Eine Frau sein ist kein Sport
Sohn – und der auch nur jeden Sonntag – ein weiches Ei will? Und es sich wegen einem wöchentlichen Ei nicht lohnt, das preiswerte Gerät aus dem Schrank rauszuholen, wo es hinter Stapeln von Töpfen ruht? Ist aber auch egal, denn Eier sind ja – von wegen Cholesterin und Salmonellen – sowieso in Verruf gekommen!
Joghurt allerdings ist nicht in Verruf gekommen, aber der schöne Joghurtbereiter führt das gleiche Ruheleben wie der Eiersieder. Doch da ist der Grund klar: Joghurt ist schneller gekauft als eigenhändig zubereitet, und der Mensch plant Joghurtlust nicht im voraus!
Ebenso ist es mit dem vierstöckigen Keimgerät. Das hat man – zehn Tage, bevor es liefert – mit Körnern zu füllen und täglich zu gießen. Anscheinend ist familiäre Sehnsucht nach frischen Keimen nicht so groß, dass jemand diese Bemühung auf sich nehmen würde.
Auch das teure Raclette-Dings und das Fondue-Ensemble sind eher ein »Flop«. So schön hat man es sich vorgestellt, Gäste mit Raclette oder Fondue zu bewirten! Soll irre gesellig sein, gemeinsam Käse zu schmelzen oder Fleisch in Fett zu tauchen! Weiß der Teufel, warum man immer wieder Gulasch macht und die edlen Geräte im Kastel lässt!
Die Saftzentrifuge ist wahrlich ein gutes Ding! Aber sie auszuwaschen, ist mühsam. Und wenn man nur ein Achterl Karotten-saft will, erspart man sich das und trinkt ihn im Gemüsegeschäft! Nachher kauft man das Faschierte beim Fleischhauer, weil man den elektrischen Fleischwolf ebenso ungern säubert. Und wegen eines Löffels Petersilie wird man nicht den Kräuter-Blitzhacker anpatzen. Und der Elektro-Pommes-Schneider mag nur Erdäpfel in Quaderform und tut sich mit den Rundungen schwer. Bevor man da »nachbessert«, schneidet man gleich per Hand!
Ist schon wahr, man hätte ein paar Küchengeräte besser nicht gekauft! Aber wissen Sie, ich habe da einen kleinen Brotbackofen gesehen! Echt toll! Gemeinsam mit so einer herrlichen Körnermühle wird mich dieser der Küchenperfektion ein Stück näher bringen!
Oder etwa nicht?
Sehr lebenserleichternd
So eine Tiefkühltruhe ist doch wirklich etwas enorm Lebenserleichterndes! Nicht nur, dass man zum Beispiel sehr, sehr preisgünstig ein halbes Schwein oder Reh erwerben kann, um es dann portionsweise aus der Truhe zu holen, aufzutauen und zuzubereiten. Man kann auch Reste von bereits Zubereitetem einfrieren, um es an den Tagen, an denen man keine Zeit oder keine Lust zu kochen hat, aufzutauen und genüsslich zu verspeisen.
Man kann auch – und das ist besonders lebenserleichternd – von den guten Speisen, die sehr viel Arbeit machen, gleich eine komplette »Restaurant-Menge« fabrizieren und den Überschuss einfrieren. Weiß doch jeder, dass die Erzeugung von 50 Fleischoder Grammelknödeln weit weniger Mühe macht als die Erzeugung von zehnmal fünf Fleisch- oder Grammelknödeln.
Nur – bitt’schön! – braucht man halt schon ein Minimum an »Tiefkühl-Buchführung«, weil es nicht ganz optimal ist, wenn man zum Schweinsbraten statt der fünf ungefüllten Erdäpfelknödel, mangels eines ordentlichen Hinweises auf dem Plastiksackerl, fünf Fleisch- oder Grammelknödel aufgetaut hat!
Man sollte auch wissen, was alles im Eiskalten des Auftauens harrt, weil man nämlich auch eiskalte Finger kriegt, wenn man ewig lang in der Truhe herumgräbt, um die Lachsforelle zu finden, die sich der Ehemann, als er einmal mutterseelenallein für sein Nachtmahl sorgen musste, gebraten hat!
Bei halben Schweinen oder halben Rehen ist auch einiges zu bedenken. Um solche Hälften effizient zu verwerten, sollte man tunlichst einen Allesfresser-Hausfreund adoptieren, der sowohl Fett als auch Sehnen und Hautiges gern verspeist. Sonst passiert es leider, dass die Truhe einen dicken Bodensatz aus Schweins- und Rehteilen kriegt, für die familienintern keinerlei »Nachfrage« gegeben ist. Aber falls es doch dazu kommt, gibt es einen Trost: Eine randvolle Truhe verbraucht wesentlich weniger Energie als eine halb leere (behauptet wenigstens mein Gemahl).
Noch etwas ungemein Lebenserleichterndes hat so eine Tiefkühltruhe! Alles, was darin ruht, hat ein »Ablaufdatum«, und wenn Sie eine ordentliche »Tiefkühl-Lagerhaltungs-Liste« führen, brauchen Sie sich nie mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, was Sie heute, morgen und übermorgen kochen sollen, dann sehen Sie einfach auf Ihrer Liste nach, was diese Woche »abläuft«, und tauen es auf! Mag allerdings vorkommen, dass diese Woche ausschließlich die
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