Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
holen,
das sie mehr denn je zu brauchen schien. Er hatte es doch so gewollt und
landete unsanft auf dem Rücken, als er sich zur Wehr setzen wollte. Nico war in
letzter Zeit in ihrem Blutdurst sowieso kaum zu bändigen, selbst wenn gerade
kein Vollmond herrschte und es war gut, dass Damon sich im Gegenzug ebenfalls keine
Zurückhaltung auferlegte, weil er sonst bestimmt innerhalb von wenigen Tagen
unter ihrem Ansturm zusammen gebrochen wäre.
Eines führte zum anderen und schließlich lagen Nico und Damon ineinander
verschlungen quer über dem zerwühlten Bett, wo sie den Kopf auf seiner Brust
gebettet in einen tiefen Schlaf geglitten war, in dem sie erneut von Bildern
heimgesucht wurde, für die sie nach dem Aufwachen keine Erklärung hatte.
    Immerhin
schaffte sie es, Damon einigermaßen damit zu beruhigen, dass sie eine Vision gehabt
hatte, die irgendwie mit Malcolm Lancaster zu tun haben musste. Allerdings war
Nico schleierhaft, warum sie ausgerechnet zu ihm eine Verbindung haben sollte,
die sich in einem solch intimen Rahmen präsentierte. Das war ihr ziemlich
peinlich und brachte sie in eine äußerst unangenehme Lage, wenn sie das nicht
bald klärte. Damon hatte schon argwöhnisch auf die Vision bezüglich Vulcan
reagiert, die ungleich harmloser gewesen war. Wenn er die Details der heutigen
Vision jemals erfahren sollte, dann würde er bestimmt etwas Unbedachtes tun.
Nico zerbrach sich den Kopf, wie sie am besten an den Enforcer herantreten
konnte, der vielleicht Probleme hatte, bei denen sie ihm behilflich sein
konnte. Allerdings würde sie in Erklärungsnot kommen, sollte sie ihn von sich
aus ansprechen.
Hat Sie in letzter Zeit eine Frau in die Schulter gebissen? , war kaum
die geeignete Gesprächseröffnung zwischen zwei praktisch Fremden.
     
    ° ° °
Nico erreichte Kings Anruf aus der Lobby des Eagle Buildings nach einem späten
Frühstück. Sie nahm den Anruf im Schlafzimmer entgegen, weil sie sich gerade
erst richtig für den faulen Tag angezogen hatte.
„Malcolm Lancaster?!“, echote sie überrascht und drehte sich mit dem Hörer von
der offen stehenden Tür weg, als wollte sie verhindern, dass jemand das
Gespräch belauschte.
„Bring sie doch einfach in die Bibliothek und lass heiße Getränke kommen und
etwas zu essen, falls sie noch hungrig sind. Ihr wolltet doch bei den
Lancasters brunchen, oder nicht? Ich komme sofort.“, versprach Nico King und
eilte an den Schrank, um das eher sommerlich anmutende Hängerkleidchen über den
Kopf zu ziehen, das sie eben übergestreift hatte, um mit Damon auf der Couch zu
lümmeln und sich in die weite Welt des Fernsehens einführen zu lassen. Dafür
zog sie schnell einen überlangen rubinroten Pulli zu Leggins an, mit dem sie
nicht frieren würde, weil ja nun das Kuscheln auf später verschoben werden
musste.
    „Nico…?“
Sie hob den Kopf, als sie gerade in ihre Wildlederstiefeletten stieg und
lächelte Damon entschuldigend an.
„Tut mir leid, Damon… Ich muss kurz weg. King hat eben angerufen, jemand
braucht meine Hilfe.“, erklärte sie ihm ausweichend und wollte an ihm
vorbeischlüpfen, doch er hielt sie am Oberarm zurück und musterte sie
misstrauisch, weil sie sich sonst nie ausweichende Antworten gab.
    Seufzend gab
sie nach: „Malcolm Lancaster ist hier mit King und Fiona und seiner Freundin.
Die hübsche Französin, die gestern den phantastischen Nachtisch gemacht hat.
Schau nicht so. Du weißt genau, dass die Visionen nichts bedeuten. Also nicht
für mich. Ich möchte selbst gern wissen, warum ich ausgerechnet zu Lancaster
eine Verbindung haben soll.“
Sie küsste ihn kurz auf den Mund und ließ ihn dann zurück, da sie ja nicht
beide den gemütlichen Sonntag verlieren mussten.
    „Ich bin
drüben in der Bibliothek, ja? Ich komme, so schnell ich kann, wieder.“
Nico musste den konventionellen Weg wählen, da sie noch nicht so weit war, sich
während des Tages zu materialisieren. Daher kam sie an der Tür der Bibliothek
an, als gerade eine der Lost Souls wieder aus dem Zimmer trat.
King mit Fiona an seiner Hand kam ihr entgegen, den sie freundschaftlich mit
einem Kuss auf die Wange begrüßte. King stimmte zu, dass es besser wäre, wenn
Nico sich allein mit dem hilfesuchenden Paar unterhielt, da Fiona aufgrund
ihrer Empathie zu sehr mitleiden würde. Und Nico hatte schon genug damit zu
tun, das vermutlich ziemlich private Gespräch in Anwesenheit eines Mannes zu
führen.
    Nico nahm
einen tiefen, beruhigenden Atemzug und klopfte an die Tür, um

Weitere Kostenlose Bücher