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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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15 Uhr,
Tiefstwert: –5°C um 4 Uhr.
    Meist klarer Himmel. Wind aus Südwest mit 40 km / h.
    254 cm am Berg, 300 cm auf dem Gipfel; 0 cm Neuschnee in den letzten 24 Stunden; 0 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden.
    C assie hatte am Tag zuvor die Wörter im spanischen Wörterbuch nachgeschlagen, aber sie wusste nicht, wie man die Verben konjugierte. Also zeigte sie nur auf Mauricio und dann auf sich selbst und sagte: »Por favor, enseñar cocinar. «
    »Essen lernen?«, fragte er.
    Cassie nickte. »Mexikanisches Essen.«
    »Morgen?«, fragte er.
    »Ja, gut«, hatte sie erwidert. Obwohl sie ihren Vater noch nicht gefragt hatte, wusste sie, dass keiner von ihnen etwas vorhatte. Sie hatten nie Pläne.
    »Schreib die Lebensmittel auf, die ich kaufen soll«, hatte sie Mauricio gebeten.
    Verwirrt hatte er sie angeblickt.
    Sie hatte das Wörterbuch in die Hand genommen. »Moment … Escribe ingredientes. «
    Er hatte genickt und eine kurze Liste geschrieben. Und am Abend war Mike mit ihr einkaufen gegangen.
    Cassie brachte Mauricio wie vereinbart mit nach Hause, als Jill schon da war – ihr Vater hatte sie darum gebeten. Vorher hatten sie noch in der Bibliothek ihre Hausaufgaben gemacht.
    »Jill, das ist Mauricio«, sagte Cassie, als sie nach Hause kamen. »Mauricio, das ist Jill.«
    » Mucho gusto, Mauricio«, sagte Jill und schüttelte ihm die Hand.
    »Mucho gusto«, erwiderte er. Dann schaute er Cassie fragend an. »Mama?«
    »Nein!«, sagte Cassie eine Spur zu nachdrücklich und schüttelte vehement den Kopf. »Mama hier«, sie legte ihre Hände auf ihr Herz. »Das ist Jill, nicht Mama.«
    Mauricio nickte, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
    Keiner von beiden bemerkte Jills betretenen Gesichtsausdruck. »Also – was wollt ihr denn Leckeres kochen?«, fragte Jill schließlich, um das Thema zu wechseln.
    »Mole«, erwiderte Mauricio.
    Mauricio und Cassie gingen in die Küche, wo er ihr zeigte, wie man Chilischoten zermahlte. Und Cassie versuchte, ihm die Worte für das beizubringen, was er da gerade tat. Er hatte die Angewohnheit, auf Spanisch mit sich selbst zu reden. In Cassies Ohren klang seine Sprache so sanft wie Federn und Schlaflieder. Er machte ihr mit Gesten klar, dass sie nach dem Schneiden von Chilischoten nicht ihre Augen berühren durfte, was ihn zu einer unvergesslichen Darbietung veranlasste, die ein bisschen so aussah, als hätte er Pfefferspray in die Augen bekommen. Sie musste über sein schauspielerisches Talent lachen.
    Er wies auf die Zutaten, die er brauchte, und sie reichte sie ihm. Manchmal öffnete sie auch die Päckchen oder Dosen für ihn. Während sie ihm drei verschiedene Sorten Chilischoten, die grünen Tomatillos und einen Riegel Schokolade gab, fragte sie sich, wie derartig exotische Dinge zusammenpassen sollten.
    Sie waren seit einigen Wochen befreundet, und in der ganzen Zeit hatte er sich nicht nach ihrer Mutter erkundigt, und sie hatte ihn nicht nach seinem Zuhause gefragt. Sie genoss diese Freundschaft, die nur auf netten Gesten und Kameradschaft aufgebaut war. Sie war schlichtweg unkompliziert. Das Problem an Mitgefühl war ja, dass es alles verkomplizierte.
    Jill gab ihrer Begeisterung überschwänglich Ausdruck, als Mauricio und Cassie schließlich stolz Hühnchen und Mole - Soße servierten. Mauricio strahlte, und das ließ Cassies Herz noch mehr aufgehen.
    Sie wusste, dass er ihre Sprache eines Tages gut genug beherrschen würde, um sie nach ihrer Mutter zu fragen. Doch im Moment bewunderte sie nur die vielschichtigen Nuancen seiner Mole mit den drei verschiedenen Chilisorten, den Tomatillos und der dunklen Schokolade – ein köstlicher, ungewohnter Geschmack. Und sie fragte sich, ob ein Junge, der ein so wundervoll aufwendiges Gericht kochen konnte, sich vielleicht als Freund herausstellte, der bei ihr blieb.
    »Also, Magoo«, sagte Pete, als er mit John, Ben und Mike beim Abendessen zusammensaß. »Wie läuft es mit dem Kindermädchen?« In seinem Schnurrbart hing etwas Kartoffelpüree.
    »Moment mal«, brummte John, während er sein Fleisch klein schnitt. »Ich dachte, der Plan wäre gewesen, nicht mit ihr zu schlafen. Mike hat doch gesagt, er befürchte, sonst wieder ein neues Kindermädchen für seine Tochter suchen zu müssen.«
    »Die Leute reden aber, und es heißt, dass er in das Kindermädchen verliebt ist«, erklärte Pete.
    »Tatsächlich?« Mike sah ungläubig drein. »Wer hat das gesagt?«
    »Barb«, erwiderte Pete. »Sie hat gesehen, wie du Jill beim

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