Eine franzoesische Affaere
nicht schade um das Essen aber
schade um ihren Gemütszustand, der sich nicht bessern würde, wenn sie nicht bei
Kräften blieb.
„Das, was du
an jenem Abend gesehen hast, war ein Teil des Krieges, der schon seit
Jahrhunderten zwischen den Aryanern und den Immaculates besteht. Durch den Bund
mit der menschlichen Spezies und unserer Entwicklung verzichten wir darauf, sie
als Nahrungsquelle in Anspruch zu nehmen. Ihr Blut reicht nicht, um unsere
Bedürfnisse zu stillen und uns dauerhaft bei Kräften zu halten. Die künstliche
Nahrungsquelle eignet sich besser und niemand kommt zu schaden, wenn kein
anderer Immaculate da ist, der einen speisen kann, was das Beste für uns ist.
Aber die Aryaner, Abtrünnige unserer Rasse, wenn du es dir so leichter
vorstellen kannst, bedienen sich weiterhin willkürlich an den Menschen. Nicht
jeder stirbt und das Ende ist grauenvoll. Triebgesteuerte Zombies, die nur noch
daran denken können, ihren Hunger zu stillen. Sie werden Ghouls genannt. Manche
Opfer eines solchen Angriffs können wir retten, andere wiederum nicht. Dich
konnte ich beschützen, weil ich nicht von dir lassen konnte und zusehen wollte,
wohin dein Weg dich führt. Ich bin ein sogenannter Enforcer. Ein Wächter von
vielen in den Reihen unserer Rasse. Theo ist ebenfalls einer, genauso wie mein
Vater vor uns.“
Er nahm einen Schluck Kaffee und einen Bissen Toast, um seine Gedanken noch
einmal zu sortieren und Sid verlegen anzulächeln. Als Schutzengel hatte ihn
noch niemand bezeichnet. Nur als Nervensäge, Strauchdieb, Sittenstrolch und
vielerlei mehr, da nicht allen der Schutz gelegen kam, den er anzubieten hatte
und geben musste.
„In erster
Linie geht es darum, unsere Frauen vor Angriffen und Entführungen zu schützen.
Sie sind zumeist wehrlos und das Wertvollste, was wir besitzen. Immaculates
binden sich, wenn sie bereit sind es zu tun, für die Ewigkeit. Familie steht
über allem. Eine Soulmate, Geliebte, Mutter oder Schwester zu verlieren, ist
eine kaum zu ertragende Belastung. Außerdem gebären sie uns starke Nachkommen,
auch wenn es sehr lange dauert und Gefahren mit sich bringt. In unserer
Gemeinschaft sind es Frauen aus höchst angesehenen Familien, die das Sagen
haben und sie verdienen es, beschützt und respektiert zu werden.“
Jetzt musste er auf den Angriff zu sprechen kommen, dessen Folgen Sid einen Tag
später doch bemerkt hatte, obwohl er sie zu verbergen suchte. Sie war eben
aufmerksam und ein scharfer Beobachter.
„In der
Nacht, als ich dich im Restaurant aufgesucht habe, kam es im Central Park zu
einem Angriff auf eine unserer Frauen. Eine mit besonderen Fähigkeiten. Wir
konnten nicht verhindern, dass die Aryaner sie mitnahmen und verschleppten. Ich
wurde in der Tat sehr schwer verletzt und musste mit Hilfe anderer Enforcer nach
Hause gebracht werden. Die Heilung war längst nicht fortgeschritten genug, um
am nächsten Tag aufzustehen, aber ich musste dich unbedingt wiedersehen und
mein Versprechen halten. Je nach Grad meiner Verletzung und dem Blutdurst, den
ich gerade leide, heile ich eben schneller oder weniger schnell. –Schau her!“
Malcolm ließ seine Fangzähne wachsen und ritzte sich damit einmal den
Zeigefinger entlang. Sofort quoll das Blut hervor und er nahm seine Serviette,
um es abzutupfen. Nur wenige Sekunden später war von der Wunde nichts mehr zu
sehen. Komplett verheilt dank seiner ungewöhnlichen Biologie.
„Das ist bei
dir nicht möglich. Da du über keinerlei Selbstheilungskräfte verfügst. Diese
Wunde hätte dich noch in drei Tagen gequält. Deswegen kann ich dich auch nicht
so ohne weiteres beißen und dein Blut kosten. Egal wie sehr der Vampir in mir
danach verlangt oder wie gern ich unsere begonnene Verbindung komplettieren
möchte. Mein Duft, das was du riechst, wenn wir uns körperlich nahe kommen,
muss vorerst reichen. Er sagt den anderen Immaculates, dass du nicht mehr frei
bist. Du gehörst zu mir und niemand außer dir kann das beenden. Er haftet an
dir, seit wir uns das erste Mal geliebt haben und ist mit einer Markierung zu
vergleichen, obwohl das sehr besitzergreifend klingt und eigentlich nur höchste
Zuneigung ausdrücken soll.“
Malcolm zuckte mit den Schultern, faltete die Serviette so zusammen, dass das
Blut nicht mehr zu sehen war und legte diese unter seinen halb geleerten
Teller. Sie konnte ihm gern weiter Löcher in den Bauch fragen, solange sie nur
nebenher schön weiter aß und trank.
Sid war
vorerst bedient. Ihre Neugier hatte einen
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