensichtlich wollte ihr Griffin etwas sagen … in mehr als einer Hinsicht.
Erwartungsvoll und tief bewegt schaute sie ihn an.
„Wenn er dir nicht gefällt, können wir etwas anderes aussuchen.“
„Er ist … Ich danke dir.“
Während sie seinem durchdringenden Blick begegnete, stockte ihr der Atem.
Kurze Zeit später berührten sich ihre Lippen. Eva erwiderte seinen Kuss mit all der Leidenschaft, die sie schon fast gequält hatte, seit sie das Haus betreten hatte.
Sie keuchte, als er mit seinem warmen Mund ihren Hals entlangstrich.
„Warum hast du mir verschwiegen, dass du Billard spielst?“, flüsterte er rau.
„Ich … ich wollte nie gegen dich spielen“, stieß sie atemlos hervor. „Der Einsatz war mir zu hoch.“
„Oh, ja“, gab er
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