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Eine Frage des Herzens

Eine Frage des Herzens

Titel: Eine Frage des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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auf die Fahne.
    »Extra für dich aufgezogen, auf mein Betreiben hin«, sagte sie lächelnd.
    »Wirklich?«
    »Ich hätte es zumindest versucht, wenn ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, dass du kommst. Wie hast du mich gefunden, James? Oder Seamus? Wie nennst du dich jetzt?«
    »Du kannst mich nennen, wie du willst. In den letzten Jahren habe ich den Namen Seamus benutzt.«
    »Irisch für James. Das macht Sinn, und der Name passt zu dir. Also dann – Seamus. Wie hast du mich gefunden?«
    »Ach Kathleen. Ich habe sämtliche Engel, Heiligen und Dämonen in Irland mit der Suche nach dir betraut.«
    »Aber ich war seit Jahren nicht mehr in Irland«, erwiderte sie traurig.
    »Das habe ich erst vor kurzem herausgefunden.«
    »Ich wollte mich von Anfang an mit dir in Verbindung setzen. Aber es ist so viel passiert. Zuerst habe ich versucht, im Heim etwas über dich in Erfahrung zu bringen, aber du warst nicht mehr dort. Meine Eltern bekamen Wind davon und …« Sie verstummte, und ihr Blick trübte sich. »Sagen wir einfach, sie wollten, dass ich den Kontakt zu Leuten aus meiner Vergangenheit abbreche.«
    »Sie dachten wohl, wir wären nicht gut genug für dich«, sagte Seamus scherzhaft.
    »Oh, das war es nicht. Sie hatten ihre Gründe. Sie waren Diebe, Seamus, Taschendiebe, ständig auf der Suche nach Beute, und es spielte keine Rolle, wie sie sich diese beschafften.«
    »Aber sie haben dich doch nach Hause geholt«, sagte er stirnrunzelnd. »Deine leiblichen Eltern … Du warst so glücklich. Sie müssen dich geliebt haben, sonst hätten sie das nicht getan. Und das ist alles, was zählt.«
    »Sie haben mich nur als Lockvogel benutzt. Um leichter an ihre Opfer heranzukommen.«
    »Kathleen, nein.«
    »Doch.« Sie nickte. »Sie hatten Ärger mit der Polizei in Dublin. Deshalb mussten wir aus Blackrock weg …«
    »Ich war dort, um dich zu suchen. Nachdem ich Schwester Anastasia überredet hatte, mir deine Adresse zu geben.«
    »Wirklich?« Ihre Augen blitzten.
    »Ja, aber du warst nicht mehr da.«
    »Wir zogen nach Cork, und dann ging es ab nach Boston. Wir wechselten mehrmals den Aufenthaltsort, und schließlich gelangten sie zu dem Schluss, New York wäre ein ergiebigeres Pflaster. Das war der Punkt, an dem ich entschied, ihnen zu entkommen. Ich entdeckte eine Anzeige im
Irish Echo,
in dem eine Köchin gesucht wurde, und bewarb mich.«
    »Bei den Wells?«
    »Nein, vor ihnen gab es andere Familien.«
    »Sie konnten von Glück sagen, eine Köchin wie dich zu haben. Deine Mahlzeiten in St. Augustine’s waren unübertroffen.«
    »Dort habe ich ja auch kochen gelernt. Die Schwestern sagten immer, dass Kochen eine Möglichkeit darstellt, Liebe zu zeigen, und das habe ich stets versucht. Aber einige meiner Arbeitgeber …«
    »Du hast eine Menge durchgemacht«, sagte er. Er dachte daran, wie sehr er sich getäuscht hatte, als er glaubte, sie habe ein liebevolles Zuhause gefunden oder wohne in einem der hochherrschaftlichen Häuser von Newport, wenngleich nicht als Köchin.
    »Das Schlimmste war, dass ich keine Ahnung hatte, wo du steckst«, entgegnete sie. »Und mich fragte, ob ich dich jemals wiedersehen würde. Wie hast du mich überhaupt gefunden?«
    »Mit Hilfe von Schwester Bernadette Ignatius und Tom Kelly. Er brachte mir die Postkarte, die du Schwester Anastasia geschickt hast – vom Cliff Walk. Alles, was ich wusste, war, dass du in Newport lebst und dass ich hier mit der Suche beginnen muss.«
    »Und du hast mich tatsächlich gefunden.« Sie lächelte verwundert.
    Seamus hatte den Arm um sie gelegt und strich ihr über die Haare, als Mirande in die Einfahrt eines kleinen Hauses einbog. Regis und sie sprangen aus dem Wagen und liefen zur Eingangstür, um die schwarze Dienstmädchentracht wieder gegen ihre normale Kleidung einzutauschen. Kathleen sah unruhig zur Tür und erklärte, sie hätten eine lange Fahrt vor sich, und es sei besser, wenn sie kurz im Haus verschwinde. Er öffnete die Heckklappe und sah ihr nach, als sie den Weg zum Haus entlangeilte.
    Wenige Minuten später saßen alle wieder im Auto. Mirandes Mutter kam heraus, um sich zu verabschieden. Sie küsste ihre Tochter, Regis, Monica und Juliana. Dann schüttelte sie Seamus die Hand und sagte, wie unglaublich es sei, dass er Kathleen gefunden habe.
    »Ich finde es wunderbar, wenn eine Liebesgeschichte gut ausgeht«, meinte Mrs. St. Florent.
    »Gut anfängt, genauer gesagt«, erwiderte Regis lächelnd.
    »Stimmt.« Seamus legte den

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