Eine fremde Welt 2 - Peter
Sie lächelt zurück: »Doch,
mein Lieber, hat er.«
»Komm, frühstücken wir. Trotzdem hab ich was gut bei dir, das werde
ich mir merken«, sie lacht mich an. »Beth!«, grummelt Steven und ich
lache. »Ich glaube, sie war nicht zufrieden und braucht Nachschlag.«
Genüsslich beobachte ich die beiden. Steven verschlingt sie gleich und
mir ist klar, dass ich hier schnell wieder verschwinden werde, da ich
komplett überflüssig bin. Ich grinse in mich.
Entgegen meiner Erwartung, was die sexuelle Spannung angeht, wird es
ein gemütlicher Sonntagmorgen. Mir ist bewusst, dass etwas fehlt, dass
Mia fehlt. Was rede ich da? Ich stehe auf und verabschiede mich. »Macht
es gut, ihr Süßen, und bis morgen im Büro, Steven.« Beth küsse ich
nochmals sanft und flüstere ihr zu: »Wenn er dich nicht befriedigt
bekommt, ruf an!« Sie lacht.
12. Samstag
Die Peitsche singt auf ihr. Mia ist wunderbar, sie steht mit ausgebreiteten
Armen fixiert am Andreaskreuz, wie ich es mir so oft vorgestellt habe.
Die Beine gespreizt, ihre herrlichen roten Haare im Nacken
zusammengebunden. Bei jedem Schlag mit der Peitsche zuckt sie
zusammen. »Schau mir in die Augen, Mia, immer in die Augen, bleibe bei
mir.«
Sie weint, wie köstlich sind ihre Tränen. Der nächste Schlag trifft die
rechte Brust. »Tief in den Schmerz atmen. Süße, du machst das perfekt.«
So geht es Hieb auf Hieb immer weiter. Ihre Schreie vermischen sich mit
stöhnen. Ihr Jammern ist Musik in meinen Ohren. Ich kann nicht genug
davon bekommen. Gleichmäßig, um sie nicht zu überfordern, schlage
ich weiter auf sie ein. Niemals auf die gleiche Stelle, immer trifft es sie
woanders.
Ihre Augen werden glasig, Tränen des Schmerzes laufen die Wangen
hinunter. Sie murmelt nur noch. Ich habe sie genau dort, wo es schön
wird für die Devoten. Ich sehe es ihr an. Ihr Jammern hört auf. Sie giert
förmlich nach neuen Schlägen. Sie heißt sie willkommen und dabei sieht
sie wunderschön aus.
Ihre Trance wird immer tiefer. Auf einmal hör ich, wie ich zu ihr sage:
»Ich liebe dich, Mia.« Als ich die Worte ausgesprochen habe, erstarre ich.
Bin zu Tode erschreckt. Kann mich nicht kontrollieren, so sehr zittere
ich. »Nein!« Mia ist in Trance. Sie bemerkt von meiner Pein nichts. Sie ist
im Moment in einer fremden Welt. Ich lasse sie in Ruhe, gehe aber völlig
geschockt zum Telefon und rufe Steven an. »Komm schnell!«, ich lege
auf, lehne mich ans Bett und betrachte Mia.
Wie konnte ich das zulassen. Es sind meine Gedanken. Nichts anderes
ist in meinem Kopf. Mia stöhnt, ihre Schmerzen machen sich
bemerkbar. Ganz allmählich kommt sie wieder zu sich, in die reale Welt,
in der ich schon längst angekommen bin. Ich kann nicht zu ihr, um mich
um sie zu kümmern. Als sie mich erblickt, erstarrt sie. Zerrt an ihren
Fesseln. »Peter? Was ist los? Hab ich was falsch gemacht?«, sind ihre
ersten Worte. Ich kann noch nicht einmal antworten. Schaue sie an und
schüttle den Kopf. Schaffe es nicht mal, aufzustehen und zu ihr zu
gehen. Die Tür geht auf, Steven rennt fast herein. »Peter?« »Kümmere
dich um sie. Bitte.« Ich laufe steif zur Tür hinaus in Richtung Bad.
Wasche mich und renne in die Tiefgarage, um ziellos mit dem Auto
umherzufahren, nur weit weg von Mia.
»Süße, ganz ruhig.« Was ist hier passiert, denke ich nur. Was? Mia ist
total verstört. Sie fragt mich, was denn los ist. Sie versteht nicht, was
überhaupt passiert ist. Sucht die Schuld bei sich. »War ich so schlecht?
Ist er so enttäuscht von mir?« Tränen laufen ihr über die Wange.
»Steven, was hab ich falsch gemacht?« »Du hast alles perfekt gemacht,
Süße. Lass mich, mich um dich kümmern, bitte.« Ich binde sie vorsichtig
los. Sie ist kraftlos. Peter war nicht zaghaft. Die Striemen sind am ganzen
Körper zu sehen. Sie zittert. Vermutlich vor Schock, nicht von den
Schmerzen. Die werden sehr bald scharf zu ihr zurückkehren. »Ich lasse
dir ein Bad ein, Mia. Setz dich bitte hin, fall nicht um, lass mich dir
helfen.« Vorsichtig führe ich sie ins Badezimmer, um sie auf den Hocker
vor der Badewanne zu setzen. Ich lege ein großes Badetuch um sie. Ich
bin hart im Nehmen, kann es durchaus mit ansehen, wenn eine Frau
leidet. Im Gegenteil, wenn ich dafür verantwortlich bin, macht es mich
sogar an. Mit anzusehen, wie Mia leidet, bereitet mir aber fast körperliche
Schmerzen. Sie zittert so sehr und kann nicht verstehen, was gerade
passiert ist.
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