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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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droht.
Von meinen Geschwistern her ganz sicher nicht. Fiona ist so nett, wie du sie
kennen gelernt hast und Theo braucht eben eine Weile, bis er gewisse Tatsachen
akzeptiert. Ich hoffe, er hat sich entschuldigt. –Meine Eltern dagegen...“
Malcolm machte eine kleine Pause, um die richtigen Worte zu wählen und Sid
nicht zu sehr zu erschrecken. Er war sehr konservativ erzogen worden. Eine
menschliche Freundin oder Frau zu haben, war nicht einmal ansatzweise in
Erwägung gezogen worden.
    „Sie werden
ausrasten.“, sagte er schlicht, weil es keinen Weg gab, ihr diese Tatsache
schonend beizubringen. Bedauernd schüttelte er den Kopf.
„Natürlich auf selbstbeherrschte und höfliche Art und Weise, um dich nicht zu
kränken oder zu beleidigen, aber sie werden ausrasten.“
Er zuckte mit den Schultern und ermunterte Sid dazu, sich noch etwas vom Toast
zu ihren Eiern zu nehmen. Sie war immer noch hungrig und seine Eltern würden
weder ihm noch ihr den Appetit verderben.
    Sids Lächeln
verblasste angesichts seiner Eröffnung, dass sie mit ihrer Vermutung nicht ganz
falsch gelegen hatte, dass seine Familie zumindest teilweise Einwände gegen sie
erheben könnte. Diesmal ging es nicht um Geld sondern um Blut… Sie konnte sich
schlecht seinen Eltern stellen und behaupten, dass sie kein Interesse an
Malcolms Geld hatte, denn das war hier ja nicht das Problem.
Aber was genau war das Problem? Gut, sie war ein Mensch… Ihre Lebensspanne war
begrenzt. Dagegen konnte sie nichts tun. Es sei denn… Gab es Möglichkeiten für
Menschen, Vampire zu werden? Die ganzen Sagen und Geschichten um diese besondere
Spezies mussten doch ein Körnchen Wahrheit enthalten?
Ausrasten … Sid zuckte innerlich zusammen, weil sie nicht wollte, dass
Malcolm sich ihretwegen mit seinen Eltern überwarf. Sie wollten sicher nur das
Beste für ihren Sohn, genauso wie sie selbst.
Sie war bereit, sich einiges gefallen zu lassen und für ihn zu tun, doch eine
Trennung…? Würden sie das verlangen?
    „Und dann ist
da noch was.“ Diesmal war Malcolm sehr viel ernster und wartete, bis sie den
letzten Bissen genommen hatte und vom Brot abgebissen hatte.
„Wenn wir zusammenbleiben und du eines Tages den Wunsch hast, eine Familie zu
haben... Das wird... zwischen uns... es wird nicht funktionieren, Sid.“
    Sie konnten
keine gemeinsamen Kinder haben! Das war ein ziemlicher Schock. Soweit hatte Sid
noch gar nicht gedacht und dann wurde ihr schmerzhaft bewusst, dass darin der
Grund lag, dass er sich nicht um Verhütung gekümmert hatte, obwohl er sonst
sicher ein sehr gewissenhafter Mann war, der bestimmte Dinge einfach nicht
riskiert hätte. Sie wich seinem Blick aus, indem sie ihren Kaffeebecher aufnahm
und mit beiden Händen umspannte. Sie trank ein paar kleine Schlucke und kämpfte
gegen die aufsteigende Panik. Ihre Wangen überzogen sich zuerst mit einer
brennenden Röte, weil sie selbst gestern nicht daran gedacht hatte, für Schutz
zu sorgen und dann wurde sie blass, weil es sie wirklich traf, nun einen
weiteren menschlichen Makel entdeckt zu haben, der sie weiter von ihm
entfernte.
    „ Je
comprends… C’est pas … Es geht dabei wirklich wohl nur um mich… Ich bin ein
Mensch, eine Frau und die Biologie gewährt mir nur ein gewisses Zeitfenster… Du
selbst wirst wohl noch dazu fähig sein, wenn…“ Ich schon lange alt und grau
geworden bin… oder gar schon Jahrzehnte unter der Erde liege… Sid sprach
die Tatsachen, die ihm sicher nur zu bekannt waren, nicht aus.
Sie stellte die Tasse zurück und hob den Blick zu ihm an, in dem Tränen
schimmerten, die sie nicht vor ihm verbergen konnte. Sie hatte es schließlich
so gewollt. Offenheit und Aufklärung. Malcolm hatte ja versucht, sie zu warnen.
    „Ich habe mir
nie viele Gedanken darüber gemacht… Ich meine… über Familie und Kinder. Ich
hätte es mir mit dir wohl vorstellen können, irgendwann… Das ist kein Grund für
mich, einen Schlussstrich zu ziehen, falls du das erwartet hast, Malcolm. Es
würde keine Garantie dafür sein, dass ich jemals jemand anderen finde, mit dem
ich eine Familie gründen möchte. Ich möchte sicher keine Kinder um der Kinder
willen… Wenn dann sollten sie in einer stabilen und liebevollen Umgebung
aufwachsen. Und wenn es nicht sein kann, dann bin ich bereit, es zu
akzeptieren.“
Sid hob die Hand und strich ihm in einer tröstenden Geste über die Wange. Sie
hatte sich wirklich noch niemals Kinder gewünscht. Sie hatte alle Männer an
ihrem Vater gemessen und

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