Eine franzoesische Affaere
gebeten hatte, einen Moment zu warten.
"Ich werde mir mit Theodor ein Taxi teilen, wenn die Party vorbei ist.
Geht ihr nur. Wir machen das hier schon."
Ermutigend drückte sie ganz besonders Sids Unterarm, schenkte beiden ein warmes
Lächeln und ließ sie dann stehen, um zu Theo zu gehen, der sich schon wieder in
Richtung Eingang bewegte, da man sich um seinen alten Bruder ja nun bestens
kümmerte. Sie würden erst ganz hineingehen, wenn Sid mit Malcolm im Auto saß.
Dann war alles in Butter, aber um das Pärchen nicht wieder zu verunsichern oder
auf dumme Gedanken zu bringen, nahmen sie schon einmal gehörig Abstand. Theo
nahm die Gelegenheit war, um noch eine zu rauchen. Dabei konnten die
Geschwister noch ungeniert beobachten, was zwischen den Turteltauben passierte.
"Wirst
du mit mir kommen, wenn ich dir verspreche, dich nie wieder auf so törichte Art
loswerden zu wollen?", fragte Malcolm leise, ohne Sid aus seinen Armen
freizugeben. Er würde sie nun eine ganze Weile nicht mehr loslassen. Da musste
sie diesmal wirklich Gewalt anwenden.
"In meinem Apartment gibt es zwar nicht so viele Fernseher und ich habe
den unpersönlichsten Anrufbeantworter der Welt, aber dafür kann ich dir das
hier geben... warte."
Er musste doch einen Arm von ihr nehmen, um mit der Hand in die Innentasche
seines Jacketts zu greifen. Daraus kam, leicht geschmolzen, ein Hershey's
Special Dark -Riegel zum Vorschein, den er Sid zum Teilen hinhielt.
„Oh,
Malcolm…“, seufzte Sid ungläubig und brauchte einen Moment, um die Anspielung
zu verstehen, die er mit dem Schokoriegel gemacht hatte.
„Natürlich komme ich mit!“, stimmte sie mit leuchtenden Augen zu, da es für sie
gar keine andere Wahl gab.
Ein bisschen benommen ließ sie sich von Malcolm in den Wagen helfen und empfand
den kurzen Moment, den Malcolm zum Einsteigen brauchte, schon zu lange, um von
ihm getrennt zu sein. Angenehme Dunkelheit umgab sie, als die Tür zufiel und
der Wagen losfuhr.
Dann lagen sie sich auch schon wieder in den Armen und schließlich zog Malcolm
sie auf seinen Schoß, so dass sie es gleich bequemer hatte.
„Ich habe
dich… so sehr vermisst… Malcolm!“, flüsterte Sid atemlos an seinem Mund und
schmiegte sich gleich noch enger an ihn, um dieses Gefühl, ihm nah zu sein, bis
zur Neige auszukosten. Sie ließ ihre Hände aus seinem Haar gleiten und strich
über die Konturen seines Gesichtes, dann seine Schultern hinab. Sie konnte
nicht aufhören, ihn beständig zu berühren, als wollte sie sich wieder und
wieder versichern, dass er aus Fleisch und Blut war.
"Ich...dich...auch...",
gab Malcolm ebenso atemlos zwischen den Küssen zurück. Seine Hände ließen
genauso wenig von ihr ab wie ihre von ihm. Er musste sie einfach anfassen um
sicher zu sein, dass sie sich nicht gleich in Luft auflösen würde, wenn er nur
für Sekunden die Augen zumachte und ihre Anwesenheit mit allen Sinnen
auskostete und weiter darauf reagierte. Ihr ging es genauso. Dafür musste man
nicht einmal empathisch begabt sein. Er würde nicht in Worte fassen können, was
er in diesem Moment fühlte. Es überwältigte ihn förmlich hinterrücks, ließ die
Augen hinter seinen geschlossenen Lidern glühen und das Zahnfleisch über den
Eckzähnen schmerzhaft pochen.
Als sie beide
eine Atempause benötigten, barg Sid das glühende Gesicht an seinem Hals und
atmete so tief ein, wie sie konnte.
„Dieser Duft… Mmmmm… Er erinnert mich irgendwie an Zuhause und doch nicht… Wie
ein exotisches Gewürz.“, murmelte sie beinahe trunken davon an seinem Hals und
ließ ihre Zungenspitze probeweise über seine erhitzte Haut gleiten, um zu
sehen, ob die Kombination von Duft und Geschmack noch intensiver sein würde.
Sid quittierte es mit einem zufriedenen Laut, der an das Schnurren einer Katze
erinnerte. Magnifique… Merveilleux…
Sie fühlte sich mit einem Mal, als tanzten tausend Flämmchen auf ihrer Haut und
rutschte unruhig auf seinem Schoß herum, weil sie das eng anliegende Kleid
plötzlich als einengend und störend empfand. Die Hitze, deren Ursprung sie
nicht genau bestimmen konnte, würde den Stoff wohl anzünden, wenn die Temperatur
beständig weiter ansteigen würde. Wenigstens hatte sie das Gefühl, dass es so
weit kommen könnte, und klammerte sich an Malcolms Schultern, um den schweren
Kopf zu heben und ihn unter halb gesenkten Lidern anzusehen.
„ Mon Dieu ,
Malcolm, was geschieht mit mir…? L’ arôme de ta peau est si enivrant… Je
veux m’ embaumer complètement
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