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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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dichten goldenen Härchen auf seiner Brust und immer tiefer, über seinen festen Bauch, bis zu der Stelle, wo die Härchen in seinem Hosenbund verschwanden. Sie hielt inne, um sich erneut ein wenig Öl in die Hand zu gießen, und sah Daniel dabei an.
    Eindringlich erwiderte er ihren Blick.
    „Wenn du dich umdrehst, creme ich dir auch den Rücken ein”, sagte sie leise. Es fiel ihr schwer, einen zusammenhängenden Satz zu bilden, nachdem alles Denken ihren Gefühlen gewichen war. Scheu lächelte sie ihn an.
    Die Wärme der Sonne, ihr erhitztes Blut und das gleißende Licht, das sich auf den Wellen widerspiegelte, hatten sie verzaubert. Um nichts in der Welt wollte sie diesen Zauber brechen.
    Schweigend drehte sich Daniel um und wandte ihr den Rücken zu. Seine Haut war bereits ein wenig von der Sonne gerötet, so dass Sybil mit beiden Händen reichlich Öl zwischen seinen Schultern auftrug und es sanft bis hinunter zu seinen Hüften verrieb. Dann tupfte sie mit den Fingerspitzen ein wenig Öl auf seinen Hals, ließ ein paar Haarsträhnen durch ihre Finger gleiten und fuhr zum Schluss noch einmal mit beiden Händen über seinen Rücken, um sich zu vergewissern, dass sie auch keine Stelle ausgelassen hatte.
    „Bis auf dein Gesicht habe ich alles eingeölt”, erklärte sie.
    Daniel drehte sich wieder zu ihr um. „Danke, Sybil.” Seine Stimme schwankte ein wenig.
    „Mein Gesicht kann ich selbst eincremen. Ich möchte nicht, dass du lahme Arme bekommst.”
    Enttäuscht beobachtete sie, wie er sich mit heftigen Bewegungen das Öl ins Gesicht massierte.
    Als er damit fertig war, hatte sich die Stimmung zwischen ihnen unmerklich verändert.
    Daniel blickte auf die Angelruten. „Wollen wir es noch einmal versuchen? Vielleicht haben wir diesmal mehr Glück.”
    „Mit Glück hat das nichts zu tun”, belehrte ihn Sybil lächelnd. „Mein Vater hat mir beigebracht, dass man sich nur auf sein Können verlassen darf, niemals auf sein Glück.”
    Daniels Angelrute bog sich gewaltig durch. Mit siegessicherem Lächeln holte er die Schnur ein. Der Fang erwies sich als eine dicke Forelle, die er schnell vom Haken nahm und in einen Eimer Wasser warf.
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    „Okay, vielleicht gehört auch ein bisschen Glück dazu”, gab Sybil lachend zu.
    „Mit Glück hat das nichts zu tun”, berichtigte Daniel sie vielsagend, während er seine Angelschnur wieder ins Wasser warf.
    Zwei Stunden lang saßen sie friedlich mit ihren Angeln im Boot, und nur das eintönige Plätschern der Wellen, die an den Bootsrumpf klatschten, unterbrach die Stille.
    Plötzlich heulte ein Motor auf, ein Motorboot schoss an ihnen vorbei, und ein heftiger Wellengang warf das kleine Boot wie eine Nussschale hin und her.
    „Alles in Ordnung?” fragte Daniel besorgt, nachdem sich das Motorboot entfernt hatte.
    Sybil nickte und beugte sich über den Bootsrand, um ihre Angel einzuholen. „Wir sollten langsam zurückfahren”, meinte sie.
    Die Sonne stand bereits tief zwischen zwei Hügeln, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie ganz untergegangen war.
    „Das ist eine gute Idee”, stimmte Daniel zu. „Ich werde den Motor anlassen.” Dabei stand er so unvermittelt auf, dass das Boot heftig hin und herschaukelte.
    „Sei vorsichtig!” rief Sybil. „Sonst kentern wir noch.”
    Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu und setzte sich dann vorsichtig auf die Rückbank.
    Doch er zog so heftig an dem kurzen Drahtseil, mit dem der Motor gestartet wurde, dass er gegen die Bootswand zurückfiel und sie fast zum Kentern brachte. Wasser klatschte ins Boot, und der Eimer mit den Fischen wackelte bedenklich.
    „Daniel, was machst du nur?” Sybil drehte sich nach ihm um.
    Ohne sie einer Antwort zu würdigen, unternahm er einen zweiten Versuch, den Motor zu starten, der leider ebenfalls misslang. Diesmal mit dem Ergebnis, dass der Eimer umkippte und die toten Fische Sybil auf die Füße fielen.
    „Daniel!” schrie sie außer sich und beugte sich herab, um die Fische bei den Schwänzen zu packen und zurück in den Eimer zu werfen. „Das ist ein Außenbordmotor und kein Rasenmäher”, erklärte sie seufzend. „Komm, lass mich das lieber machen.”
    „Es kann doch nicht so schwer sein, einen verdammten Außenbordmotor zu starten”, entgegnete Daniel zähneknirschend.
    Sybil wollte ins Heck klettern, drohte jedoch damit das Boot erneut aus dem Gleichgewicht zu bringen. „Würdest du dich bitte: auf die Mittelbank setzen, damit ich den Motor

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