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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Nominierung durchzusetzen. Daß Johnny für Gam arbeitet, war Louis’ Idee. Vielleicht können wir jetzt mit mehr Erfolg weitermachen. Verstehst du? Vielleicht hat er Kathy vergessen; mein Gott, er kann sich doch nicht zur gleichen Zeit um alles kümmern.«
    »Aber«, bemerkte St. Cyr ernst, »Kathy befindet sich jetzt nicht in der Archimedean.«
    »Wo steckt sie dann? In Delaware? Bei Wilhelmina Securities? Es sollte kein Problem sein, sie zu finden.«
    »Sie ist krank«, erklärte St. Cyr. »Sie befindet sich in einem Krankenhaus, Phil. Gestern am späten Abend wurde sie eingeliefert. Wegen ihrer Drogensucht, nehme ich an.«
    Stille trat ein.
    »Du bist gut informiert«, stellte Harvey schließlich fest. »Wie hast du das erfahren?«
    »Ich habe dem Telefon und dem Fernseher zugehört. Aber ich weiß nicht, um welches Krankenhaus es sich handelt. Es kann sogar eines außerhalb der Erde sein, auf dem Mond oder auf dem Mars, vielleicht sogar auf ihrer Heimatwelt. Ich hatte den Eindruck, daß sie schwerkrank ist. Daß Johnny sie verlassen hat, muß sie sehr mitgenommen haben.« Kummervoll blickte er seinen Arbeitgeber an. »Mehr weiß ich nicht, Phil.«
    »Glaubst du, daß Johnny Barefoot über ihren Aufenthaltsort informiert ist?«
    »Das bezweifle ich.«
    Nachdenklich fuhr Harvey fort: »Ich wette, sie wird versuchen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Ich wette, er weiß es bereits oder er wird es bald wissen. Wenn wir doch nur sein Telefon anzapfen ... all seine Gespräche aufzeichnen könnten.«
    »Aber die Telefone«, wandte St. Cyr müde ein. »Man hört doch jetzt nur noch – nur noch dieses Geschwätz. Louis’ Erklärungen.« Er fragte sich, was aus Archimedean Enterprises werden würde, wenn Kathy entmündigt werden sollte, falls sie tatsächlich so krank war. Sehr kompliziert und davon abhängig, ob sie nun der irdischen Gerichtsbarkeit oder ...
    »Wir können weder sie noch den Leichnam aufstöbern«, stellte Harvey fest. »Und in der Zwischenzeit findet der Parteitag statt, und sie werden diesen elenden Gam nominieren, diese Kreatur Louis’. Und demnächst wird er dann Präsident.« Feindselig starrte er St. Cyr an. »Bisher hast du mir nicht viel Glück gebracht, Claude.«
    »Wir werden es bei allen Krankenhäusern versuchen. Aber es gibt Zehntausende davon. Und wenn es nicht eines aus diesem Gebiet ist, dann kann es jedes sein.« Er fühlte sich hilflos. Immer im Kreis, dachte er, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
    Nun, wir können den Fernseher im Auge behalten, entschied er. Möglicherweise wird das etwas nützen.
    »Ich werde zum Parteitag gehen«, teilte ihm Harvey mit. »Wir sehen uns später. Wenn du etwas herausbekommst, kannst du mich dort erreichen.« Er ging.
    Verdammt, sagte sich St. Cyr. Was soll ich jetzt tun? Vielleicht sollte ich mich ebenfalls auf dem Parteitag umschauen. Aber da war noch ein Bestattungsinstitut, das er überprüfen wollte; seine Männer waren schon dort gewesen, aber er wollte es noch einmal persönlich versuchen. Es war genau von der Art, wie es Louis gefallen hätte, und wurde geführt von einem salbungsvollen Burschen mit dem absurden Namen Herbert Schönheit von Vogelsang – ein treffender Name für einen Mann, der das Geliebte-Menschen-Bestattungsinstitut in der City von Los Angeles mit Filialen in Chicago und New York und Cleveland leitete.
     
    Als er das Bestattungsinstitut erreichte, fragte St. Cyr nach Schönheit von Vogelsang. Hektische Geschäftigkeit erfüllte das Anwesen; der Wiederauferstehungstag stand vor der Tür, und die Kleinbürger, die sich in großer Zahl bei einer derartigen Zeremonie einfanden, hatten sich angestellt und warteten darauf, daß ihre halblebenden Verwandten wiedererweckt wurden.
    »Ja, Sir«, grüßte Schönheit von Vogelsang, als er schließlich an dem Tresen des Geschäftsbüros des Institutes stand. »Sie wollten mich sprechen?«
    St. Cyr legte seine Visitenkarte auf den Tresen, die ihn noch immer als Rechtsberater der Archimedean Enterprises auswies. »Mein Name ist Claude St. Cyr«, erklärte er. »Sie haben vielleicht schon von mir gehört.«
    Schönheit von Vogelsang starrte die Karte an, erbleichte und murmelte: »Ich gebe Ihnen mein Wort, Mr. St. Cyr, wir versuchen es nach besten Kräften. Wir haben aus eigenen Mitteln schon über tausend Dollar ausgegeben, um Kontakt mit ihm zu bekommen; wir haben aus Japan hochwertige Ausrüstung einfliegen lassen, weil die Frostpackung dort auch entwickelt und hergestellt wurde.

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