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Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn

Titel: Eine fast perfekte Tarnung Meisterspionin Mary Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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Angst einjagen wollen, aber er ist zu weit gegangen. Harkness war erregt, ein Kampf brach aus, und, wie jedermann weiß, stürzte Wick über die Brüstung. Nicht klar ist immer noch, ob er fiel oder gestoßen wurde.
    In der Woche nach Wicks Tod zahlte Harkness Keenan eine letzte Rate. Anscheinend war es Usus, dass Keenan sich das Geld selbst aus Harkness’ Schreibtisch holte; wenigstens habe ich gesehen, wie Keenan letzten Montag nach Arbeitsschluss auf die Baustelle gekommen ist. Doch in derselben Woche tat der leitende Beauftragte kund, ein Sicherheitsgutachten über die Baustelle erstellen zu lassen. Da muss Harkness gewusst haben, dass er entlarvt werden würde. Eine sorgfältige Untersuchung musste seine Machenschaften aufdecken, die mangelnde Qualität, die er hinnahm, um mehr Material für Keenan abzuzweigen. James Eastons Gutachten deckte außerdem grobe Ungereimtheiten in der Buchführung auf.«
    »Wieder dieser James Easton«, murmelte Felicity. »Was für ein interessanter junger Mann.«
    Mary hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte, daher überging sie die Bemerkung. »Nachdem sein berufliches Ansehen und sein privater Ruf zer stört waren, glaubte Harkness, dass ihm nun nur noch Selbstmord blieb. Er beschloss, Keenan möglichst mit in den Tod zu reißen. Daher lockte er ihn in den Glockenturm.
    Keenan muss eng mit Wick befreundet gewesen sein und Harkness reizte ihn mit Einzelheiten über dessen Tod. Er ereichte auch tatsächlich, dass Keenan sich auf ihn stürzte. Und er hätte es vielleicht sogar geschafft, Keenan mit über die Brüstung zu zerren, wenn Mr Easton die beiden nicht gehalten hätte   – zumindest Keenan, den er dann schließlich in Sicherheitzog.« Mary schluckte. Sie konnte immer noch den Schrei nachhallen hören. »Keenan hat Harkness absichtlich losgelassen.«
    Nach einer Weile fragte Anne: »Wie ist es dir und Mr Easton gelungen, Keenan festnehmen zu lassen? Ihr könnt doch keine Zeit gehabt haben, nach Hilfe zu schicken?«
    »Das war ein glücklicher Zufall«, sagte Mary langsam. »Ich bin am Nachmittag über Jenkins gestolpert, nachdem Reid verschwunden war. Ich habe Jenkins gebeten herauszufinden, ob Reid freiwillig abge hauen war. Das war tatsächlich so. Reid hatte Jenkins’ Unterkunft bezahlt. An dem Abend, an dem er verschwand, hatte er dem Vermieter das Mietgeld für die nächsten zwei Monate gegeben. Als Jenkins wie verabredet zur Baustelle kam, sahen zwei Polizisten, die in der Gegend auf Streife waren, wie er auf die Baustelle rannte, obwohl diese ja geschlossen war. Sie verfolgten ihn, und da lief ihnen Keenan in die Arme, der gerade vom Turm flüchtete.«
    »Ein absolut irrwitziger Zufall«, murmelte Felicity.
    Mary lächelte, zum ersten Mal, seit sie die Agentur betreten hatte. »Mr Eastons Kutscher war ebenfalls vor Ort. Er hatte gemerkt, dass es da oben gewalttätig zuging, und kam noch vor der Polizei die Treppe hochgestürmt.« Sie stieß einen langen, verhaltenen Seufzer aus. »Ich glaube, das wären so die Hauptpunkte   …« Auf einmal war sie unsagbar müde. Ihre Lider fühlten sich wie Blei an. Alle Glieder schmerzten und brannten. Eine dicke Blutkruste am Kinnspannte und schmerzte bei jedem Wort. Und ein feuerroter Streifen, der wie eine Schlinge um ihren Hals lief, war eine unangenehme Erinnerung an die schrecklichen Minuten, in denen sie, von Keenan gehalten, über der Brüstung hing.
    Anne nickte kurz. »Es gibt natürlich noch ein paar offene Fragen, aber ich nehme an, dass wir die morgen klären können, ehe wir den Beauftragten treffen. Übrigens, mit seiner Einschätzung, dass Harkness ›verlässlich‹ sei, konnte er ja wohl nicht weiter danebenliegen.« Sie wandte sich an Felicity. »Glauben Sie, dass uns der Beauftragte auf die Probe stellen wollte?«
    Felicity sah sie erstaunt an. »Das   … das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Mmm.« Anne reckte störrisch das Kinn. »Wir müssen es herausfinden. Wir wissen einfach noch zu wenig über ihn. Über den ganzen Fall.«
    Felicity kniff trotzig die Lippen zusammen. »Darüber reden wir später.« Sie wandte sich Mary zu. »Nur noch eine Sache.«
    Mary, die schon aufgestanden war, erstarrte. »Ja, Mrs Frame.«
    »James Easton. Was willst du in Bezug auf ihn unternehmen?«
    »Ich   … ich hatte noch nicht   … also, ich weiß noch nicht genau, was ich ihm sagen soll.«
    »Aber du hast vor, ihn wiederzusehen.«
    »Ich kann doch nicht einfach weglaufen oder mich in Luft auflösen.«

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