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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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berichtete Gloria. „Seine unfreundliche Sekretärin wollte mir nicht verraten, wo er sich aufhält. Ich habe ihr die Hölle heiß gemacht, aber vergeblich.” „Ich werde mich um Da…
    um Huntingdon kümmern, und du nimmst dir Ticher vor. Droh ihm mit der Polizei. Notfalls musst du eine gerichtliche Verfügung erwirken. Ich werde in drei Stunden im Büro sein.”
    Sybil knallte den Hörer auf die Gabel und schlug das Branchenverzeichnis auf. Gerade wollte sie die erste Nummer wählen, die unter „Autovermietungen” angegeben war, als ihr das Telefonbuch unter der Hand weggezogen wurde.
    „Was hast du jetzt schon wieder vor?” Daniel nahm ihr den Hörer aus der Hand und legte ihn unsanft auf.
    „Dreimal darfst du raten”, fuhr sie ihn schnippisch an. „Ich miete mir einen Wagen, um nach San Diego zurückzufahren.” Entschlossen griff Sybil noch einmal nach dem Hörer.
    Daniel packte sie am Handgelenk und zog sie an sich. Doch diesmal blieb Sybil hartnäckig.
    Jedes Gefühl für diesen Mann, der beinahe ihre Firma ruiniert hätte, war in ihr abgestorben.
    „Lass mich los”, herrschte sie ihn an.
    „Du brauchst keinen Wagen zu mieten, ich werde dich zurückfahren”, sagte er.
    „Lass mich los”, erwiderte sie drohend.
    „Sybil, sei doch nicht albern. Warum willst du nicht mit mir fahren? Hast du Angst, ich könnte dich unterwegs absetzen?”
    „Verflucht!” Daniel stieß sie so heftig von sich, dass sie auf die Couch zurückfiel. „Ich gebe dir eine Viertelstunde Zeit, um deine Sachen zu packen.”
    Sybil sah auf das Telefon und verwarf schließlich die Idee, ein Auto zu mieten. Auch wenn er gegen sie arbeitete, würde Daniel bestimmt nicht zu drastischen Maßnahmen greifen, um sie davon abzuhalten, nach San Diego zurückzukehren. Und wenn sie mit ihm fuhr, würde sie früher in ihrem Büro sein. Sie stand auf und ging nach oben, um ihre Koffer zu packen.
    In zehn Minuten hatte sie alles zusammengepackt und ihre zwei Gepäckstücke nach unten geschleppt. Sie stellte sie neben der Hintertür ab und ging dann zum Tisch, um ihre Papiere zu einem ordentlichen Stapel zusammenzulegen und in eine Einkaufstüte zu verstauen.
    Inzwischen war Daniel, der draußen seinen Wagen startklar gemacht hatte, ins Wohnzimmer zurückgekommen. „Falls du nicht vorhast, in den nächsten Wochen hierher zurückzukommen, würde ich vorschlagen, wir machen hier alles dicht”, sagte er.
    Sybil nickte stumm und ging dann mit zusammengepressten Lippen an ihm vorbei in die Küche. Als Daniel ihr ein paar Minuten später folgte, goss sie gerade die Milch ins Spülbecken und ließ kaltes Wasser nachlaufen.
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    „Sag mir, wenn du hier fertig bist, damit ich das Wasser abstellen und die Sicherungen herausdrehen kann”, forderte er sie auf.
    „Okay.” Sybil kippte den Küchenabfall in den elektrischen Müllschlucker. Anschließend ging sie ins Wohnzimmer, wo Daniel gerade die Jalousien herunterließ, nachdem er sich vergewissert hatte, ob auch alle Fenster geschlossen waren. „Ich bin in der Küche fertig”, verkündete sie.
    Daniel verließ das Wohnzimmer, und ein paar Minuten später ging das Licht im Obergeschoß aus, und die elektrische Wanduhr im Wohnzimmer hörte auf zu ticken. Es war unheimlich, in dem dunklen, verschlossenen Haus zu stehen. Die angenehme Wärme, die sich nach der Wanderung in ihrem Körper ausgebreitet hatte, war einer Eiseskälte gewichen, die Sybil wie ein zentnerschweres Gewicht auf der Brust lag.
    Daniel kam ins Wohnzimmer zurück. Eine ganze Weile schaute er sie nur stumm an, bevor er ruhig sagte: „Ich habe den Grill in den Geräteschuppen gestellt und die Hintertür verschlossen.
    Von mir aus können wir fahren.”
    Während er mit ihr sprach, merkte Sybil, dass ihre Wut verraucht war. Welchen Vorwurf konnte sie Daniel schon machen? Er war Geschäftsmann und tat nur das, wofür man ihn bezahlte. Bei diesem Gedanken wurde sie unsagbar traurig.
    In dem dämmrigen Licht konnte sie den Ausdruck seiner Augen nicht erkennen. Sie wirkten dunkel und unergründlich. Doch auch ihr Blick war verschleiert, als wollte sie sich vor jedem Eindringling schützen, der versuchen könnte, ihr Inneres zu ergründen. Daniel kam auf sie zu und streckte zögernd die Hand aus, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streicheln. Doch bevor er sie berühren konnte, wandte Sybil den Kopf und trat einen Schritt zurück. Resigniert ließ Daniel den Arm sinken.
    Sybil ging zum Fenster und schob die

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