Eine Frau geht ihren Weg
meinte sie, während sie ihr Weinglas leerte.
Zärtlich streichelte er ihren Arm, zog sie an sich und küsste sie liebevoll aufs Ohr. „Mach dir um mich keine Sorgen. Und beeile dich bitte nicht meinetwegen”, flüsterte er mit rauer Stimme.
Sybil sprang auf. Warum brachten seine Zärtlichkeiten sie nur dermaßen aus dem Gleichgewicht? Sie hatte zwar noch die Kraft aufgebracht, sich seiner Berührung zu entziehen und aufzustehen, aber sie schaffte es nicht, sich von ihm abzuwenden und ins Haus zu gehen.
„Geh, Sybil”, sagte er ruhig und schob sie sanft zur Küchentür hin. Seine Berührung brannte auf ihrer Haut, als sie durch die Küche und das Wohnzimmer die Treppen hinauf ins Badezimmer ging.
Die schmutzige Jeans und das ölverschmierte Top lagen verstreut auf dem hellblauen Badezimmerteppich, während sich Sybil unter dem prickelnden Wasserstrahl entspannte. Sie hatte sich die Haare mit Shampoo eingeschäumt und beide Augen fest geschlossen, da spürte sie einen plötzlichen kühlen Luftzug. Weil sie annahm, dass sich die Tür der Duschkabine vielleicht geöffnet hatte, tastete sie nach dem Türgriff, um sie zu schließen. Doch sie berührte weder das Glas der Tür noch das Metall des Griffs. Statt dessen fühlte sie warme, nasse Haut.
„Daniel!” schrie sie erschrocken auf.
Als sie hörte, wie er vergnügt vor sich hinlachte, versuchte sie, die Augen zu öffnen. Doch das Shampoo lief ihr übers Gesicht und brannte ihr in den Augen, so dass sie sie schnell wieder schloss und ihren Kopf unter die Dusche hielt, um sich das Haar auszuspülen.
Sie brauchte nur wenige Sekunden, um mit triefend nassem Kopf und in die Hüften gestemmten Armen wieder aufzutauchen. „Daniel, was hast du hier zu suchen?”
Mit einem anzüglichen Lächeln blickte er an ihr herunter. Resigniert musste Sybil sich eingestehen, dass sie, nackt wie sie war, ihrem Ärger im Moment schlecht Ausdruck verleihen konnte.
„Ich nehme eine Dusche”, erklärte er mit Unschuldsmiene. „Ich bin vorhin genauso schmutzig geworden wie du. Gemeinsam können wir uns Zeit lassen. Außerdem ist es viel amüsanter.”
„Ich brauche mir keine Zeit zu lassen, weil ich schon fertig bin”, entgegnete Sybil und beugte den Kopf zurück, um ihr Haar noch einmal unter den scharfen Strahl der Dusche zu halten.
Im selben Moment spürte sie Daniels Hände auf ihrer Taille. Verwirrt blinzelte sie ihn unter ihren nassen Wimpern hervor an, während sie krampfhaft nach Worten suchte, um ihm Einhalt zu gebieten.
Doch sie wusste weder, was sie sagen sollte, noch hatte sie die Kraft, ihn zurückzuweisen.
Inzwischen waren seine Hände auf Erkundungsreise gegangen und bei ihren Brüsten angelangt, die er mit festem Griff umfasste.
Sybil schloss die Augen, während ihr erneut jene Flamme entfacht wurde, die ihr inzwischen schon vertraut war. Warum hatte kein anderer Mann je diese Gefühle in ihr erwecken können?
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Nur Martin hatte sie ähnliche Intimitäten gestattet, aber Martin war im Vergleich zu Daniel ein unbeholfener Schuljunge gewesen. Sie ahnte, dass es außer Daniel niemanden gab, der die Leidenschaft entzünden konnte, die in ihr schlummerte.
Während ihr das Wasser auf den Rücken prasselte, schaute sie Daniel unverwandt an. Langsam streckte sie die Hand aus, um ihm die Wassertropfen von den Schultern zu wischen. Seine Haut fühlte sich über den harten Muskeln wie Samt an, und Sybil vermochte nicht, ihre Hand zurückzuziehen. Fasziniert ließ sie ihre Finger über seine Brust, über seinen Bauch und immer tiefer gleiten, bis Daniel etwas flüsterte, was sie aber nicht verstand.
Er hatte seine Aufmerksamkeit auf ihren Bauch und ihre Hüften konzentriert. Immer wieder strich er zärtlich über die sanft geschwungenen Kurven, über die weiche Haut, und die Flamme in Sybils Innern loderte höher und höher.
Er zog sie an sich. Seine Berührung war heißer als das Wasser, das noch immer auf sie herunterprasselte. Er hatte die Augen geschlossen und suchte ungeduldig ihre Lippen. Sybil fing an zu zittern.
Sie drängte sich an ihn, leckte ihm mit der Zungenspitze die Wassertropfen von den Lippen, bis sein Kuss heftiger wurde und sich ihre Zungen trafen und* einander liebkosten.
„Ich möchte dich lieben, Sybil”, stieß Daniel heiser hervor.
Mit einem zärtlichen Lachen legte sie ihm die Arme um den Hals. „Aber das tust du doch gerade”, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Er griff hinter sie und drehte den Hahn ab. Sekundenlang
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