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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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streckte er eine Hand nach Sid aus, damit sie zu ihm kam, statt
mit diesem verheißungsvoll und ebenso sehnsüchtigen Singsang um das Bett
herumzutanzen. Ihre Hände sollten ihn berühren, ihm Erlösung spenden, seinen
Hunger nach ihr stillen und den Schmerz in seiner Seele heilen, nicht den
flatternden Stoff, der an die puderige Leichtigkeit von Schmetterlingsflügeln
erinnerte.
Komm zu mir! , wollte er flüstern, doch der Traum ließ ihn sprachlos und
ihrem Willen vollkommen ausgeliefert sein. Seine Glieder wurden schwerer und
schwerer bis zur Bewegungsunfähigkeit. Sein Kopf sank zurück in die weichen
Kissen, die ihn willkommen hießen wie der Schoß seiner Geliebten, nach der er
sich so sehr sehnte.
Er hörte nur noch Sids Stimme. Ihren wunderbar einlullenden Gesang, der alles
in ihm zum Klingen brachte und das Tier in ihm friedlich stimmte, damit es ihr
nichts tat. Er durfte nicht vergessen, dass er ihr wehtun konnte. Er musste ihr
ergebenster Sklave sein. Das war wichtig für die Vereinbarung zwischen ihnen.
Wenn sie nicht wollte, dass er sie nahm, dann sollte es so sein, auch wenn er
vor Hunger nach ihr umkam und sich der Schmerz in seinen Lenden beinahe bis zur
Unerträglichkeit konzentrierte.
    In der
Wirklichkeit drehte sich Malcolm im Bett so, dass die schlafwandelnde Sid
bequem an seinen Arm heranreichen konnte, um sich an seinem Puls zu bedienen.
Ganz genau wie im Traum, als seine Liebste auf ihn zukam, er das Glühen seiner
Augen unter schweren Lidern in der Farbe des geheimnisvollen Skarabäus
widergespiegelt fand und dies mit einem zufriedenen Grollen kommentierte. Sie
durfte mit ihm tun, was sie wollte. Er gehörte ganz allein ihr. Obwohl er, als
ihr nur durch ihre Stimme gefesselter Gefangener nicht sehen konnte, was sie
tun würde, war die Erwartung und das Ungewisse in ihm ohne den kleinsten Hauch
von Angst. Malcolm würde für Sidonie alles ertragen. Jeden Schmerz, jede Qual.
Einfach alles.
Wie schön du doch bist.
Eine Hexe, eine Zauberin, die ihn in ihrem Bann gefangen hielt. Eine Sirene,
die ihn in ihre Falle und somit ins süße Verderben gelockt hatte. Die vollen
Brüste, die perfekt in seine Hände passten, wogten bei jedem Atemzug und er
hätte sie gern angefleht, sich ein wenig vorzubeugen, nur damit er die
dunkelrosa erregten Knospen darauf vor seinem Traumtod ein letztes Mal
mit seinen Lippen umschließen und schmecken konnte.
Das Lächeln auf ihrem verklärten Gesicht ließ ihn wissen, dass sie ahnte, was
er dachte und sie war nicht bereit, ihm diesen Gefallen zu tun. Malcolm stieß
im Schlaf ein weiteres Grollen aus. Diesmal tief und keineswegs zufrieden. Sie
quälte ihn wirklich und es machte ihr Spaß, den Grad seiner unbefriedigten
Erregung auf die Spitze zu treiben, indem sie gar nichts tat, außer ihn weiter
mit ihrem Gesang zu becircen, mit dem Skarabäus zu hantieren und…
Das Tier in ihm stieß einen unterdrückten Laut aus, der Überraschung und
Schmerz gleichzeitig ausdrückte. Sie hatte ihn geschnitten, um an sein Blut zu
kommen. Das war es, was sie wollte. Nicht ihn oder seinen Körper, über den sie
in ihrer ganzen Kunstfertigkeit hätte verfügen können. Nein, nur das Blut in ihm,
das ihr Stärke und größere Macht über ihn verleihen würde.
    Dieser Laut
war auch in der Wirklichkeit zu hören, als Sid längst neben ihm kniete und
immer noch vollkommen weggetreten den ersten Biss in sein Handgelenk tat, um
sich an ihm festzusaugen, bevor die Wunde heilte. Malcolms Lider flatterten,
doch er wachte nicht auf. Er war ganz und gar in dieser surrealen Traumwelt
versunken, in der weder ihr noch ihm ernsthaft etwas zustoßen konnte, da es ja
ein Traum war und nicht die Realität. Die Quelle seines Blutes versiegte und
die Macht ihres Gesangs flaute ein wenig ab, als sie das Spiel mit ihm
unterbrechen musste, um ein Neues anzufangen.
Endlich! Endlich
Das Tier in ihm wurde wacher und reizbarer. Nicht länger bereit, sich in
unsichtbare Ketten legen zu lassen und der Frau seiner Träume zu gestatten,
diese andere Welt nur nach ihren Wünschen zu gestalten. Als Sid seine Hand an
ihre Brust legte, griff er beherzt und nicht gerade sanft zu. Sie sollte
denselben Schmerz fühlen, den er gefühlt hatte und noch mehr.
Malcolm erstickte ihr atemloses Lachen mit einem unbeherrschten, animalischen
Kuss, bei dem seine Fangzähne hervor schossen und er ihren vergleichsweise
zarten Körper an sich und seine erregte Männlichkeit presste, so dass sie zu
spüren bekam, dass er nicht sehr

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