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Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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vielleicht etwas
ausgeheckt hatte, doch eigentlich war dafür doch gar keine Zeit gewesen.
Während er auf Nico zuging, maß er mit anerkennendem Blick die Waffe, die sie
nun vor sich abgestellt hatte. Der Bogen schien ihn zu rufen, es juckte ihm in
den Fingern, danach zu greifen, weil er mehr als perfekt zusammengebaut schien.
    „Das ist ein
besonderes Geschenk, Vulcan. Würdest du ihn einmal nehmen und versuchen, ob er
gut in der Hand liegt?“
Nico legte das Mikro weg und reichte ihm den Bogen, den er mit geübtem Griff
nahm und dann mühelos spannte, obwohl er natürlich nicht für gewöhnliche
Menschen eingestellt war. Er beschrieb damit eine imaginäre Zielverfolgung und
seine Augen blitzten anerkennend auf.
    „Cat? War das
deine Idee? Der Bogen ist phantastisch!“, rief Vulcan ihr mit einem
begeisterten Grinsen zu.
Die Angesprochene stand mit dem nächsten Wimpernschlag vor ihnen und sah mit
weit aufgerissenen Augen auf Nico herunter, die vor Mitteilungsbereitschaft
beinahe zu platzen schien.
    „Nico… Was
hat das zu bedeuten?!“
Cat griff nach der Hand ihres Bruders und drückte sie haltsuchend. Ihr Herz
klopfte vor Aufregung und Vorahnungen, die nicht wahr sein konnten.
    „Vulcan… Du
weißt doch, dass ich eine Vision von dir hatte… Ich habe vorhin erst ihr Ende
gesehen. Du wirst es nicht ganz verstehen, aber es gibt neben den sieben
Kriegern eine neue Riege von Kriegern, die deine Schwester anführt. Romy, Wendy,
Tiponi, King und ich sind die sechs Berufenen, die auf das siebte Mitglied
warten. Der Bogen ist ein Geschenk eines ehemaligen Kriegers aus Europa… Er kam
heute Nachmittag, doch ohne die Bestätigung der Vision durfte ich dich nicht
einweihen. Es ist nachvollziehbar, dass du in den Fußstapfen deiner Schwester
folgen sollst… Du wärst der perfekte Krieger, weil du das Wissen über die Jagd
mitbringst… Allerdings trifft deine Schwester die endgültige Entscheidung
darüber. Ich bin nur diejenige, die die potentiellen Kandidaten in Visionen
voraussieht…“
    „Oh, mein
Gott!“
Mehr brachte Cat nicht heraus, weil das wirklich das Letzte war, womit sie
gerechnet hatte. In ihr drin hatte sie die festen Bande gespürt, sie aber auf
die Tatsache geschoben, dass sie ihrem Bruder nun einmal sehr zugetan war. Vulcan,
ein Krieger?! Ihr kleiner Schatz?
    „Wenn das ein
Jobangebot sein soll, Nico, dann werde ich garantiert nicht nein sagen. Ich
habe mir schon Gedanken darüber gemacht, was ich nun als Immaculate mit meinem
Leben anfangen soll. Catalina, du wolltest doch, dass ich bleibe, oder nicht?
Ich gehe mal davon aus, dass ich dann nicht nur für ein paar Jahre angeheuert
werde, hm? Das klingt eher nach lebenslanger Verpflichtung. Was sagst du?“
    Seine große
Schwester kämpfte tapfer gegen die aufsteigenden Tränen an und fiel Vulcan
schließlich um den Hals, um ihn ganz fest an sich zu drücken.
„Was ich sage…?! Was ich sage? Dass du den Tag bereuen wirst, an dem du dich
wieder unter meine Fittiche begeben hast!“, drohte sie mit einem leisen
Schiefen und drückte ihn gleich noch mehr.
    Mina Harker,
die die Geschehnisse natürlich verstand, erhob sich von ihrem Platz, wobei sie
ihr Champagnerglas in die Höhe hielt.
„Ein Hoch auf die vollzählige Riege der Krieger!“, rief sie über die Köpfe der
anderen Gäste hinweg.
Ihre Männer würden natürlich keinen Ton darüber verlauten lassen und der DJ
hatte die Kopfhörer übergezogen, um einige Stücke an zu testen, so dass niemand
ihre Worte hörten konnte, für den sie nicht bestimmt waren. Sie freute sich für
Catalina, die ihr ein wirklich warmes Willkommen bereitet hatte, wie sie es
niemals vermutet hätte. Ihr Vater sollte sich wirklich eine Scheibe von ihr
abschneiden, was seine Persönlichkeit und seinen Führungsstil betraf. Dass sie
so gut gelungen war, konnte er sich jedenfalls nicht auf seine Fahnen
schreiben. Ihre Entwicklung war mehr als bewundernswert.
    „Danke,
Nico!“
Vulcan beugte sich zu der kleinen Seherin herunter und küsste sie auf die
Wange, was diese mit einem kindlich süßen Augenaufschlag quittierte. Er
verdankte ihr nicht nur sein Leben sondern nun auch seine Zukunft, wie es
schien. Dann entgleiste sein Gesicht, weil ihm eben erst klar wurde, dass sie
ebenfalls ein Krieger war. Das musste ihm aber jemand noch einmal ganz genau
erklären.
    Nachdem man
die neue Riege der Krieger ordentlich begossen hatte, ging die Party erst
richtig los. Die Stimmung wurde ausgelassen und ausschweifend. Nicht nur

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