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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ihr langsam bewusst wurde, dass sie ziemlichen Hunger
verspürte. Bei dem Bankett gestern hatte sie nur in den Speisen herum gepickt
und in den Tagen davor hauptsächlich von Kaffee, Zigaretten und alles
verzehrender Sehnsucht gelebt.
Sid lächelte an seiner Brust und hob schließlich den Kopf, um verliebt zu ihm
aufzusehen. Wie konnte man sich so schnell in jemanden verlieben? So intensiv
und überwältigend?
    „Mir wird
gerade bewusst, dass ich deine Gefangene bin, Malcolm. Ich könnte nicht einmal
zum Bäcker gehen, um Brötchen zu holen. Ich meine… Ich könnte allerhöchstens
ein Hemd von dir überziehen und dann noch die Louboutins, das ist kaum die
passende Aufmachung, um einkaufen zu gehen.“
Sid kicherte übermütig bei dem Gedanken, was seine feinen Nachbarn wohl dazu
sagen würden, sollte sie wirklich so dreist sein.
    Sid war sehr
hungrig, als sie erwachte. Malcolm hörte es nicht erst, als ihr Magen zur
Verdeutlichung ihrer Bedürfnisse zu knurren begann. Er roch es in einer leicht
veränderten Note ihres Dufts, sah ein gewisses Aufblitzen ihrer Augen, die
Hunger und die Gier, diesen mit etwas Handfestem zu befriedigen und der Art,
wie sie ihm mit dem zweiten Morgengruß entgegen kam. Sie war immer noch
glücklich, aber irgendwie bereits auf dem Sprung zu ihrer nächsten Aktion.
    „Gefangene?“
Malcolm lachte leise, umfing ihre Hand auf seiner Brust mit der eigenen und hob
sie an seine Lippen. Sie befand sich immer noch in seiner Umarmung und er
empfand sich tatsächlich neben allem anderen als ihr Bewacher und Beschützer,
doch wirklich gefangen war sie nicht.
„Du siehst in meinen Hemden unwahrscheinlich sexy aus, Sid. Ich würde dir nicht
verbieten, so auszugehen. Allerdings...“ Malcolm packte sie etwas fester um die
Taille und zog sie auf sich, damit sie seine neuerliche Erregung fühlen konnte,
die allein schon die Vorstellung des Ganzen bei ihm bewirkte.
„...wirst du so ganz bestimmt nie zum Frühstücken kommen, chérie. “ Er
küsste sie, damit sie die Aussage seiner Worte auch wirklich erfasste. Zum
ungezählten Mal an diesem Tag glitten seine Hände über ihren samtweichen
Körper, erspürten Rundungen und die Schwünge ihrer Knochen unter der warmen
Haut.
    Sid riss ihre
Augen weit auf, nachdem sie endlich voneinander abließen, und blinzelte ein
paar Mal, um endlich wacher zu werden.
„Ich bin gestern einfach so verschwunden und habe Julian sitzen lassen… Versteh
mich nicht falsch, es ist mir vollkommen gleich, was er von mir hält, aber ihr
seid doch Geschäftspartner, n’ est-ce pas? Ich habe gar nicht darüber
nachgedacht, wie es auf ihn wirken könnte, dass ich einfach mit deinem Bruder
auf und davon gehe. Würde es nur um mich gehen, wäre es mir vollkommen egal,
ich mag ihn nicht.“
Sid rümpfte die Nase und legte ihren Kopf wieder auf seiner Brust ab, um seinem
Blick zu entgehen. Er sollte ihr nicht ansehen, dass sie mit Stanton einen
kurzen Moment der Schwäche erlebt hatte, für den sie sich in Nachhinein
ziemlich schämte. Julian war nicht der Typ, der ihr Tränen nachweinen würde,
aber er hätte ja auch ein netter Kerl sein können und dann hätte ihr Verhalten
ihn womöglich verletzt. Sid beruhigte sich damit, dass es hauptsächlich eine
berufliche Verabredung gewesen war.
    „Was wollte
er eigentlich von dir?“, fragte Malcolm nicht ohne Grund nach dem Zusammenhang
ihrer Anwesenheit in Julian Stantons Begleitung auf der Party. Wenn sie den
Kerl schon nicht mochte, würde sie ihm sicher davon erzählen. Sollte Malcolm
herausfinden, das es nicht mehr als ein niederer Racheakt des Medienmoguls
gewesen war, dann würden sich die geschäftlichen Beziehungen sowieso mehr als
verspannen.
Sid musste sich seinetwegen keine Sorgen machen. Es war ja nicht so, dass er
auf ML Enterprises angewiesen war. Man konnte es als Hobby bezeichnen. Als Tarnung
einer anderen Identität, von der niemand wissen sollte.
    Sid überging
die Frage erst einmal, da ihr gerade noch etwas eingefallen war.
„ Oh… Quelle heure est-il?! Aujourd’hui est samedi, hein?... Je suis
complètement en désordre*! “, entfuhr es Sid ein wenig panisch, als in ihrem
Kopf langsam alles klarer wurde.
(*Wie viel Uhr ist es? Heute ist Samstag, nicht wahr? Ich bin vollkommen
durcheinander.)
Sie richtete sich in die sitzende Position auf und hielt das Laken dabei über
ihrer Brust fest, obwohl sie eigentlich nicht zu der schüchternen Sorte
gehörte. Es war ein reiner Schutzmechanismus gegen diesen dunklen

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