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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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mussten ihnen einen Schubs in die
richtige Richtung aufeinander zu geben. Theo bereute, seinem Bruder ernsthaft
den Rat gegeben zu haben, sich von Sid zu trennen und wusste sehr genau, was
sie im Museum gemeint hatte. Normalerweise pfiff er doch selbst gern auf die
Regeln. Er hatte Rebeka schließlich auf dem Küchentisch ihrer Schwester
ausgesaugt, bis kaum noch Leben in ihr war. Er hatte sie im Wohnzimmer
festhalten müssen, weil in ihrem kleinen Zimmer nicht Platz genug war. Von
ihrem kleinen Bett ganz zu schweigen. Sie war fast in der Badewanne ertrunken,
als er sie nur einen winzigen Moment allein ließ, um ihr was zu trinken zu
holen, nachdem sie ihm die Ohren vollgejammert hatte, obwohl sie genauso gut
das Wasser hätte trinken können, in dem sie sowieso schon lag. Er hatte vor Romy
in Hemd und Unterhosen gestanden, als Bekky ihn rauswarf. Halbnackt also und er
hatte sich einen zurecht gestottert, als die Devena ihn prüfend ansah und
zumindest die geschönte Version davon hören wollte, was in der letzten
Vollmondnacht passiert war. Er hatte all dies ertragen und getan, weil er Bekky
liebte und er würde noch sehr viel mehr ertragen müssen, bis sie auch nur
annähernd so weit war wie ihre große Schwester.
Warum sollte Malcolm nicht das gleiche mit dieser Sterblichen durchmachen? Es
würde ja nicht mal eine ganze Ewigkeit dauern wie mit Bekky und Sid war mit
Sicherheit um Längen umgänglicher. Die beiden konnten sich lieben, so viel Käse
essen, wie sie wollten, und er würde trotzdem Malcolms Bruder bleiben. Genauso
wie Fiona seine Schwester blieb. Sollten sich ihre Eltern und die
alteingesessenen Immaculates doch auf den Kopf stellen. Es war ja nicht so,
dass Malcolm sich nackt mit Sid im Central Park erwischen lassen und einen
Skandal heraufbeschwören würde. Es würde eine feine, kleine Liebe sein. Nicht
geheim aber auch nicht öffentlich. Etwas Besonderes eben. Wie die beiden
selbst.
    "Achtung,
Mäuschen... Teppich... laufen... Malcolm... küssen."
Theo nahm Sid grinsend noch einmal am Arm und führte sie mit kinderleichten
Anweisungen ein Stück des Weges, bis sie schließlich von allein lief. Auf der
anderen Seite sagte Fiona Ähnliches zu Malcolm, dem sie allerdings noch
zutraute, einen ganzen Satz in diesem Gefühlschaos zu verstehen.
"Geh zu ihr, Malcolm. Sie wartet doch schon die ganze Zeit darauf."
    Malcolm
umfing Sids schlanken Körper mit beiden Armen, zog sie fest an seine Brust und
küsste sie, als gäbe es kein Morgen mehr. So, wie sie es sich die ganze Zeit
vorgemacht hatten. Ob sie es nun riechen konnte oder nicht, er hüllte sie ganz
und gar mit einer Wolke seines Dufts ein, um sich zumindest selbst in diesem
Moment zu beweisen, dass sie zu ihm gehörte. Zumindest so lange es ging. So
lange Sid es wollte und sie glücklich miteinander waren. Um sie herum flammten
Blitzlichter auf und irgendwann drang Theos ungehaltene Stimme an seine Ohren.
Sein Bruder wies die Fotografen auf ein wenig Anstand und Rücksicht hin.
Malcolm küsste Sid nur noch inniger.
Bis eine lächelnde Fiona beide vorsichtig am Arm berührte und so dazu brachte,
den Kuss zu lösen.
    Sid hatte
Theos Worte kaum wahrgenommen, sie hatte schon vergessen, wo sie sich aufhielt
und wer an ihrer Seite stand, ansonsten hätte sie ihm wohl für das Mäuschen
eine Retourkutsche gegeben, die sich gewaschen hatte. Aber sie stand so sehr
neben sich, dass sie wohl Tage brauchen würde, um wieder zu sich zu finden.
Einmal losgelaufen, gab es kein Zurück mehr, Malcolm zog sie magisch an. Sie
versank in seiner Umarmung und hob die Arme, um die Hände in sein Haar gleiten
zu lassen, während sie sich mit einer Intensität küssten, die sie schwindeln
ließ. Die Welt schien sich zu drehen, obwohl sie die Augen geschlossen hielt.
Zug um Zug atmete sie einen wunderbar vertrauten Duft ein, den sie schon einmal
wahrgenommen hatte. Er war so berauschend, dass ihr die Knie schwach wurden.
Irgendwo in den Tiefen ihres Unterbewusstseins stiegen Bilder von grün
blühenden Plantagen auf, doch sie konnte den Gedanken nicht festhalten, während
Malcolm sie weiter küsste und sie sich wünschte, es würde niemals aufhören.
Sie bemerkte nicht einmal das Blitzlichtgewitter, da es sich dabei auch um eine
optische Täuschung handeln könnte. Sie konnte gerade nicht mehr aufnehmen als
das Gefühl, das seine heißen Küssen in ihr auslöste.
    "Die
Limousine, Malcolm." Fiona nickte in die Richtung des vorgefahrenen
Wagens, dessen Fahrer sie schon darum

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