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Eine für alle

Eine für alle

Titel: Eine für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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ich, weil ich die Ermittlung vorangetrieben habe.«
    »Sie glauben nicht, dass ihn eine Bande erschossen hat, oder?«
    »Nee. Jemand hat ihn zu Barney gelockt und auf dem Heimweg erschossen. Wenn ich bloß ...« Ich schnitt mir das Wort ab.
    »Was, Engelchen? Wenn Sie bloß was getan hätten?«
    »Wenn ich bloß Mitchs Bild nicht gefunden hätte. Das von Eddie mit Hector Beauregard. Und gleichzeitig wüsste ich gern, wen er heute Morgen angerufen hat. Vielleicht kann Conrad mehr rauskriegen als wir, obwohl das nicht allzu wahrscheinlich ist, weil ihn Cindy und Gladys für einen Affen halten, der sich halbwegs artikulieren kann.« »Conrad, so? Wenn Sie über einen Cop mit seinem Vornamen reden, haben Sie sich mit dem meistens ganz schön angefreundet.«
    Ich spürte, dass ich rot wurde. »Sehen wir mal, ob Barney uns was sagt.«
    Auf der kurzen Fahrt zu der Kneipe erläuterte ich Mr. Contreras meine Strategie. Er war in seinem Eifer, sein katastrophales Telefongespräch wiedergutzumachen, bereitwillig einverstanden.
    Barneys Bar war klein, mit einem Zimmer für den Billardtisch und einem Raum für die Kneipe. Eine Handvoll alter Männer saßen an zwei ramponierten Tischen in der Bar.
    Manche hatten Getränke vor sich, aber die meisten schienen wegen der Geselligkeit hier zu sein. Als sie Fremde unter sich sahen, hörten sie zu reden auf und schauten starr geradeaus.
    Ein kräftig gebauter Mann Anfang siebzig stand vom Tisch auf und kam an den Tresen. »Kann ich euch helfen, Leute?«
    Wir gingen auf ihn zu, Mr. Contreras voraus. Er bestellte ein Bier und trank ein paar Schlucke, bot dann eine Bemerkung über das Wetter an, die Barney schweigend zur Kenntnis nahm. Mr. Contreras schaute sich im Raum um, musterte die Männer der Reihe nach, während sie steinern dasaßen, gelegentlich Blicke offener Feindseligkeit in meine Richtung warfen. Es war eine Männerkneipe, und was die Emanzen auch in der Innenstadt in Lokalen wie Berghoff treiben mochten, Barneys Bar sollte sauber bleiben. Schließlich stieß Mr. Contreras einen kleinen Ächzer des Wiedererkennens aus und wandte sich Barney zu. »Ich bin Sal Contreras. Hab über fünfunddreißig Jahre mit Eddie Mohr bei Diamond Head zusammengearbeitet.«
    Barney zuckte leicht zurück, aber Mr. Contreras zeigte auf einen Tisch und sagte: »Stimmt doch, Greg?«
    Ein Mann mit einem riesigen Bierbauch schüttelte langsam den Kopf. »Kann schon sein, aber ... na ja, das Licht hier drin ist nicht besonders gut. Mach ihn mal bisschen heller, Barney.«
    Der Besitzer drückte auf einen Schalter hinter dem Tresen und machte eine Birne an der Decke an. Greg schaute meinen Nachbarn einen langen Augenblick skeptisch an.
    Plötzlich hellte sich sein Gesicht in einem breiten Grinsen auf.
    »Stimmt, Sal. Hab dich seit der Pensionierung nicht mehr gesehen. Wir sind alle älter geworden, aber du siehst gut aus. Bist in den Norden gezogen, hab ich gehört.«
    Die anderen Männer rührten sich auf den Stühlen, tranken weiter, murmelten sich zu. Wir wurden also doch akzeptiert. Sie mussten keinen Rausschmeißertrupp bilden.
    »Ja«, sagte Mr. Contreras. »Als Clara starb, konnte ich einfach nicht in der alten Gegend bleiben. Hab eine hübsche kleine Wohnung in der Racine Avenue.«
    »Ist das deine Tochter? Die hat sich aber ganz schön rausgemacht. Hab freilich gedacht, deine Kleine war älter.«
    »Nee. Das hier ist meine Nachbarin, Vic Warshawski. Sie hat mich heute Nachmittag hergefahren, um Eddie zu besuchen, damit ich nicht die Hochbahn nehmen musste. Dann haben wir gehört, dass er tot ist. Darüber wisst ihr bestimmt alle Bescheid.« »Ja.« Barney mischte sich ein, erpicht darauf, wieder das Kommando in seiner Bar zu übernehmen. »Keine fünf Minuten, bevor es passiert ist, war er noch hier. Dann ist er auf dem Heimweg erschossen worden. Die Frau von Clarence - dem hier - hat gesehen, wie Eddie starb. Die Cops haben mit ihr geredet.« Ein Glatzkopf neben Greg nickte gewichtig.
    »Mrs. Mohr glaubt, er war hier, um sich mit jemandem zu treffen«, wagte ich mich vor, in der Hoffnung, unsere Referenzen erlaubten jetzt auch mir, das Wort zu ergreifen. »Das hat Eddie gesagt«, stimmte Barney zu. »Er wollte sich mit einem Mann zum Mittagessen hier treffen. Er hat eine Stunde lang gewartet, dann hat es ihm gereicht. Er hat allein einen Hamburger gegessen und ist nach Hause gegangen.«
    »Hat er eine Nachricht hinterlassen - für den Fall, dass der Mann, auf den er gewartet hat, doch noch

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