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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Riege von Kriegern berufen.
     
     
    Zurück in
New York, am nächsten Morgen
    Sid wachte
zum ersten Mal seit Tagen richtig ausgeschlafen auf, auch wenn die Nacht kurz
gewesen war oder lang, je nachdem unter welchen Gesichtspunkten man das betrachtete.
Sicher und geborgen in Malcolms Wärme spendender Umarmung. Sie ließ die Augen
geschlossen und kostete die stillen Momente aus, die sie als kostbares Geschenk
empfand. Ein kleines Wunder, wenn man bedachte, wie groß die Kluft zwischen
ihnen eigentlich war. Dabei ging es Sid nicht darum, dass Malcolm als Vampir
auf eine zusätzliche Nahrungsquelle angewiesen war. Seine geheimnisvolle
Andeutung hatte sich nicht als etwas Abstoßendes oder Schreckliches sondern als
etwas völlig Alltägliches herausgestellt. Künstlich aufbereitetes Blut, das den Immaculés zusätzliche Freiheiten gewährte.
Sie dachte enttäuscht daran, dass sie ihm nicht das geben konnte, wonach er
sich doch (auch) sehnen musste. Oder zumindest nicht einfach so, wie es schien.
In ihrem noch verschlafenen Gehirn formte sich eine Frage nach der anderen. Sie
konnte nichts dagegen tun, sie war eben von Natur aus wissbegierig und
neugierig. Sie wollte Malcolm verstehen lernen und auf jeden Fall keine
weiteren Missverständnisse zwischen sich stehen haben, die sie beide nur
unnötig verletzen würden.
Sid hielt still, als Malcolm sich im Schlaf bewegte, weil sie ihn nicht wecken
wollte. Sie wusste ja nicht einmal, ob die Sonne schon aufgegangen war. Hier im
Schlafzimmer war es stockdunkel, weil die Rollläden herunter gelassen waren.
Als sich seine Arme fester um sie schlossen und er sie mühelos auf sich zog, um
sie dann auf dem Rücken abzuwerfen und mit seinem schweren Körper zu bedecken,
entwich ihr ein erschrockener Laut und sie riss die Augen überrascht auf, weil
er sie so überrumpelt hatte. Ihr Herz raste vor lauter Schreck, doch dann
lächelte sie träge zu ihm auf, als er sie aus dunklen Augen liebevoll auf sie
herunter blickte.
    „Guten
Morgen, Malcolm… Wenn Morgen ist… Ich habe gar kein Zeitgefühl mehr.“,
flüsterte sie leise und strich ihm mit den Fingern durch die vom Schlaf
zerzausten Haare, während sie ihr linkes Bein anzog und ihre Beine somit weiter
mit seinen verflocht, um die Nähe zu ihm noch enger zu machen.
Sie seufzte zufrieden auf, als ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss
verschmolzen, der ihr wohlige Schauer durch den Körper jagte. Sie räkelte sich
unter ihm und nahm kurz darauf wieder diesen anregend wilden Duft wahr, der ein
Teil von ihm zu sein schien. Sobald ihr auch nur ein Hauch davon in die Nase
stieg, schien ihr eigener Körper in Flammen zu stehen.
Eine Weile lang war sie nicht weiter in der Lage, sich über seine Besonderheit
Gedanken zu machen und darüber zu rätseln, was sie alles noch an ihm entdecken
würde. Sie hatte die körperliche Liebe niemals so intensiv erlebt und fühlte
sich jedes Mal danach wie weggetreten, als würde ihr Körper länger brauchen, um
die Erlebnisse mit ihm zu verarbeiten. Das Gefühl, in seinen Armen zu liegen,
war ausfüllend und Sid driftete an ihn gekuschelt auf Wolken der
Glückseligkeit.
    Malcolm
wachte zum zweiten Mal an diesem Tag auf und genoss das bisher nie so stark
empfundene Gefühl von Frieden und Liebe tief in ihm drin. Sid in seinen Armen
zu halten, ihr körperlich nahe zu sein und ihre Wärme zu spüren und ihr welche
zurückgeben zu können, ließ ihn ein kleines bisschen glauben, die Suche nach
der einzig Wahren in seinem Leben wäre an dieser Stelle beendet. An die
Realität wollte er in diesem Moment in der abgedunkelten Schwärze seines
Schlafzimmers in seinem Apartment nicht denken. Das alles fühlte sich gerade
viel zu schön und befriedigend an. Egal, was für Konsequenzen es auch haben
mochte.
Er hatte einen starken Arm um sie gelegt, in dessen Beuge Sid sich kuschelte,
während ihr Kopf auf seiner breiten Brust sanft geborgen wie auf einem Kissen
ruhte. Sie schlief tief und fest, erschöpft aber glücklich. Die Spuren ihrer
Erschlagenheit würden nach einer Dusche und einem Frühstück kaum noch
auszumachen sein. Sie war so wunderschön. Atemberaubend. Sie gehörte ihm.
Zumindest wünschte er sich das mehr als alles andere, während er in der
Dunkelheit ihren regelmäßigen, erholsamen Atemzügen lauschte und zärtlich sanft
mit Fingerspitzen die zarte Kontur ihres nackten Arms nachfuhr, der unterhalb
ihres Kopfes ebenfalls auf seinem entblößten Oberkörper ruhte.
    Sid kam erst
wieder zu sich, als

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