Eine franzoesische Affaere
fragte er sie mit einem
rätselhaften Lächeln, das seine Mundwinkel umspielte.
Sie fröstelte leicht, da zog er sein Sakko aus und legte er ihr fürsorglich um
die schmalen Schultern. Er blieb hinter ihr stehen und hielt sie sanft mit
beiden Händen umfasst. Ihre Haare wehten in sein Gesicht und streichelten es
wie mit seidigen Fingern. King wünschte sich, dass er die Zeit anhalten könnte.
Er beugte
sich ein wenig zu ihr herunter, bis sein Mund die Höhe ihrer Ohren erreichte.
„Nein, seien wir lieber weiterhin ehrlich. Es mag mit dem Mond begonnen haben
und wird heute Nacht davon nur weiter verstärkt, aber es liegt nicht allein
daran. Wir müssen uns nicht voreinander verstecken. Und es sind auch keine
Entschuldigungen nötig. Ich fühle diese Anziehungskraft genau wie Sie, Fiona.
Nichts, was Sie tun, könnte mich jemals unangenehm berühren.“, flüsterte er in
ihr Ohr und drehte sie dann langsam zu sich herum, damit er ihr in die Augen
sehen konnte.
„Sie besitzen
eine ganz besonders strahlende Aura… Ich erkenne damit die Ausprägung von
Fähigkeiten. Je heller sie strahlt, desto mächtiger ist ein Vampir, aber bei
Ihnen hat das andere Gründe, ich kam nur nicht sofort darauf. Seher sind meist
ihrem eigenen Schicksal gegenüber blind… Bis es sie mitten ins Herz trifft. Das
ist mir eben klar geworden, als ich Nico gratuliert habe. Als ich sie kennen
lernte, hatte ihr Schicksal sie gerade ereilt… Ich habe diese schmerzhafte
Entwicklung miterlebt. Und wir wünschten uns beide, dass wir in uns Frieden finden
könnten, doch das war uns beiden nicht vorbestimmt. Ich sollte mir an ihrem Mut
ein Beispiel nehmen und mich nicht hinter Vorwänden verstecken. Ich habe Romy
gebeten, Sie einzuladen, weil ich Sie unbedingt wieder sehen wollte. Die Zeit
bis Freitag schien mir unerträglich lange… Ich wollte Ihnen aber die
Gelegenheit geben, sich ohne jeglichen Druck dafür zu entscheiden. Es gibt
schon genug Männer in ihrem Leben, die darüber bestimmen möchten. Ich bin nur
einer, der gerne Teil daran hätte, wenn Sie das auch möchten.“
Er sprach seine Gefühle ernst und aufrichtig aus, weil eine Frau wie sie nichts
anderes verdiente. Liebevoll strich er eine im Wind tanzende Strähne aus ihrer
Stirn und legte seine Hand vorsichtig auf ihre zarte Wange, ohne ihre
wundervollen Augen aus seinem bewundernden Blick zu lassen. Er gab ihnen beiden
Zeit, sich an die unmittelbare Nähe des anderen zu gewöhnen, obwohl das heftige
Klopfen in seinem Herzen sich nicht beruhigen wollte. Erst dann wagte er den
nächsten tollkühnen Schritt und berührte mit seinem Mund ihre weichen Lippen,
um mit ihr in dieser gefühlvollen Verbindung die Tiefe seiner Empfindungen zu
überprüfen. Es war weit mehr als die Magie des Mondes und King lächelte
verzaubert auf Fiona herab, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. Rein
instinktiv griff er nach ihrer Hand und hob sie an seine Lippen, um die Stelle
zu küssen, von der sie zuvor das Wasser mit ihrer rosa Zungenspitze geleckt
hatte. Eine unglaublich erotische Geste, die bewirkte, dass King nichts mehr
dagegen tun konnte, Fiona in eine Wolke seines Paarungsduftes zu hüllen. Er
mochte ein Mönch sein, aber in ihm steckte auch nur ein Mann, der gerade von
seinen Gefühlen überwältigt wurde.
. . .
„Damon… Ich glaube, ich muss nun wirklich an die frische Luft! In meinem Kopf
dreht sich alles!“, meinte Nico mit einem glücklichen Seufzen und lehnte sich
an Damon, um verliebt zu ihm aufzusehen.
„Ich wusste
gar nicht, dass du schon mit Babu gesprochen hast… Ich dachte auch nicht, dass du
es heute noch verkünden würdest… Und gestern noch war ich davon überzeugt, das
Kleid niemals tragen zu können…“
Nico blinzelte verwirrt, weil sie gar nicht mehr an die Vision gedacht hatte.
Das Kleid war doch ihres gewesen und nun konnte sie sich kaum daran erinnern.
Sie fühlte es nur an ihrem Körper und hatte nicht richtig an sich herunter
gesehen. Wie gemein! Sie wollte doch an diesem Tag für Damon besonders schön
sein. War es wirklich von Aubrey?
Sie lächelte verklärt zu Damon auf, der sich bestimmt fragte, wovon sie da
überhaupt sprach. Aber sie konnte gerade keine vernünftige Erklärung liefern,
dafür fühlte sich ihr Kopf viel zu leicht an.
„Ich musste
es einfach hinter mich bringen, Nico. Das ist, als würde man auf heißen Kohlen
sitzen und schmoren. Dein Vater war sehr nett. – Aber welches Kleid meinst du?
Das, was du trägst, ist doch sehr hübsch.“
Genau
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