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Eine Frage des Herzens

Eine Frage des Herzens

Titel: Eine Frage des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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verband, sorgten sie gemeinsam dafür, dass in Star of the Sea alles reibungslos lief – und das war keine leichte Aufgabe.
    Bernie war für den menschlichen Aspekt verantwortlich, für den Konvent mit allen Nonnen und für das Internat mit den Schülerinnen. Tom kümmerte sich um den Rest. Er beauftragte Installateure und Elektriker, Dachdecker und Zimmerleute, die die alten Gebäude in Schuss hielten, er beschäftigte eine Gruppe von Vollzeit-Landschaftsgärtnern, die Rasen mähten, Bäume stutzten und auslaubten, Unkraut hackten und Ausbesserungsarbeiten am Mauerwerk durchführten. Und er hatte einen Önologen eingestellt, einen Wissenschaftler und Künstler, der an der University of Connecticut Agrarwirtschaft studiert hatte und elf Jahre Berufserfahrung in den Weingärten von Long Island und Napa Valley mitbrachte.
    Trotz dieser Aufgabenverteilung machte sich Tom keine Illusionen, wer der Boss war. Er stand auf Schwester Bernadette Ignatius’ Gehaltsliste, sie war seine Arbeitgeberin, sie hatte die Leitung von Star of the Sea inne. Sie war eine vielbeschäftigte Frau. Doch darüber hinaus war sie auch seine Bernie, rätselhaft und kompliziert. Deshalb hatte Tom großes Geschick darin entwickelt, zwischen den Zeilen zu lesen. Im Moment blickte sie mit großen Augen zur Windschutzscheibe hinaus, schien über etwas Wichtiges nachzudenken und würde kein Wort verlauten lassen, bevor sie nicht dazu bereit war.
    Schweigend fuhren sie weiter, etwa dreißig Kilometer in nördliche Richtung. Er hätte auf die 395 überwechseln können, eine alternative Route, doch dort schien der Verkehr noch dichter zu sein. Wahrscheinlich machten viele Leute einen Ausflug aufs Land auf der Suche nach dem Farbenspiel der herbstlichen Laubbäume, nach Apfelmostereien und Kürbisfeldern. Deshalb blieb er auf der I- 95 , wo er schließlich die Autoschlange hinter sich ließ und Zeit wettmachen konnte.
    »Du hast gefragt, wohin wir fahren«, ergriff Tom nach einer Weile das Wort.
    »Ja. Aber du hast es mir ja nicht gesagt.«
    »Willst du es nicht wissen?«
    »Natürlich, sonst hätte ich ja nicht gefragt.« Sie blickte ihn mit einem strahlenden Lächeln an, das ihn mitten ins Herz traf. Er war überwältigt von der Weichheit in ihren Augen und der unverhofften Wärme in ihrem Ton. »Ich vertraue dir blind, Tom. Ich weiß, wenn du mich bittest, mitzukommen, muss es dafür einen wichtigen Grund geben.«
    »Ich war mir nicht sicher, ob du das noch tust.«
    »Du bist derjenige, der gegangen ist, Tom«, erinnerte sie ihn sanft.
    »Ich habe es für dich getan, Bernie.«
    »Pscht.« Sie legte den Finger an die Lippen, als wäre sie zu erschöpft, um sich mit weiteren Vorhaltungen auseinanderzusetzen. »Also, wohin fahren wir?«
    »Nach Boston. Logan Airport.«
    »Zum Flughafen?«, fragte sie erschrocken. »Aber ich kann jetzt nicht weg. Du willst doch nicht etwa, dass wir wieder nach Irland fliegen? Nicht jetzt …«
    »Keine Angst, Bernie.« Er streckte den Arm aus und berührte ihre Hand, um sie zu beschwichtigen. Die Haut fühlte sich heiß an, und er ließ seine Hand, wo sie war, unfähig, sie zurückzuziehen. »Wir fliegen nirgendwohin.«
    »Was machen wir dann am Flughafen?«
    »Jemanden abholen.«
    »Wen? Von wem redest du?«
    »Von Seamus. Er befindet sich in der Aer-Lingus-Maschine, Flugnummer 124 , die um vierzehn Uhr dreißig landet.«
    Bernie schnappte nach Luft, Tränen in den Augen. Da seine Hand ohnehin auf ihrer lag, ergriff er sie und hielt sie fest, um sie zu beruhigen.
    »Hat er dich angerufen?«, flüsterte sie. »Hat er gesagt, dass er uns sehen möchte?«
    »Nein, Bernie. Sixtus hat mich auf dem Laufenden gehalten. Er hat Seamus geholfen, einen Reisepass zu bekommen, und um den Vorgang zu beschleunigen, musste er auf dem Passamt ein Formular ausfüllen, das Auskunft über die Reisedaten verlangt. Und dank seiner Beziehungen zu den Behörden ist Sixtus in den Besitz der Informationen gelangt.«
    »Ach Tom.« Sie schloss die Augen. »Was ist dir da nur wieder eingefallen!«
    »Ihn am Flughafen abzuholen.«
    »Aber begreifst du nicht? Er möchte nicht von uns abgeholt werden, sonst hätte er dich angerufen. Er versucht das Ganze alleine auf die Reihe zu bringen und wird es uns vermutlich nie verzeihen, wenn wir uns jetzt schon wieder in sein Leben einmischen.«
    »Bernie, du bist diejenige, die nicht versteht.«
    »Doch, ich verstehe sehr gut. Bitte kehr um. Bring uns ins Star of the Sea zurück.«
    »Nein.«
    Mit einem Ruck

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