Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
Vom Netzwerk:
bin.«
    Jill errötete. »Natürlich … Tut mir leid … Es war dumm von mir, zu viel in die Sache hineinzuinterpretieren.« Sie stieß ein paarmal mit ihren Skistöcken in den Schnee. »Sollen wir?«
    Er nickte und beobachtete, wie sie sich abstieß und losjagte. Sie machte ein paar schnelle Schwünge und war aus seinem Blickfeld verschwunden. Er fuhr ebenfalls los. Doch statt ihr zu folgen, nahm er eine andere Strecke und hoffte, dass ihre getrennten Wege irgendwann wieder zusammenführen würden.

 
    26. Kapitel
    Schneebericht für den 31. März
    Aktuelle Temperatur: –1,7°C, Höchstwert: 2,2°C um 15 Uhr,
Tiefstwert: –4,4°C um 4 Uhr.
    Meist klarer Himmel, gelegentlich Regen oder Schneeschauer.
Wind aus Südwest mit 32 km / h.
    262 cm am Berg, 297 cm auf dem Gipfel; 3 cm Neuschnee in den letzten 24 Stunden; 3 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden.
    E ric trat wankend auf Jill zu. Inzwischen prangten zahlreiche Flecken auf seinem Brautkleid. »Darf ich um diesen Tanz bitten?«, fragte er und streckte die Hand aus. Obwohl es ein schnelles Lied war, wollte er eng umschlungen mit ihr tanzen.
    Sie tat ihm den Gefallen und legte auf der Tanzfläche ihre Arme um seinen Hals. Sie trug ein rückenfreies Neckholderkleid, gefertigt aus Papiertüten und sehr viel Klebeband. Sie spürte seine Hände auf ihrem bloßen Rücken.
    »Du kannst deinen Kopf an meine falschen Brüste lehnen, wenn du willst«, bot er ihr an.
    »Das ist wirklich verlockend«, sagte Jill und war alles andere als versucht, sein Angebot anzunehmen.
    »Sie sind ziemlich weich«, erklärte er. »Und ich kann ja meinen Kopf an deine Brüste lehnen.«
    »Das glaube ich weniger«, erwiderte sie.
    »Jill, du bist scharf«, lallte er.
    »Okay, Eric«, entgegnete sie.
    »Ich bin seit unserer ersten Begegnung verknallt in dich«, fuhr er fort.
    »Tja, ich bin ja auch richtig süß«, sagte sie fröhlich, damit die Unterhaltung locker blieb.
    »Du bist nicht nur süß – du bist scharf«, beharrte er und flüsterte ihr dann ins Ohr: »Ich kann dafür sorgen, dass du dich richtig gut fühlst.«
    Da er betrunken war, machte Jill sich nicht die Mühe, ernsthaft mit ihm zu diskutieren oder ihn gar zur Vernunft zu bringen. Sie wusste, dass er sich am nächsten Tag wahrscheinlich nicht mehr an das Gespräch erinnern würde. »Ja, ich weiß, Süßer«, sagte sie. »Aber dann wäre ich mein Leben lang unzufrieden, weil kein anderer Mann es mit dir aufnehmen könnte. Im Übrigen spare ich mich für die Ehe auf.«
    »Echt?«, fragte er und sah sie neugierig an.
    »O ja«, sagte Jill mit ernster Miene.
    »Jilly, du bist so ein gutes Mädchen! Wie wäre es, wenn wir heiraten würden?«
    »Ach, Eric, ich glaube nicht, dass du für die Ehe bereit bist.«
    Er machte einen Schritt zurück und wies auf sein Brautkleid. »Das glaube ich schon. Ich glaube wirklich, dass ich bereit dazu bin.« Unvermittelt sank Eric vor ihr auf die Knie. »Jill, willst du mich heiraten?«, rief er laut.
    Die Leute um sie herum drehten sich zu ihnen und beobachteten die Szene. Lisa machte ein Foto.
    »Ich würde dich gern heiraten, Eric, doch ich bin noch nicht geschieden. Frag mich in ein paar Monaten noch mal«, sagte sie.
    Er erhob sich wieder, und Jill schmiegte ihre Wange an seine falschen Brüste, damit er sie nicht lachen sah. Lisa machte noch ein Foto. Jill amüsierte sich köstlich über die Vorstellung, wenn er am nächsten Tag erfahren würde, dass er ihr einen Antrag gemacht hatte.
    Eric umarmte Jill noch etwas fester und raunte ihr zu: »Wenn ich dein Ehemann bin, lasse ich nicht zu, dass dir was passiert.«
    Obwohl sie wusste, dass er sehr betrunken und überdies nicht der Richtige war, schmolz ein kleiner Teil ihres Herzens dahin. »Danke, Süßer«, flüsterte sie. Das waren die Worte, die zu hören sie sich wünschte.
    Als das Lied zu Ende war, machte sie sich von ihm los und sagte: »Bitte, entschuldige mich. Ich muss mal kurz verschwinden.« Doch anstatt auf die Toilette zu gehen, wollte sie sich rausschleichen, Stiefel und Jacke aus der Umkleide holen und nach Hause gehen.
    Kurz bevor sie verschwand, warf sie noch einen letzten Blick auf die Party: die betrunkenen Gäste, den Kerl, der mit seiner riesigen Penisverkleidung alles überragte, Hans, der schlafend in seinem Brautkleid an der Bar saß, und Scooter, der gerade dabei war, einen Smiley in Hans’ Hinterkopf zu rasieren.
    Nein, obgleich es Spaß gemacht hatte, ein paar Monate lang wieder in die Vergangenheit zu

Weitere Kostenlose Bücher