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Eine Freundschaft im Winter

Eine Freundschaft im Winter

Titel: Eine Freundschaft im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaya McLaren
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Viele Fehler. Das muss drin sein.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Ich mag es nur nicht. Ich wollte dir nie wehtun.«
    Schweigend schlenderten sie die Main Street entlang. Lisa fiel auf, in wie vielen Geschäften es um reine Außenwirkung ging – in Boutiquen, Galerien, Einrichtungshäusern. Sie alle hatten makellose Ladenfronten. Und mittendrin befand sich der alte Eisenwarenladen, den es schon seit einer Ewigkeit gab. Es war ein schönes, bescheidenes Geschäft, und von allen Läden in der Innenstadt mochte sie diesen am liebsten. Er war echt. Er war praktisch. Er erinnerte sie an Tom. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag der Pioneer Saloon,dort trafen sich Touristen und reiche Neuankömmlinge. Die Gold Pan Bar war in den Augen dieser Leute eine Spelunke, in die vor allem die Ortsansässigen gingen.
    Sie hatte genug von der Innenstadt, also führte sie Tom die Straße hinauf in eine Wohngegend, in der alte Freunde lebten. Sie liebte den Charme der kleinen altmodischen Häuschen.
    Auf der einen Seite erhob sich der Sparkle Mountain und auf der anderen Big Daddy. Manchmal fühlte sie sich zwischen den beiden Bergen ein bisschen eingeengt, doch heute nicht. Heute fühlte sie sich zwischen ihnen geborgen.
    Ihr wurde bewusst, dass sie sich in ihrer Heimat mit einem Mal viel heimischer fühlte. Die Stadt kam ihr herzlicher vor, als sie nun Arm in Arm mit Tom durch die Straßen spazierte. Und als sie sich schließlich ihrem Haus näherten, verstand sie seine Worte, als er gesagt hatte, dass das Zusammensein mit ihr sich anfühlte, als würde er heimkommen.
    Schließlich brach sie das Schweigen. »Lass uns ein grünes Schaumbad nehmen. Du kannst auch auf der bequemen Seite in der Wanne sitzen. Wir sollten grünes Bier in einem grünen Schaumbad trinken.«
    Er zog sie an sich und gab ihr einen Kuss aufs Haar, als sie ins Haus gingen.

 
    23. Kapitel
    Schneebericht für den 28. März
    Aktuelle Temperatur: –5°C, Höchstwert: 2,2°C um 15 Uhr,
Tiefstwert: –7,8°C um 4 Uhr.
    Klarer Himmel. Wind aus Südwest mit 16 km / h.
    277 cm am Berg, 302 cm auf dem Gipfel; 0 cm Neuschnee in den letzten 24 Stunden; 33 cm Neuschnee in den letzten 48 Stunden.
    I n gespannter Erwartung stand Jill neben Cassie und Mike. Cassies Dummy sollte als Dritter von insgesamt zehn an den Start gehen. Vier davon gehörten Jills Mitbewohnern, die eben falls auf ihren Einsatz warteten. Jill wusste, dass die Jungs ihre Fähigkeiten jahrelang verfeinert hatten und dass Cassies erster Versuch wahrscheinlich nicht würde mithalten können. Aber sie wünschte sich sehr, dass Cassie ein Erfolgserlebnis hatte.
    Toms Dummy startete als Erster. Er hatte ihn aus alten Auspuffrohren zu einer menschlichen Figur zusammengeschweißt, ihn rot angemalt und mit einem weißen Kreuz versehen, dem Symbol der Bergwacht. Das eigentümliche Gebilde zog einen billigen Plastikrodel hinter sich her, auf dem eine weitere Puppe festgezurrt war. Jill war sich nicht sicher, wie gut der Dummy beim Flug von der Schanze abgeschnitten hatte, weil er der Erste am Start gewesen war. Doch Tom wirkte enttäuscht, während Hans und Eric sich abklatschten. Also vermutete Jill, dass die Weite nicht so beachtlich gewesen sein konnte.
    Hans flüsterte ihr zu: »Eric und Tom werden umwerfend aussehen!« Die Jungs aus dem Zwinger hatten eine Wette abgeschlossen: Der Gewinner des »Dummy Downhill«-Rennens würde die Kleider für die Verlierer aussuchen, die sie dann auf dem »Dirtbag Ball« tragen mussten. Und Hans hatte – siegesgewiss wie er war – schon alte Brautkleider für sie ausgewählt.
    Der nächste Dummy sah wie eine fliegende Nonne aus und segelte deutlich weiter als Toms.
    Jill wechselte einen hoffnungsvollen Blick mit Mike. Seine Miene wirkte mit einem Mal ernster und nachdenklicher, und Jill wusste nicht, wie sie sie deuten sollte. Dann lächelte er sie kurz an und sah wieder zur Startrampe.
    Der Stoff am Gleitdrachen flatterte, als Cassies Dummy den Abhang hinunterglitt. Der Luftwiderstand war größer, als Jill gedacht hätte. Doch dann hob der Dummy ab. Die fliegende Puppe sah toll aus. Mike jubelte. Plötzlich riss ein Windstoß den Dummy nach oben und drängte ihn zur Seite ab. Trotzdem legte er eine beeindruckende Strecke zurück – viel weiter als Toms Dummy und ein bisschen weiter als die fliegende Nonne. Aber Jill wusste nicht, ob es reichen würde, das Rennen zu gewinnen.
    »Gar nicht so schlecht«, sagte Cassie.
    Jill klopfte ihr auf die Schulter. »Ich fand,

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