Eine franzoesische Affaere
eines Heiligen auf die Probe stellen, er kannte sie ja nun
durch die Arbeit in der Detektei ein bisschen besser.
Fiona kippte
mit Hellga bereits den nächsten Schnaps. Den letzten. Mehr würde sie nicht
brauchen. Sie wollte sich nur der Herausforderung stellen und beim Zweiten
nicht mehr zusammenbrechen. Diesmal konnte sie den Hustenreiz gut unterdrücken,
aber ihre Wangen leuchteten rot wie der Panzer eines gekochten Hummers. Dafür
strahlten ihre besonderen Augen aber ganz besonders hell und verliebt. King
lehnte den Schnaps höflich ab. Hagen fand das sehr vernünftig. Bei so einem
besonderen Mädchen durfte nichts außer besagter Dame den männlichen Verstand
trüben.
Zumindest dann, wenn es einen noch an Erfahrung fehlte. Sowohl mit Damen als
auch mit Alkohol. Enzian konnte verteufelt schnell ins Blut gehen.
Seine Hellga sah den beiden verträumt hinterher, als diese zurück an den Tisch
gingen, an dem Bekky und Theodor bereits wieder Platz genommen hatten.
"Jung
müsste man noch mal sein." philosophierte sie und diesmal war es Hagen,
der noch einen einschenkte.
"Och.",
machte er süffisant und ließ den bitterbräunlichen Schnaps genüsslich langsam
auf der Zunge zergehen.
"Je oller, je doller."
Und bei dem Sprichwort wurde sogar die starke Isländerin rot wie eine kleine
Immaculate kurz vor der Bluttaufe.
. . .
Nico fühlte sich wunderbar losgelöst von allem, unsagbar glücklich und sicher
in den Armen ihres zukünftigen Ehemannes. Sie standen hoch oben über den
Dächern der Stadt am Rand der Terrasse und Damon hatte seine Arme schützend und
wärmend um sie gelegt. Sie wollte noch einen Moment draußen bleiben, um weiter
zu sich zu kommen, bevor sie wieder zurück zur Party gingen.
In der Nähe von den anderen Kriegerinnen zu sein, war in Vollmondnächten eine
sehr große Herausforderung für sie. Bisher hatte sie einfach nicht genug Zeit
gehabt, sich gegen diese besonderen Schwingungen abzuschirmen, die sie als
Zentrum der Riege immer miteinander verbanden. In allen Lebenslagen.
Nico seufzte erleichtert, als King und Fiona anscheinend beschlossen, ebenfalls
wieder zurück zu gehen. Sie konnte es eben nicht verhindern, an dieser sehr
persönlichen Entwicklung teilzunehmen, die sie für ihren Freund sehr freute. Er
hatte ihr in der schweren Zeit mit Damon rückhaltlos zur Seite gestanden und
sie wünschte ihm einfach, dass er genauso glücklich werden würde wie sie
selbst. Sie mochte Fiona Lancaster sehr, auch wenn sie noch nicht viel
Gelegenheit gehabt hatte, sie besser kennen zu lernen. Das sollte sie wohl
schnellstmöglich ändern. Immerhin war King nicht nur ein Sophos sondern auch
ein Krieger und die Riege stand einander in allen Lebenslagen bei.
Sie lehnte ihren Kopf an Damons Brust und schloss die Augen, um sich allein auf
seinen Herzschlag zu konzentrieren. Die Schwärze wurde lebendig und Nico war
schon drauf und dran, die Augen wieder zu öffnen, weil sie in keinem Fall sehen
wollte, wie nah sich Fiona und King noch kommen würden. Das Erlebnis mit Tiponi
und Theron stand ihr noch zu deutlich vor Augen.
Doch die Bilder waren nicht unangenehm. Sie hörte leises, neckendes weibliches
Lachen und fand sich erneut in dem märchenhaften Labyrinth wieder.
„Hmmm….“,
entfuhr es Nico leise und genießerisch.
Den Kuss, den sie mit Damon teilte, könnte sie wieder und wieder erleben. Er
schien jedes Mal intensiver zu werden. Es war gut, dass er sie gerade
festhielt, weil sie sonst den Halt unter den Füßen verloren hätte.
„Die
beiden können nicht einmal fünf Sekunden die Hände voneinander lassen! Was hast
du überhaupt hier zu suchen, Damon?!“, fragte plötzlich eine energisch
fordernde Stimme, die aus der Dunkelheit zu kommen schien, dann trat eine
strahlend schöne Catalina aus den Schatten. Sie trug ein atemberaubendes
Abendkleid und hielt in den Händen ein Schwert. Das war ein schier
unglaublicher Gegensatz, doch es passte zu ihr. Die wilde, ungebändigte
Kämpferin.
„Sie ist
meine Frau, Cat! Ich hab wohl jedes Recht…“, protestierte Damon, als Nico sich
erschrocken von ihm löste.
„Papperlapapp!
Sei ein braver Junge und geh zurück ins Haus, wir kommen gleich wieder! Das ist
eine Mädchensache!“, unterbrach ihn Cat ungerührt und dann erschienen sie alle
um sie herum. Alle in großer Abendgala… Romy, Wendy, Tiponi… und alle mit den
Schwertern in der Hand.
„Schwesterherz,
ich muss vehement gegen die Bezeichnung Mädchen protestieren!“, tönte eine
tiefe Stimme
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