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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ein ganz und gar nicht naives Lächeln.
    „Nur, wenn du
mich beißt.“
    „Ich bin so
kurz davor, du würdest dich wundern.“
Theo küsste sie und schnappte spielerisch mit seinen Zähnen nach ihrer
Unterlippe, gab sie aber gleich wieder frei. Der Ausdruck, der jetzt auf Bekkys
Gesicht trat, ließ ihn stutzig werden. Etwas daran gefiel ihm nicht und im
nächsten Moment wusste er auch, was.
    „Tu es!“,
hauchte sie kaum hörbar und ihre Worte flatterten verführerisch mit der feinen
Brise an sein Ohr, obwohl er sich fühlte, als hätte man seinen Kopf soeben in
Eiswasser getaucht.
„Ich will wissen, wie das ist.“, setzte Bekky hinzu und ihre großen
Bernsteinaugen blickten zu ihm auf, als wäre das wirklich einer ihrer tiefsten
und geheimsten Wünsche.
    „Das kannst
du nicht ernst meinen, Rebeka!“ Theo trat einen Schritt zurück, um Bekky auf
Distanz und vor allem zur Vernunft zu bringen. Wenn er sie biss, noch dazu an
einem Tag wie heute, dann würde es nicht beim Beißen bleiben. Er würde trinken
und im allerschlimmsten Fall würde er sie an den Rand der Umwandlung bringen
oder sich gleich dazu hinreißen lassen, es zu tun. Bekky sah ihn mit großen,
eigentlich noch sehr kindlichen Augen an. Sie könnte seine Schwester sein und
die würde er auch nicht einfach an den Erstbesten hergeben.
    „Glaubst du,
ich hätte Angst?“, fragte sie tatsächlich, obwohl er sie bis auf den Grund
ihrer Knochen sezieren und genau dieses Gefühl in panikartigen Wellen finden
würde. Sie konnte ihm nichts vormachen. Ihr Puls jagte bereits bei dieser Frage
in schwindelnde Höhen und strafte ihrem neuen, scheinbar selbstsicheren Ich
gehörig Lügen. Theo packte sie schnell mit festem Griff an einem Arm und zog
sie an sich. Seine Augen ließ er flammend rot leuchten und seine riesigen
Fangzähne gefährlich im Mondlicht blitzen. Rebeka schluckte hart und er wusste
ganz genau, dass sie jetzt drauf an dran war, sämtliche Lust an ihrem kleinen
Spielchen zu verlieren. Theo ließ sie sofort los. Er wollte sie schließlich
nicht zum Schreien bringen.
    „Du hast
Angst.“, grollte er und das Glühen seiner Augen verlosch. Die Fangzähne
schrumpften.
„Und wenn du die nicht hättest, würde ich dich nie und unter gar keinen
Umständen beißen.“, fügte er hinzu, bevor sie wieder einen ihrer mädchenhaften
Einwände vorbrachte, die ihn umstimmen sollten. Sie war noch nicht soweit.
Nicht hier auf dieser Terrasse. Selbst wenn der Mond noch so schön schien und
sie das Gefühl hatte, es würde nie wieder einen derart romantischen Augenblick
zwischen ihnen geben, wie eben.
    „Komm, wir
gehen wieder rein.“ Er wollte sich abwenden und es dabei belassen, doch sie
griff nach seiner Hand und hielt ihn zurück.
Wut glitzerte in ihren Augen, gefolgt von Tränen und jener Angst, die sie
vorhin noch unter allen Umständen vor ihm verborgen halten wollte. Dann war sie
jetzt eben ehrlich zu ihm. Alles andere würde er sowieso nicht akzeptieren.
    „Okay! Okay,
du hast gewonnen. Ich habe Angst. Große Angst. Panik!“ Bekky fuchtelte mit den
Armen, um ihre Aussage mit ihren eigentümlichen Gesten zu unterstreichen. Theo
blieb gelassen und ruhig. Es schien fast, als würde er sie nicht ernst nehmen
und vielleicht war das auch so. Zumindest ein wenig, denn ihre Bemühungen von
einem Tag auf den anderen aus dem bisher so behüteten Leben, das sie geführt
hatte, auszubrechen und sich den eher wilderen Gepflogenheiten anzupassen,
denen er frönte, wirkten manchmal etwas aufgesetzt und zu theatralisch.
Deswegen fing er auch jetzt ihre fuchtelnden Hände ein und zwang sie dazu, ihn
anzusehen. Ihn anzusehen, tief einzuatmen und auf den Boden der Tatsachen
zurückzukommen, bevor sie sich hinreißen ließ und sie sich dann ernsthaft
stritten. Dann würde Bekkys Schwester ihn wirklich killen, da sie Partei ergreifen
würde müssen. Genauso wie ein ganzer Haufen Krieger, der einen Enforcer wie ihn
locker in die Tasche steckte.
    „Rebeka, du
bist noch nicht soweit. Mach es dir und mir doch nicht schon wieder so
schwer.“, versuchte er sie mit sanfterem Tonfall zu besänftigen, doch der
Ausdruck in ihren Augen blieb.
    „Ich werde
niemals soweit sein. Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt. Ich werde höchstens
krank und dann bleibt niemandem eine Wahl. Ich möchte es nicht so haben wie
meine Schwester. Ich möchte wählen. Dich. Uns.“
Sie erreichte mit ihren Worten tatsächlich so etwas wie leichte Rührung in ihm.
Er verstand sie ja, er war nur zu

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