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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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hatte, das
die Zeit viel zu schnell und unweigerlich zwischen seinen Fingern hindurch
verrann.
     
     
    Derweil
draußen im Garten
    Rons Miene
hätte Sid wohl wirklich in Angst und Schrecken versetzt, hätte sie ihn nun im
Garten bei seinen Brüdern sehen können. Er sah sich mit zusammengekniffenen
Augen, durch deren Schlitze glühende Röte drang, im Garten um, als wollte er
die entflohene Frau mittels reiner Willenskraft zurückholen. Es ärgerte ihn
ungemein, dass sie ihnen entwischt war, bevor sie ihnen Rede und Antwort hatte
stehen können.
    „Das war wohl
kaum eine Nachtigall, die Malcolms Mutter als Überraschungsgast eingeladen
hat.“, tönte Rys genauso missgelaunt wie er selbst, der gerade sein
Spezialschwert wieder in seinem Jackett verschwinden ließ.
    „Und auch
nicht die uneingeladene 13. Fee, die einen Fluch aussprechen wollte.“, gab Ron
trocken zurück und dann schenkten sich die Brüder ein humorloses Grinsen.
    Nathan kam
von seinem kleinen Rundgang ebenfalls ergebnislos zurück, die Immaculate hatte
sich weit fort entfernt, wo selbst die konzentrierte Kraft der Krieger sie
nicht mehr erreichen konnte. Eine Tatsache, die für sich allein betrachtet,
schon besorgniserregend war.
    „Keine Spur
von ihr.“, verkündete er mit ruhiger Stimme und verschränkte die Arme vor der
breiten Brust.
    „Mademoiselle
St. Pierre schien mit nicht der Typ für hysterische Anfälle zu sein. Sie weiß,
dass Immaculates sich materialisieren können, hat es bei Malcolm sicher auch
schon gesehen. Eigentlich hätte sie denken müssen, dass die Frau zum Haushalt
gehört. Selbst in dem merkwürdigen Aufzug… Der Anblick hat sie vollkommen
verstört, als würde sie sie kennen und auch wieder nicht… Das gefällt mir
nicht. Ganz und gar nicht.“
Ron runzelte die Stirn und bedeutete seinen Waffenbrüdern, ihm nach drinnen in
den Salon zu folgen, wo er den Hausherrn zu sich herwinkte, der wie seine Söhne
das Amt eines Beschützers ausgefüllt hatte, wenn auch unter anderem Namen. Die
Enforcer-Truppe existierte erst, seitdem sie Theron mit Nevin Fontaine als
Großprojekt ins Leben gerufen hatten.
Sie zogen sich unauffällig an eine der Bars zurück und würden keinen
ungewöhnlichen Anblick bieten, da Sir Bile gute Kontakte zu den Kriegern
pflegte. Ein Mann seiner Erfahrung wurde schließlich respektiert und man holte
dann und wann seine Ratschläge ein, wenn Immaculates der alten Garde im Spiel
waren. Die anderen Männer unterhielten sich gerade über das Schicksal der
entführten Sophora, wobei einige von ihnen der Meinung waren, die Frau hätte
sich ein wenig zu viel der Freiheiten genommen, sich des Nachts und bei
Vollmond im Central Park herum zu treiben, als hätte sie ihr schreckliches
Schicksal geradezu herausfordernd wollen. Sehr leichtsinnig und
unverständlich , weil sie schließlich kein unwissendes Küken mehr war.
    „Sir Bile…
Haben Sie oder Ihre Frau heute noch einen Gast erwartet? Nein? Das habe ich mir
gedacht… Es gab einen Vorfall in Ihrem Garten. Mademoiselle St. Pierre wurde im
Dunkeln überrascht. Eine fremde Immaculate hat sich im Rosengarten
materialisiert und das Mädchen in Angst und Schrecken versetzt.“
Ron berichtete kurz und knapp wie immer und gab auch eine Beschreibung der
Fremden und ihrer Fähigkeiten, falls der Hausherr sie wider Erwarten doch
kennen sollte.
Allerdings würde er wohl mehr Informationen bekommen, wenn er die junge Frau
selbst fragte. Aber die Etikette gebot eben, den Mann im Haus zuerst zu
informieren. Und so bekam Malcolm Gelegenheit, seine Freundin zu beruhigen, die
für eine Sterbliche wirklich ziemlich interessanten Umgang pflegte. Wenn in
diesem Fall auch ziemlich unfreiwillig.
    “Miss St.
Pierre?-Oh mein Gott!” Bile Lancaster zeigte sich deutlich erschüttert von
diesem Vorfall. Seine Frau und er hatten keine weiteren Gäste erwartet. Zudem
konnte er sich nicht erklären, was eine fremde Immaculate hier wollte. Es gab
keine dunklen Familiengeheimnisse und seines Wissens nach keinerlei
Feindschaften.
“Ihr ist doch nichts zugestoßen?” Malcolms Vater dachte darüber nach, ob ihm zu
der Beschreibung, die Theron ihm von dem Eindringling gab, ein Bild in seinem
Kopf finden konnte. Doch die Frau sagte ihm nichts. Weder sie noch ihre
Fähigkeiten, mit denen sie Verwirrung gestiftet hatte, damit sie fliehen
konnte.
“Das tut mir sehr leid.” Bile entschuldigte sich, obwohl er sich nichts
zuschulden hatte kommen lassen. Eine Unannehmlichkeit, mit der keiner

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