Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
Vom Netzwerk:
›Dummy Downhill‹-Rennen angeschaut hast.«
    »Das hat sie sich eingebildet«, sagte Mike.
    »Barb ist ziemlich scharfsinnig«, meinte Pete.
    »Sie wusste, dass ich in Becky verliebt war, ehe ich es selbst wusste«, sagte John. »Und recht hatte sie.«
    Mike schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Eine Frau wie sie wird nicht lange im Zwinger wohnen bleiben. Sie war Krankenschwester, verdammt noch mal! Sie wartet wahrscheinlich nur die Scheidung ab, ehe sie auszieht und sich etwas Eigenes kauft«, sagte Pete.
    »Wissen wir denn mit Sicherheit, dass sie in Sparkle bleiben wird? Die Skisaison ist bald vorbei. Was hält sie danach noch hier?«, fragte John.
    »Genau darauf wollte ich hinaus«, sagte Pete.
    »Sie hat nichts davon gesagt, hier wegziehen zu wollen. Ihr Onkel lebt hier. Und ihre Freunde sind auch in Sparkle. Cassie mag sie, glaube ich, auch sehr«, erklärte Mike.
    »Schön und gut. Du solltest allerdings den Deal unter Dach und Fach bringen, ehe sie eines Tages aufwacht und ihr klar wird, dass das alles nicht reicht, um sie in Sparkle zu halten«, sagte Pete. »Ich persönlich glaube ja immer noch, dass du einfach in eine Bar gehen und irgendeine Frau aufgabeln solltest. Aber Barb sagt, dass du das Kindermädchen willst, also warte nicht zu lange.«
    »Ich möchte nur eine gute Betreuung für Cassie«, erwiderte Mike.
    »Wie auch immer«, meinte Pete.
    »Das ist absoluter Blödsinn, Mike«, sagte Ben. »Du hast seit einem Jahr oder länger mit keiner Frau mehr geschlafen, und du hast nicht einmal einen Pornokanal. Es dauert nicht mehr lange, und du drehst durch. Natürlich denkst du darüber nach, sie flachzulegen.«
    »Ich denke überhaupt nicht darüber nach, sie flachzulegen«, versetzte Mike.
    »Natürlich, es tut uns leid«, sagte John. »Du denkst vielmehr darüber nach, Süßholz zu raspeln und mit ihr Liebe zu machen.«
    Mike rieb sich genervt über die Stirn. »Sind wir jetzt durch mit dem Thema? Hat diese lächerliche Unterhaltung ein Ende?«
    Pete zuckte die Achseln. »Für den Moment vielleicht.«
    »Gut«, brummte Mike.

 
    25. Kapitel
    Schneebericht für den 30. März
    Aktuelle Temperatur: –1,7°C, Höchstwert: 2,2°C um 15 Uhr,
Tiefstwert: –4,4°C um 4 Uhr.
    Meist klarer Himmel. Wind aus Südwest mit 32 km / h.
    272 cm am Berg, 300 cm auf dem Gipfel; 0 cm Neuschnee in den letzten 24 Stunden; 0 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden.
    N achdem Cassie am nächsten Morgen zur Schule aufgebrochen war, fragte Mike: »Jill, was hältst du von diesem Mauricio? Sollte ich mir Sorgen darüber machen, dass meine Tochter jetzt so viel Zeit mit einem Jungen verbringt?«
    Er stellte zwei Teller mit Pancakes auf den Tresen, zog sich einen Hocker heran und nahm Jill gegenüber Platz. Nach dem seltsamen Ausklang des »Dummy Downhill«-Rennens fühlte er sich unbehaglich. Seine Reaktion war nicht gerade angemessen gewesen – schließlich war Jill nicht seine Freundin. Er blickte durch die offene Tür auf ein Familienfoto, das im Ess zimmer an der Wand hing. Nein, Jill war ganz sicher nicht seine Freundin.
    »Nein, das musst du nicht, denke ich«, erwiderte Jill. »Sie mag ihn, weil er unsere Sprache nicht spricht und sie Zeit miteinander verbringen können, ohne reden zu müssen. Das hat sie mir zumindest so erklärt.«
    Mike löste den Blick von dem Foto und sah Jill an. Da war jemand, mit dem seine Tochter sprechen konnte. Kate war nicht mehr da, Jill schon. »Ich weiß, dass mich das beruhigen sollte. Dass meine Tochter aber mit einem Jungen zusammen ist und nicht mit ihm reden will, ist trotzdem ein Grund zur Sorge.«
    Jill lachte. »Du musst dir wirklich keine Gedanken machen. Deine Tochter ist sehr zuverlässig«, sagte sie.
    Petes Stimme und die Frage, was Jill in Sparkle halten sollte, hallten in seinem Kopf wider. Die Saat des Zweifels wuchs und gedieh – er musste sie mit Stumpf und Stiel beseitigen. »Übrigens, Jill, willst du eigentlich hier in Sparkle bleiben, wenn die Skisaison zu Ende ist?«
    »Genau darüber habe ich in letzter Zeit oft nachgedacht«, sagte sie und verstummte.
    Sie hatte weder Ja noch Nein gesagt. Das hatte er nicht erwartet. Er hatte erwartet, dass sie bestätigte, bleiben zu wollen, und ihm damit seine Ängste nahm. »Und?«, hakte er nach.
    »Ich bin hierhergekommen, um mich wieder zu orientieren, nachdem meine Welt kopfstand. Ich bin hierhergekommen, damit meine Wunden heilen. Es war wie ein Urlaub vom echten Leben. Oder wie eine Reise in die Vergangenheit. Aber ich

Weitere Kostenlose Bücher