Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine franzoesische Affaere

Eine franzoesische Affaere

Titel: Eine franzoesische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
hatte sich die
Sitzgruppierung beim Essen gelockert und alle schwatzten munter durcheinander,
während der DJ schon mal ein paar Stücke zur Untermalung auflegte. Und es roch
nicht mehr nur nach Essen. Fiona atmete erleichtert auf, löste sich aus der
sanften Führung von Kings Hand und steuerte schnurstracks auf Hellga und Hagen
zu, die sich gerade eine weitere Runde Enzian-Schnaps genehmigten.
    "Entschuldigung,
dürfte ich vielleicht auch...?" Sie lief rot an, als der barbarisch
anmutende Jäger und die Winkingerbraut sie prüfend musterten und dann jeweils
die Zähne zu einem wissenden Lächeln bleckten. Hellga nahm ein kleines Gläschen
und goss gerade so viel ein, dass der Grund bedeckt war.
    "Vielleicht
auch eines für deinen Freund, he?", fragte sie mit einem Kichern in der
Stimme, das Fiona ihr nie zu getraut hätte, da es nicht schadenfroh sondern
eher verständnisvoll klang. Sie war ja auch viel älter als Fiona und hatte
schon sehr viel mehr Vollmonde hinter sich.
    "Ihr
seid ein sehr hübsches Paar. Muss man sagen. Er hat tolle Haare. Nicht ganz
mein Stil aber irgendwie cool." Hagen lehnte sich lässig auf die
Tischplatte, die zu seinem Glück an Gewicht und Ausmaße der Warrior gewöhnt war
und somit nicht einmal knarzte.
Fiona schenkte ihm ein schüchternes Lächeln. Es war schon komisch, Nettigkeiten
mit einem Jäger auszutauschen.
    Verstohlen
sah sie sich nach King um, der gleich nah genug sein würde, um sie vom Trinken
abzuhalten. Das konnte man leicht falsch verstehen. Sie musste sich sicher
keinen Mut mehr antrinken sondern brauchte unbedingt etwas zu Beruhigung und
etwas, das den Geschmack seines Blutes auf ihrer Zunge, auf dem Gaumen und in
ihrem Hals auslöschen würde. Es machte sie sonst verrückt vor Verlangen und
Durst.
    "Bitte,
ein wenig mehr." , hielt sie Hellga freundlich aber bestimmt dazu an, noch
mehr einzugießen. Die Walküre tauschte einen fragenden Blick mit dem
Undertaker, der sich räusperte, das kleine Küken im rosa Kleid noch einmal
gründlich musterte und dann mit einem gleichgültigen Zucken seiner unglaublich
breiten Schultern die Flasche freigab. Er hatte sie schließlich als Schweizer
mit in die Runde gebracht. Eine Frau wie Hellga vertrug schließlich noch ganz
andere Sachen.
    "Sie
wird sicher nicht daran sterben." , räumte er ein und Hellga goss prächtig
nach. Hagen reichte Fiona das Glas.
"Nicht lang fackeln, Kopf in den Nacken.", beschied er sie.
    Fiona nickte
gewichtig und die drei prosteten einander wie alte Freunde zu. Fiona kippte das
kleine Gläschen wie geheißen auf ex und zunächst war alles gut, doch dann
schienen ihr Mund, ihr Hals und die Atemwege auf einmal lichterloh in Flammen
zu stehen. Sie bekam keine Luft mehr, hustete und prustete. Die Tränen, die ihr
nun in die Augen traten, als sie sich japsend vorbeugte und mit einer Hand auf
der Brust Luft zu holen versuchte, kamen ganz sicher nicht durch einen erneuten
Gefühlsaufruhr. Im Gegenteil, ihre Mission. King vorerst von ihren
Geschmacksknospen zu verbannen, war in höchstem Maß erfolgreich gewesen. Der
Kräuterschnaps brannte wie Feuer. Fiona hustete, hielt das Glas aber noch
einmal hin. Sicher war sicher. Hellga und Hagen lachten amüsiert, gossen aber
wie aufgefordert nach.
    "Immer
schön im Training bleiben, Süße. Das Prickelbräuschen, das ihr feinen Damen
trinkt, ist viel schlimmer in der Wirkung und seinen Nachwehen. -Hey Langhaar,
wie wär's mit einem Kleinen?"
    "Nein,
Danke." King neigte den Kopf lächelnd, ohne einen vergleichbaren
Seitenhieb zu setzen, den sich ein anderer bei diesem Kahlkopf vermutlich nicht
hätte entgehen lassen.
Er selbst würde niemals einen Schluck von diesem Gebräu trinken können. Zum
einen war der Geruch allein schon ernüchternd genug und zum anderen war er
genauso abstinent wie seine Patrona. Es genügte vollkommen, dass er die leichte
Duftwolke in der Nase hatte, die von Fionas warmer Haut ausging. Das war Rausch
genug neben ihrer ungestümen Zustimmung zu dem Vorschlag, bei ihm zu bleiben,
wobei nichts geschehen würde, womit sie nicht einverstanden war.
Er hatte sie vorhin nicht bedrängen wollen, seine Küsse und Liebkosungen waren
willkommen gewesen, doch für sie beide war alles so neu, dass sie besser bei
der kleinsten Unsicherheit inne hielten, um nichts zu überstürzen.
Vorerst würden sie auf der Party bleiben, da Fionas Bruder nach dem Aufenthalt
draußen nicht besonders glücklich dreinblickte. Romys kleine Schwester konnte
zuweilen die Geduld

Weitere Kostenlose Bücher