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Eine französische Affäre

Titel: Eine französische Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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Gefühl tiefer Scham denken konnte.
    Gleichzeitig war die Umarmung des Herzogs das wunderbarste und vollkommenste Erlebnis gewesen, das ihr in ihrem ganzen Leben widerfahren war, und sie spürte voller Verzweiflung, daß sie nie mehr in der Lage sein würde, das Gleiche für einen anderen Mann zu empfinden.
    Sie verbrachten die Nacht in einem luxuriösen Hotel in Bordeaux, von wo aus Canéda den zweiten Teil ihres Plans in Angriff nehmen wollte. Zunächst schickte sie einen der Vorreiter in seiner besten Livree nach Bantôme voraus, um ihren Großeltern zu melden, daß sie auf der Jacht ihres Bruders in Bordeaux angekommen und auf dem Weg sei, sie zu besuchen.
    Sie dachte, es würde sie überraschen, daß ihre Einladung so schnell befolgt wurde, und sie gab dem Vorreiter Befehl, den Grafen und die Gräfin darüber aufzuklären, wie groß ihr Gefolge war und welche Unterkünfte sie für die Pferde und Diener brauchte.
    Es war unmöglich, all ihr Gepäck in der eleganten Reisekutsche unterzubringen, die sie in der Jacht mitgebracht hatte.
    Deshalb mietete sie die größte vierspännige Kutsche, die in Bordeaux zu haben war. Sie diente ihr, ihrem Gepäck, ihrer Zofe und einer Französin, die sie zur Bedienung von Madame de Goucourt eingestellt hatten, als Reisewagen.
    Letzterer war es keineswegs entgangen, daß Canéda vorhatte, auf ihre Verwandten Eindruck zu machen,und sie sagte mit einem Augenzwinkern: »Schloß Bantôme ist glücklicherweise groß genug, um solch einen Ansturm von Besuchern unterzubringen. Ich warte übrigens immer noch darauf, daß du mir erzählst, wie sich die Begegnung mit dem Herzog von Saumac abgespielt hat.«
    Canéda erschrak. »Woher wissen Sie, daß ich ihm begegnet bin?« fragte sie abweisend.
    »Ich bin nicht dumm«, erwiderte Madame de Goucourt. »Es war mir klar, daß wir aus diesem Grund in der Nähe von Angers, das nicht weit von Saumac entfernt ist, Quartier nahmen. Ich habe mir denken können, warum du verschwunden bist.«
    »Ich möchte nicht darüber reden.«
    Madame de Goucourt schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, der Herzog hat dich ganz schön aus dem Gleichgewicht gebracht. Du bist nicht mehr du selbst, seitdem wir aus Angers abgereist sind. Ich habe dich darauf hingewiesen, daß er ein sehr seltsamer Mann ist. Ich glaube, er haßt alle Frauen, seitdem seine Frau verrückt geworden ist.«
    Canéda wollte ihr sagen, daß das nicht der Fall sei, aber sie konnte es nicht ertragen, über ihn zu sprechen, und nach einer kleinen Pause sagte Madame de Goucourt: »Ich will dich nicht mit Fragen quälen, aber du warst so glücklich, als wir England verließen, und jetzt leidest du.« Sie bekam keine Antwort, und nachdem sie einen kleinen Seufzer ausgestoßen hatte, sprach sie von anderen Dingen.
    Als sie an der Dordogne ankamen, sahen sie, daß es offenbar reichlich geregnet hatte, denn der Fluß führte Hochwasser.
    Die Bäume standen in Blüte, und die Landschaft war mit dem weißen Schlehdorn, dem goldenen Ginster und den zahlreichen Schlüsselblumen neben der Straße von einer Schönheit, der Canéda bei allem Kummer nicht widerstehen konnte.
    Dennoch spürte sie die ganze Zeit, während sie versuchte, sich zu erinnern, daß dies das Geburtsland ihrer Mutter war, einen Klumpen, der schwer in ihrer Brust lag.
    So viel sie auf der Karte gesehen hatte, war Bantôme nicht allzu weit von Bordeaux entfernt.
    Sie übernachteten einmal unterwegs, dann waren sie im Périgord, und Madame de Goucourt wußte viele Geschichten von den alten Abteien zu erzählen, von den Kathedralen und den Schlössern, an denen sie vorbeifuhren.
    Sie gelangten in Weinbaugebiete, und es schien Canéda, daß die Weingüter, die an ihrem Weg lagen, in gutem Zustand waren; die Rebstöcke wirkten ganz gesund.
    Am Nachmittag des zweiten Tages, als sie einige Stunden unterwegs gewesen waren, zeigte Madame de Goucourt nach vorn und sagte: »Das ist das Schloß, das deinen Großeltern gehört!«
    Es war ungefähr eine Meile von der Straße entfernt und stand auf einem steilen Hügel vor einem Hintergrund aus dunklen Bäumen. Es war aus weißem Stein erbaut und sah höchst beeindruckend aus. Canéda starrte es mit dem seltsamen Gefühl an, daß sie es schon einmal gesehen hatte.
    Sie machte sich klar, daß ihr das so schien, weil ihre Mutter es ihr so oft beschrieben und sogar versucht hatte, es zu zeichnen, um ihren Kindern zu erklären, wie ihr Heim ausgesehen hatte.
    Canéda wußte, daß man mit dem Bau in der Mitte

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